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Sonntag, 28. April 2013

Reisebericht Thailand 2013 - Krabi Teil 2

Unsere Reise führte uns weiter in den Süden. Über Bangkok erreichten wir Krabi, auch dies eine Ecke, die wir noch nicht kannten. Der Flug mit der neuen Airline Thai Smile verlief problemlos, jedoch wunderten wir uns warum unsere Reihe 36 schon direkt nach der Businessclass auftauchte als wir schon blindlinks 3-4 Reihen weitergelaufen waren.
Die Fahrt mit dem Taxi war gut organisiert, denn es gibt einen Schalter an den man sich wenden kann und zum Festpreis ans Ziel gebracht wird. Auf der Fahrt bekommt man schon einmal einen Vorgeschmack auf die wundervolle Landschaft, wenn man die Küste erreicht.


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Nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichten wir unsere Bleibe am Tubkaek Beach. Es handelte sich um das Amari Vogue und wie wir auf einem Plan erkennen konnten, ist es derzeit das entfernteste Hotel, das man in westlicher Richtung erreichen kann.
 


 Amari Vogue

Es ist in einen leichten Hang gebaut, der sanft zum Strand abfällt. Die Hitze war unerträglich. Die Quecksilbersäule erreichte 38°C und die Luftfeuchtigkeit war unerträglich, obwohl der Sonnenuntergang nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte. Nachdem wir eine kurze Einweisung durch den sehr aufmerksamen Hotelmanager bekommen hatten, ging es runter an den Strand, wo wir uns nochmal erfrischen konnten bevor uns ein wundervoller Sonnenuntergang vor stimmungsvoller Kulisse für die Strapazen des Tages entlohnte.



  Tubkaek Beach

Ja, die Kulisse ist wirklich herrlich, denn direkt östlich erstreckt sich der Phang Nga Marinenationalpark, der die ganze Bucht zwischen Phuket und Krabi erfasst. Vom besagten Tubkaek Strand blickt man direkt auf mehrere kleiner Inseln, auf die ich noch eingehen werde. Dahinter sieht man die beiden Inseln von Kho Yao und in südlicher Richtung kommt dann irgendwann Kho Phi Phi. Landschaftlich sind die Küstenlinie, sowie die vorgelagerten Inseln, ein Traum. Die schroffen Kalksteinfelsen leuchten in den verschiedensten braun-, grau- und ockertönen und sind besonders zu Sonnenuntergang ein Schauspiel.
Unser Hotel war eins von vieren am Tubkaek Beach. Trotz der landschaftlichen Schönheit muss man sagen, dass dort ansonsten nichts los ist. Es gibt keinen Ort oder gar ein Restaurant außerhalb der Resorts, weswegen man entweder ein Taxi/Shuttle in den nächsten Ort (15 Min.) oder Ao Nang (30 Min.) nehmen muss. Ansonsten bleiben einem nur die Restaurants in den Hotels, die aber ausnahmslos gut sind, jedoch: günstig ist woanders! Ja, neben der Abgeschiedenheit gibt es vielleicht noch einen kleinen Wermutstropfen, nämlich, dass alle Resorts am Strand etwas eng bebaut sind. Wir haben ein wenig die Weitläufigkeit anderer Ziele vermisst. Aber das verfestigt auch den Eindruck, den wir insgesamt hatten: Thailand, zumindest Krabi, ist kein Billigziel mehr!

 Longtail Boote am Strand

Ansonsten hat unser Hotel und sein Personal jedoch alles getan um uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Service war sehr aufmerksam und nett, die Zimmer waren schön und sauber und die Anlage selbst auch tadellos hergerichtet. Das Essen, sowohl morgens als auch abends war durchweg lecker und qualitativ hochwertig.
Unser Tagesablauf war überwiegend von Entspannung am Strand geprägt. Einmal sind wir mit einem Longtailboot, die man direkt am Strand anheuern kann, in die Inselwelt des Nationalparks gefahren. In etwa 20 Min. erreicht man die 10-15 Inseln und kann sich an unterschiedlichste Stellen und Strände bringen lassen. Jedoch sollte man sich von einsamer Südseeromantik recht schnell verabschieden, denn es ist ein durchaus beliebtes Ziel und wenn man Ko Hong nimmt, eine wirklich schöne Insel, dann sollte man sich darauf einstellen den Strand mit ein paar Dutzend, wenn nicht hundert, Menschen zu teilen. Ko Hong hat eine versteckte Bucht, in der man baden kann, aber ohne Strandabschnitt, weswegen man nur mit dem Boot hinkommt. Das ist wirklich traumhaft, denn dort ist es nicht so überlaufen. Die Kalksteinwände ragen 30m in die Höhe und außer dem schmalen Zugang gibt es keine andere Möglichkeit dort hinein zu gelangen.



  Bucht von Ko Hong

Der Hauptstrand, der auf der anderen Seite der Insel liegt ist ebenso traumhaft, jedoch, wie schon beschrieben, total überlaufen. Man kann auf der Insel auf einem Trail wandern, jedoch haben wir das nicht gemacht, weil wir noch auf andere Inseln wollten.

  

 Strand von Ko Hong

Unsere weiteren Inseln waren Paradise Island (Ko Lao Lading), das deutlich weniger überlaufen war und Ko Pakbia, wo noch weniger Besucher hingefunden hatten. Danach ging es wieder zum Hotel wo wir den Rest des Nachmittags verbrachten. Wer den großen Menschenansturm auf Ko Hong vermeiden möchte, sollte früh am morgen dorthin.


 Ko Lao Lading

An Ausflügen gibt es so einiges was man unternehmen kann. Es gibt den James Bond Felsen, den wir bewusst vermieden haben, man kann im Norden der Phang Nga Bucht Seenomaden besuchen oder im Kajak durch die Inselwelt der Andamenensee paddeln. An Land kann man tiefer in die Region reisen und z.B. den Emerald Pool besuchen usw. Einen Überblick über die Möglichkeiten vor Ort gibt es hier
Da ich ja passionierter Taucher bin und meine Tochter inzwischen auch die Unterwasserwelt zu schätzen gelernt hat, wollten wir gemeinsam ein paar TG machen. Jedoch hatte meine Tochter sich in Chiang Mai erkältet, weswegen es ihr diesen Urlaub versagt geblieben ist zu Tauchen. Ich wollte es mir jedoch nicht nehmen lassen, weswegen ich mich schon im Vorfeld um eine passende Basis gekümmert hatte. Die oben bereits erwähnte Abgeschiedenheit allerdings machte es zu einer Tagesreise um ein paar TG zu machen. In der näheren Umgebung von Krabi sind die Tauchspots wohl eher durch schlechte Sicht beeinträchtigt, weswegen die meisten TG um Koh Phi Phi gemacht werden.



 
 
 Bewohner des Meeres

So war es auch bei meinen beiden Ausflügen. Teilweise fanden sie an Spots statt, die ich schon kannte, aber u.a. war auch einer dabei, Hin Bida, der mir neu war und mir auch gut gefallen hat. Ansonsten muss ich sagen, dass das Tauchen im Vergleich zu den letzten Jahren nicht besser geworden ist, eher im Gegenteil. Die Spots waren, im Großen und Ganzen, recht unspektakulär und teilweise zu stark frequentiert. Diese Tatsache, und der große Aufwand, der mich doch zu lange fern der Familie bleiben ließ, hat mich nach zwei Tagen Tauchen auch veranlasst aufzuhören und die Zeit sinnvoller zu verbringen.
Dies tat ich, auf Empfehlung meines Tauchguides, dann auch. Er empfahl uns den Tiger Cave Temple in der Nähe von Krabi Stadt. Die Besonderheit ist, dass man 1237 Stufen erklimmen muß um dorthin zu gelangen. Auf meine Frage ob ich es in 20-30 Min schaffen sollte winkte er mir schon ab und sagte, dass eher mal 40 Min angesagt wären. Nunja, meine Damen konnte ich damit nicht hinterm Ofen hervorlocken und ich sah mich auch schon auf halber Strecke zusammenbrechen, weswegen ich mich gewissenhaft vorbereitete. Eine große Flasche Wasser muss auf jeden Fall mit und gemütliche Schuhe, am besten Wandersandalen ;-) auch. Mit einem Taxi ließ ich mich, für insgesamt 2000 Bärte!, hin und zurück bringen. Der Tempel liegt auf einer Bergkuppe und ist nur von weitem zu sehen. Wenn man davor steht sieht man nur die steile Wand und die Treppen, die sich daran entlangwinden. Die Anlage besteht unten noch aus einer chinesischen Stufenpagode und diversen kleineren Kultstätten, die den ansässigen Mönchen zur inneren Einkehr und Meditation dienen und einem Höhlenkomplex.


 Anlage des Tiger Cave Temple

Nach einem kurzen Blick auf die Anlage, machte ich mich an den Aufstieg. Anfänglich noch recht einfach, so kam schon an der ersten Ecke Verwunderung auf, als die Stufen nicht mehr Normalmaß hatten sondern etwa doppelt so hoch wurden. Der Wechsel zwischen hohen und flacheren Stufen setzte sich bis oben fort und ich sah herabsteigende Besucher teilweise rückwärts gehen wegen der Steilheit der Treppen und gleichzeitigen Höhe der Stufen. Etwa die Hälfte hatte ich geschafft, als ich schon völlig durnäßt war und eine Pause einlegen musste. Die Pausen wurden dann auch häufiger und ich fragte auch immer mal entgegenkommende Menschen wie weit es denn noch sei. Es half aber nichts, es gab nur einen Weg und oben angekommen leerte ich die Flasche komplett. Jedoch gibt es oben einen Wasserspender wo man sie wieder auffüllen kann. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass ich den Aufstieg in gut 25 Min. geschafft hatte.
Oben findet man dann eine große Buddhastatue, sowie eine Stupa und diverse kleinere Statuen vor. Was man weniger vorfindet sind Touristen! Endlich mal ein Ort wo kaum einer hinkommt. Und das ist auch gut so! Wenn die wüssten.Wieder stellte sich mir die Frage ob wir Christen vieles zu eng sehen, denn in Anbetracht der diversen Mobilfunkantennen dort oben, drängte sich der Eindruck auf, dass auch gläubige Buddhisten dem schnöden Mammon nicht widerstehen und selbst vor Glaubensstätten nicht Halt machen. Oder liegt die Ursache ganz woanders? Wer weiß?
Der Ausblick ist gigantisch. Man kann die Küsteüberblicken und auch weit ins Landesinnere schauen. Oben, am besten zum Sonnenaufgang (da sind dann bestimmt noch weniger Leute) oder Sonnenuntergang, wird einem die Schönheit der Szenerie bei andächtiger Stille präsentiert, was nicht selbstverständlich ist.



 
 Buddhastatue des Tiger Cave Temple
 
Ein Gewitter zog auf und ich entschloß mich doch kurz vor Sonnenuntergang hinabzusteigen. Eine gute Entscheidung wie sich herausstellte, denn auf dem letzten Drittel des Abstiegs ging´s richtig ab. Es fing an zu schütten, was ich jedoch als willkommene Abkühlung empfand. Jedoch musste damit meine Besichtigung der restlichen Anlage entfallen.
Wir nutzten zweimal das hoteleigene Spa. Nach so anstrengenden Betätigungen wie er Besteigung des Tempels, war sowas genau das richtige um vor dem Abendessen noch zu entspannen. Die Räume und das Ambiente haben uns sehr gut gefallen und wir haben die Massage wirklich genossen.
Am letzten Abend gab es nach dem Dinner am Strand noch die Möglichkeit Papierlaternen steigen zu lassen. Jeder Gast konnte nach dem Essen seine Wünsche, in Form der Laterne, gen Himmel schicken.  Eine schöne Art und Weise auch Abschied zu nehmen.

Abends am Strand des Hotels

 Nach einer Woche kam die Zeit des Abschieds. Obwohl wir dort nicht jeden Tag unterwegs waren, haben wir die Zeit sehr genossen. Gerne hätten wir noch mehr unternommen, aber die Entfernung zu allem hat uns da ein wenig die Lust geraubt und außerdem haben wir auch mal ein paar Tage mit nichtstun gut gebrauchen können. Krabi selbst ist uns als Reiseziel mit vielen Outdooraktivitäten in Erinnerung geblieben. Es gibt wirklich vieles was man dort in der Natur unternehmen kann. Für Kultur gibt es sicher interessantere Orte, aber die Schönheit der Landschaft ist beeindruckend.
Noch ein Wort zum Klima. Wir waren im April dort. Dies ist das Ende der Trockenzeit und Temperaturen jenseits der 35 Grad, gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit sind keine Seltenheit. Die Regenzeit beginnt etwa Ende April/Anfang Mai und bis November kann das Wetter dann unbeständiger sein. Was uns allerdings sehr angenehm aufgefallen ist, ist, dass Mücken eher selten waren.

Dienstag, 9. April 2013

Reisebericht Thailand 2013 - Chiang Mai Teil 1

Eine neue Reise. Mit welcher Selbstverständlichkeit wir so was antreten. Jedes Jahr den Katalog aufschlagen oder im I-Net surfen und sich ein neues Ziel aussuchen. Dann steigt man in einen Bomber ans andere Ende der Welt und einige Stunden später ist man am Ziel, um sich zu vergnügen, ein "Abenteuer" mit Fangseil und doppeltem Boden zu erleben oder sich einfach nur zu erholen.
Aber wie ist es, wenn man nur noch wieder in die Heimat möchte, fragte ich mich im Flugzeug, während ich Argo sah. Damals, Ende der 70er, war es noch ein reelles Abenteuer einen Flieger zu besteigen und um die halbe Welt zu jetten. Die Angehörigen der U.S. Botschaft im Iran erlebten ihr blaues Wunder als das Regime gestürzt wurde und sie das Land nicht verlassen konnten und sogar untertauchen mussten. Auch sie hatten Wünsche und Hoffnungen als sie anreisten und am Ende ist ihnen die Flucht nur knapp gelungen.
Heutzutage ist es sehr normal geworden alles von zu hause aus erledigen zu können und wenn wir dann in die Freiheit entlassen werden, fangen Probleme auch schon oft sehr schnell an. Das fängt schon beim Wetter an, geht über das Essen bis hin zur Pünktlichkeit.
Ein wenig Rückbesinnung auf die eigentlichen Gründe des Reisens, nämlich das Kennenlernen fremder Kulturen und das Erleben von etwas Neuem und Andersartigem, stünde uns nicht schlecht zu Gesicht.
Also auf in unser "Abenteuer light"!
Wir haben wieder einmal Thailand als unser Ziel gewählt, weil es einfach schön ist und wir auch noch einige Ecken nicht kennen. Und genau an solche sollte es gehen. Unser erstes Ziel war Chiang Mai, die Rose des Nordens. Den Titel können wir zwar nicht bestätigen, aber dazu später mehr. Allerdings erfüllten wir uns mit der Reise einen langgehegten Wunsch.


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Nach dem, zugegebenermaßen kurzweiligen Flug nach Bangkok mit dem A380 und dem Anschlußflug in die zweitgrößte thailändische Stadt, waren wir morgens in unserer Bleibe, dem Ratilanna, angekommen. Ein schönes Hotel nicht weit von der Altstadt, direkt am Fluß Ping gelegen. Wichtig war erstmal nicht tagsüber schon einzuschlafen, weswegen wir erstmal am Pool entspannten.

 Lobby des Ratilanna

Abends, es war Samstag, sollte es auf den Nachtmarkt gehen. Dabei ist zu bemerken, dass es neben dem täglichen Nachtmarkt, auch eine sog. Saturday Walking Street gibt. Beides ist ziemlich groß, aber der S.W.S. scheint mehr für Einheimische gemacht zu sein, während der Andere etwas touristischer ist. Ausser Lebensmitteln und Garküchen gibt es dort auch den üblichen Nippes, aber auch schöne Handwerkskunst als Souvenirs. Auffällig waren die vielen Musikanten, die fast ausnahmslos entweder körperlich versehrt oder Kinder waren. Irgendwie wurden wir aber das Gefühl nicht los, dass dies irgendwie organisiert war.


 Saturday Walking Street

Nach einer langen Nachtruhe stand am folgenden Tag Sightseeing an. Wir ließen uns in die Altstadt bringen, die dadurch zu erkennen ist, dass sie teilweise noch von einer Stadtmauer und vollkommen von einem Wassergraben umgeben ist. Das erste Bauwerk war der Wat Chedi Luang, ein Tempel aus dem 14. Jh, der allerdings nicht begehbar ist aber dafür der Tempel im Vordergrund, der (wie fast alle Tempel) reichhaltig dekoriert ist und wirklich lohnt.



 

 
 Wat Chedi Luang

Auf der Suche nach dem Wat Phra Singh haben wir uns irgendwie verlaufen, und kamen stattdessen am Wat Saen Muang Ma Luang raus, der sich aber keineswegs verstecken musste, denn auch dieser war toll dekoriert und auch wenn er wegen Renovierungsarbeiten nur eigenschränkt zu besichtigen war, jede Minute wert.

 

 Wat Saen Muang Ma Luang

Nachdem wir uns neu orientiert hatten ging es dann wirklich zum Wat Prah Singh, dessen Chedi schon Mitte des 14Jh. erbaut wurde. Das Gelände ist groß und überall stehen Bäume und kleinere Gebäude, die zum Entdecken einladen. Was mir auffiel waren die vielen Händler auf dem Gelände, die mich an eine Geschichte aus der Bibel erinnerte, als Jesus die ganzen Händler innerhalb des Tempelgeländes hochkant hinauswarf. Sehen wir Christen solche Dinge vielleicht doch zu eng?




 Wat Prah Singh

Das Highlight war aber zum Ende des Nachmittags, der Wat Phra Doi Suteph, der ausserhalb der Stadt auf einem Berg liegt und die wichtigste Glaubensstätte in Thailand ist. Uns erinnerte es etwas an eine kleinere Ausgabe der Shwedagon Pagode in Yangoon. Dementsprechend ist das Besucheraufkommen, das sich die über 300 Stufen hinaufquält, vorbei an lieblichen kleinen Kindern in schönen Trachten, die sofort die Hand aufhalten und "Money" rufen wenn man sie knipst.

Schau her, ich hab dein Geld...

Ein wirklich schöner Ort wenn man die ganzen Horden wildgewordener Touris ausblendet, die, nicht selten, jeden gebührenden Anstand vermissen lassen. Aber da wir auch ein Teil davon waren, haben wir wenigstens versucht uns halbwegs respektvoll zu verhalten. Am schönsten ist dieser Ort wirklich in den späten Nachmittagsstunden, wenn die Sonne nicht mehr so brennt und das Licht wärmer wird. Die goldenen Buddhas und der Chedi leuchten förmlich im Glanz der untergehenden Sonne und verleihen dem Ort etwas Magisches.



Wat Prah Doi Suteph

Abends waren wir auf dem eigentlichen Nachtmarkt, der noch etwas größer ist als die S.W.S. ist. Wir haben die Gelegenheit zum Essen genutzt und ein wirklich nettes Restaurant gefunden, das zuerst eher wie eine Bar wirkte, aber durch leckere Küche überzeugte. Das Hot Chili hat sehr feine Gerichte und einen guten Service.
Der nächste Tag stand im Zeichen der Elefanten. Wenn man in Chiang Mai Elefanten sehen will, ist es wie wenn man in Rom Kirchen sehen will: Es mangelt nicht an Angeboten! Jedoch sollte man recht genau schauen was man zu sehen bekommt. Neben "Zirkuscamps" oder Elefantenreiten, gibt es auch etwas wie Elefantenheime, die sich um die misshandelte Tiere kümmen. In Thailand ist es nämlich so, dass Elefanten nicht mehr zum Arbeiten, insbesondere für den Holzeinschlag im Urwald, gebraucht werden dürfen, seitdem sie unter Schutz gestellt wurden. Dies führte allerdings dazu, dass die Mahouts genannten Elefantenführer, nicht mehr genug verdienten, um die Tiere zu ernähren und somit nach anderen Einnahmequellen suchen mussten. Nun werden viele der Tiere erniedrigt und für absurde Dinge missbraucht.
Somit war unsere Wahl recht klar, nämlich ein Elefantenheim zu besuchen und einen Tag mit Füttern, Waschen und Spielen verbringen. Das Camp von Lek liegt etwa eine Std von Chiang Mai entfernt und heisst Elephant Nature Park, wo die dort untergebrachten Tiere ihr Gnadenbrot bekommen. Schon bei der Ankunft konnten wir uns davon überzeugen, dass einige schlimme Schicksale erfahren mussten. Von geblendeten Tieren über schwerverletze mit Hüftschäden, und einigen weiteren, gut dokumentierten Leidensgeschichten, wurde uns berichtet und es trieb uns die Tränen in die Augen. Als wir sie jedoch erlebten und interagieren konnten, haben wir den traurigen Anlass ihrer Anwesenheit erstmals vergessen können, denn wir spürten wie wohl sie sich fühlten. Dabei wurden uns die komplizierten sozialen Geflechte zwischen den Tieren erklärt, die sehr doch stark an uns Menschen erinnerten. So gab es bestimmte Reihenfolgen beim Essen, jeder Elefant hatte einen bestimmten Gefährten usw.


Beste Freunde

Nach einem üppigen Mittagessen, bei dem die Tagesgäste auch mit den Freiwillgen speisten, die teilweise mehrere Tage dort verbringen, ging es zum Baden im Fluss. Was soll ich sagen: Es war überwältigend und die Tiere hatten ähnlichen Spass wie wir. Überhaupt war es ein bewegendes Gefühl zu sehen, dass diese Tiere einen Ort gefunden haben, der ihnen Frieden und Freiheit garantiert, bis an ihr Lebensende.


Badespass

Kurz vor Schluß bekamen wir einen verstörenden Film gezeigt, der das Leben der Elefanten in Thailand zeigt und auch auf eine traditionelle Zähmungspraxis einging, dem Kraal, was mich derart wütend machte, das ich es kaum beschreiben kann.

Ein kurzer Moment der Ruhe vor den Gästen

Was den Elefanten größtenteils angetan wurde, ist kein Spass und uns ist dort aufgegangen, dass die ganze Urlaubsbespassung, die so oft angeboten wird, meist eine traurige Vorgeschichte hat. Ist ja auch klar, oder warum sollte ein Elefant einen Handstand auf einem Eimer machen oder ein Tiger durch einen Feuerreifen springen? Bis sie an einem solchen Punkt angelangt sind, haben sie Höllenqualen durchlitten und sind nur noch eine Kopie der stolzen Tiere, die sie mal waren. Sie sind gebrochen und haben mit den Tieren in Freiheit wenig gemein.
Worin liegt denn die Faszination so was zu sehen? Warum sollte ein wildes Tier sich zum Idiot machen und etwas tun, das keineswegs in seiner Natur liegt? Leider ist solch ein "Unterhaltungsangebot" weit verbreitet und es obliegt der Verantwortung eines Jeden selbst auch im Urlaub eine gewisse Sensibilität walten zu lassen und so was nicht zu unterstützen. Daheim regen wir uns ja auch über den Pferdefleischskandal auf. Warum also nicht auch im Urlaub ein gewisses Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen?
In Familienurlauben hat man, in der heutigen, schnelllebigen Zeit, wieder einmal Gelegenheit, als Familie viel Zeit miteinander zu verbringen. Das dies nicht immer einfach ist, dürfte kein Geheimnis sein, vor allem wenn man pubertierende Kinder dabei hat. Wir blieben von größeren Streitigkeiten verschont, es gab aber immer wieder mal Diskussionsbedarf. So z.B. das Thema Internet, das nun leider auch im Urlaub Einzug hält, jetzt wo WiFi und Smartphones überall dabei sind. Leider Gottes ist man nicht mehr 2 Wochen weg, sondern man hat jeden Tag immernoch die Möglichkeit mit daheim zu chatten. Uns war das ein Dorn im Auge und jeder Versuch einer konstruktiven Diskussion wurde abgeschmettert. Im nächsten Urlaub müssen wir somit zusehen, dass wir wieder back to the roots finden.
Zum Frühstück gibt es im Rattilana Hotel einen netten Brauch. Um 7.30h kommt täglich ein Mönch vorbei, der per Ruderboot um Almosen für sich und seine Brüder im Kloster bittet. Als Gast kann man die Übergabe vornehmen mit Gaben, die das Hotel bereitstellt. Dies war natürlich eine Aufgabe, die wir gern übernahmen. Es war schön wie der Mönch im Morgennebel auf dem Fluss hochkam und die Gaben entgegennahm. Zum Abschluss sprach er noch ein Gebet für uns und zog weiter seines Weges.

Leb wohl!

Chiang Mai ist das Einfallstor in den Norden des Landes. Ein typischer Moloch, der sich wie ein Geschwür ausbreitet. Von der Altstadt abgesehen, ist die Stadt nicht sonderlich schön, hat aber sicher auch schöne Ecken. Irgendwie hatten wir uns die Stadt etwas "ländlicher" vorgestellt, aber um das rurale Nordthailand zu erleben, muss man weit aus der Stadt rausfahren um den diversen Aktivitäten in freier Natur nachgehen zu können. So, wie wir. Wir wollten im Urwald durch die Gipfel der Giganten schweben wie die Gibbons, die der Attraktion den Namen gaben: Flight of the Gibbon. Dabei wird der Kunde über Stahlseile von Baum zu Baum befördert. Ein wirklicher Spass in einer tollen Landschaft, um Baan Mae Kampong, im Mae Thakrai Nationalpark. Hier war sie, die traumhafte Berglandschaft, an die man denkt wenn man von C.M. redet.
Die Seilbahnen waren sehr spassig, die längste war 800m lang, allerdings sind etwa 30 Bahnen etwas zu einseitig und ich würde eher einen Hochseilgarten empfehlen, bei dem es sicher abwechslungsreicher zugeht. Hinterher gab es noch ein Mittagessen und im Anschluß einen Besuch bei einem nahgelegenen Wasserfall, bevor es wieder ins Hotel ging.

 
 
 Flight of the Gibbon

Unsere Gesellschaft macht es den Kindern nicht einfach auf Statussymbole zu verzichten. Iphones, Pads und, wie in diesem Urlaub auch oft gesehen, e-reader, sind schwere Trends bei Hipstern. Mir wurde von unserer Tochter vorgehalten wie mir denn in den Sinn käme, Wandersandalen zu tragen. Absolut unhip und ein no go! Klar, sie sind keine Schuhe mit denen man einen Schönheitspreis gewinnt, aber da ich Thailändische Sicherheitsschuhe (aka Flip-Flops) hasse und mir, in meinen geliebten Sneakern meine Füsse abgefault wären, sind diese Sandalen in Punkto Bequemlichkeit und Stabilität kaum zu schlagen.
Nach unseren Erlebnissen mit den Elefanten und im Urwald, bei gefühlten 40°C, fragte ich unsere Tochter wie denn das Fussklima in ihren Sneakern sei, denn die Flip Flops waren dafür völlig ungeeignet. Darauf erntete ich nur ein verschmitztes Lächeln.
Nach sportlicher Betätigung ist Entspannung angesagt. Das Spa im Hotel war der willkommene Ort um sich nach einem ereignisreichen Tag zu erholen. Wir machen es zwar nicht oft, jedoch sehr gerne, denn es ist irgendwie eine wirkliche Wohlfühloase von geübten Händen durchgeknetet und wiederbelebt zu werden.

 Morgenstimmung am Pool

Vier Tage hatten wir in C.M., was für einen kurzen Überblick reicht, aber wo wir auch noch länger hätten bleiben können. Es gibt, gerade im Bereich Aktivurlaub, sicherlich noch etliche mehr Möglichkeiten die Zeit dort gut zu verbringen. Uns hat es sehr gut gefallen und wir hoffen wiederkehren zu können.