Dieses Blog durchsuchen

Posts mit dem Label Ägypten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Ägypten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 27. März 2011

Reisebericht Makadi Bay - Ägypten 2006

Als unserer Tochter das Alter erreicht hatte um auch mal etwas weiter fliegen zu können, galt es ein passendes Ziel zu finden. Natürlich kann man auch schon mit Kleinstkindern um die halbe Welt fliegen, aber uns widerstrebte dies, denn die Strapazen für Eltern und Kind standen für uns in keinem Verhältnis zu dem was wir an einem weit entfernten Reiseziel hätten erleben können. Außerdem waren wir an die Schulferien gebunden und somit war es auch eine Kostenfrage, was uns recht schnell auf den Mittelmeerraum einschränkte.


Größere Kartenansicht

Durch die schönen Tauchgründe im Roten Meer war das Ziel auch schon relativ schnell eingegrenzt und nun mussten wir nur eine geeignete Region für uns finden. Hurghada kam nicht in Frage und Sharm-el-Sheik kannte ich auch schon. Somit begannen wir weiter südlich zu suchen und kamen schon bald auf Makadi Bay, das etwa eine halbe Std. südlich von Hurghada liegt. Uns gefiel die überschaubare Größe des Orts und somit hofften wir auch auf nicht so "verdorbene" Hotels und Gastrobetriebe wie weiter nördlich.
Wir entschieden uns für die Anlage des Le Meridien, da es, in unseren Augen, das beste Angebot an Komfort und Qualität bot.
Die Anreise verlief recht entspannt, auch wenn wir kurz nochmal in Luxor zwischengelandet waren und etwas warten mussten. Unsere Tochter hatte sich, trotz des frühen Fluges, recht tapfer gehalten, wenn wir auch nicht hätten länger fliegen wollen. Der Transfer lief auch problemlos und etwa eine Std. nachdem wir den Airport verlassen hatten, betraten wir schon die Anlage. Sie wirkte so wie wir es uns vorgestellt hatten. Ziemlich groß aber auch recht eindrucksvoll. Hinter dem Haupthaus, von dem zwei Seitentrakte abzweigten, lag die große Poolanlage und im Hintergrund das Meer. Somit machte sich schonmal ein guter Eindruck breit und wir waren auf unser Zimmer gespannt. Sie lagen im Haupthaus und wir hatten einen Blick auf die Poollanschaft. Die Zimmer selbst waren ausreichend groß dimensioniert und sauber. Somit war der erste Schritt für einen schönen Urlaub schon einmal gemacht.

Panorama der Poolanlage

Als nächstes machten wir uns mit der Anlage vertraut, die schon ziemlich groß ist. Es gibt dort über 1.000 Zimmer, die sich aber ganz gut verteilen und kein Gebäude hat mehr als drei Etagen. Da wir All Inclusive gebucht hatten, waren wir auch an bestimmte Restaurants gebunden. Eines befindet sich im Haupthaus im Erdgeschoß. Das sog. Safaga Restaurant serviert das Essen in Büffetform und wir haben es nach dem ersten Tag nur noch für das Frühstück genutzt. Das Abendessen dort hatte uns nicht unbedingt geschmeckt und so waren wir danach häufiger im "Speciality Restaurant" im 2. OG, das gute internationale Küche anbietet. Allerdings ist dies nicht im Preis für AI Gäste inklusive gewesen. Dennoch zogen wir es vor das Kind gut essen zu sehen und keinen Stress beim Essen zu haben.
Die Poolanlage selbst ist weitläufig und bietet verschiedene Beckentiefen für groß und klein. Ein Problem, das man allerdings auch von vielen anderen Anlagen kennt, ist daß es für ein Resort dieser Größe zuwenige Liegen gibt. So war auch immer das gleiche Phänomen zu beobachten, nämlich das die meisten Gäste vor dem Gang zum Frühstück erstmal eine Liege reservierten. Ein Unding das insbesondere K. ziemlich auf den Nerv ging. Da ich auch mehrmals Tauchen war, kam ich eher selten in die Verlegenheit eine Liege suchen zu müssen, aber es ist immer das gleiche mit diesen Liegen, auf denen dann bis 12h keiner Platz genommen hat aber schon die Badetücher liegen. Wir gingen dann schon bald dazu über die Tücher zu entsorgen und uns auf die freien Liegen zu legen.
Am ersten Tag machte ich noch einen Abstecher in die nahegelegene Tauchbasis von Subaqua (gibt es aber wohl nicht mehr!). Dort wollte ich meine TG durchführen und nach kurzer Zeit hatte ich bereits die Formalitäten erledigt und mich für einen ersten TG in der Bucht angemeldet. Diesen absolvierte ich auch schon am nächsten Morgen, woraufhin ich dann für die weiteren TG mit dem Boot gerüstet war. So habe ich dann einige TG mit der Basis absolviert, muss allerdings sagen, daß die Spots nicht wirklich spannend sind. Das Wasser ist zwar toll klar, aber die Fauna war nicht überwältigend und somit beließ ich es bei ca. 10 TG.

Unser Tauchboot

Nachdem die Sache mit den Poolliegen doch irgendwie stressig war, haben wir den Strand genutzt. Es gibt dort deutlich weniger Leute und meistens freie Liegen. Allerdings war das Bespaßungsangebot für unsere Kleine nicht so üppig, weswegen es doch die Ausnahme blieb. Wie bei vielen Häusern in dieser Region gibt es einen Kids Club und unsere Tochter war Feuer und Flamme um dort ihrem Tatendrang freien Lauf zu lassen. Dort fand sie auch schnell Anschluß an weitere Kinder und so hatte sie für gute 2 Wochen neue Freundinnen, und wir konnten und mit den Eltern der anderen Mädels bei der Beaufsichtigung abwechseln.

Am Strand

Wenn man in dieser Gegend Urlaub macht, ist es Pflicht einen Abstecher nach Luxor zu machen. Dort liegt der Tempel von Karnak aus altägyptischer Zeit, der ein Besuchermagnet für interessierte Touristen ist. Die Anreise ist generalstabsmäßig geplant. Man fährt in einer Kolonne von 20-50 Bussen nach Luxor und wir von diversen Polizeifahrzeugen eskortiert. Dies liegt daran, dass in der Wüste schon häufiger Überfälle und Entführungen stattgefunden haben. Früh morgens geht es vom Hotel auf den Weg nach Safaga, wo sich alle Gäste sammeln und in die ganzen Busse aufgeteilt werden. Das es dabei nicht zugeht wie wir es gewöhnt sind, sondern sich die Abfahrt um einiges verzögern kann, muß ich hier ja nicht wirklich näher erläutern. ;-)

Am Busparkplatz von Safaga

Nach etwa zwei Std Fahrt durch die Wüste und entlang des Nils, erreicht man Luxor. Zuerst ging es für uns direkt zum Tempel, wo schon gefühlte 50 Busse vor uns da waren. Schon von weitem kann man die imposanten Gemäuer und die Eingangsallee von Widdersphingen sehen. Nachdem man an den ersten Pylonen vorbei ist, betritt man einen großen Innenhof mit diversen Statuen und Säulen, den man allerdings zügig durchschreitet weil es unter der Sonne irgendwann zu heiß wird. Vorbei an weiteren Pylonen erreicht man eines der optischen Highlights, die Säulenhalle. Dabei handelt es sich um einen Raum mit gigantischen Säulen. Um die 100 Säulen schaffen ein kleines Labyrinth und sorgen für eine mystische Stimmung. Auf dem Gelände, das die größte Tempelanlage Ägyptens ist, finden sich noch unzählige Statuen, kleine Tempel und reich verzierte Räume, die uns den Reichtum der altägyptischen Kultur näher gebracht haben.

Die Widdersphingen

Obelisk im Karnaktempel

Säulensaal

Mittags wurden wir wieder abgeholt und zu einem Restaurant an der Uferpromenade Luxors gebracht. Dort überquerten wir den Nil mit kleinen Barken um zu unserem Restaurant zu kommen. Dort wurde die ganze Busladung abgefertigt und wir können nicht behaupten das es toll war.
Erleichterung machte sich breit als es weiterging. Ziel war das Tal der Könige, doch vorher gab es den scheinbar obligatorischen Nippesverkauf. Wir machten Halt an einer Alabasterfabrik, wobei sich die Führung fast ausschließlich auf den Verkaufsraum beschränkte.
Inmitten der größten Hitze ging es dann aber wirklich ins Tal der Könige. Dort gibt es über 60 Grabkammern, die sich in unterschiedlichen Zuständen befinden, jedoch nicht alle besichtigt werden können. Meistens reicht die Zeit auch nur für 2-3 Kammern, was allerdings auch reicht um sich einen Eindruck zu verschaffen. Wir waren u.a. in der Kammer Ramses I. und konnten die reich verzierten Wände und den Sarkophag sehen.

In der Grabkammer

Ein weiterer Höhepunkt, der auch den kulturellen Abschluß darstellen sollte, war der Besuch des Tempels der Hatschepsut. Diesen haben wir jedoch nur noch kurz besichtigt, da unsere Tochter schon stark abbaute und eigentlich nur noch ins Hotel wollte.

Tempel der Hatschepsut

Von Luxor aus ging es am späten Nachmittag. Der logistische Ablauf war wieder ähnlich. Auf den Busparkplatz sammeln und dann in Kolonne nach Safaga. Da wir etwas warten mussten und man die Zeit zum "erleichtern" nutzen konnte, taten die Damen das auch. Für einige hundert Passagiere gab es aber nur ein Herren- und ein Frauenklo. Die führte nicht nur zu langen Schlangen sondern erforderte auch eine hohe Ekelbelastbarkeit. Es sah wirklich erbärmlich aus und manch einer überlegte es sich 2x ob er die Möglichkeit nutzen wollte.
Spätabends kamen wir wieder im Hotel an und bekamen auch noch eine Kleinigkeit im AI Restaurant.

Nilkreuzfahrtschiff bei Luxor

Weitere Aktivitäten die wir unternahmen, war einmal eine Ausfahrt mit dem Boot, bei dem Taucher und Schnorchler gemeinsam hinausgebracht wurden. So konnten meine beiden Ladies mich begleiten und hatten die Möglichkeit selbst ein wenig den Kopf unter Wasser zu stecken. Einen weiteren Ausflug unternahmen sie auf einer reinen Schnorcheltour, die sie zur Giftun Insel, einem Meeresnationalpark, führte. Allerdings sollte man sich darauf einrichten, daß man nicht allein ist. Leider werden die Schutzgebiete genauso frequentiert wie alle anderen auch, vielleicht aufgrund des Titels sogar noch mehr. K. berichtete mir von etlichen großen Ausflugsschiffen und zig Gästen, von denen nicht wenige überhaupt keine Rücksicht auf den Lebensraum der Fische und Schildkröten nahmen.
An einem Abend gab es ein Buffetabendessen am Strand mit frisch zubereitetem Fisch und tollen orientalischen wie mediterranen Gerichten. Es war auch eine willkommene Abwechslung zu den im Restaurant angebotenen Speisen.

Haupthaus in der Dämmerung

Wir waren über Ostern dort und obwohl es tagsüber durchaus heiß war, kühlte es abends merklich ab, weswegen auch ein leichter Pulli angebracht war. Vor allem wenn man vor dem Pub eine Shisha rauchen wollte oder einfach nur ein paar Drinks nehmen wollte, waren wir für etwas langärmliges dankbar.
Als Fazit können wir sagen, daß wir einen sehr entspannten Urlaub mit einer guten Mischung aus schöner Unterkunft, Sport und Kultur hatten. Das Hotel können wir bedenkenlos empfehlen und die Lage ausserhalb der Touristenzentren war gut. Zwar gibt es in Makadi Bay, außer ca. 20 Hotels keine Infrastruktur, das ist uns allerdings lieber gewesen als nervende Verkäufer wohin man kommt. Der Weg nach Luxor ist nicht so lange als das man einen Besuch nicht innerhalb eines Tages bewältigen könnte wodurch sich auch kulturell interessante Optionen ergeben.