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Donnerstag, 22. Juni 2023

Bilbao und San Sebastian 2023 - Schlemmen und mehr (Viel mehr...)

Unser Ziel war das Baskenland. Sicherlich nicht eine Reiseregion der ersten Reihe, möglicherweise aber aufgrund genau dieser Tatsache weniger überlaufen als z.B. Florenz im letzten Jahr. Einen Grund für diese Annahme fand ich im Wetter. Ich hatte gelesen, dass die beiden größten Städte, unsere primären Ziele, mit 120 bzw 150 Regentagen im Jahr aufwarten konnten. Und ja, es kündigte sich ein durchaus verregneter Aufenthalt an, denn selbst am Vortag war für jeden der folgenden Tage Regen vorhergesagt.

Wieder einmal als Geburtstagsgeschenk gedacht, hatte ich es eigentlich schon letztes Jahr vorgehabt dorthin zu fahren, aber die Tatsache, dass es nur eine sinnvolle Flugverbindung gab, nämlich Bilbao, dabei aber beide Städte kombinieren zu wollen und dafür einen Mietwagen zu benötigen, ließ mich zunächst davon abkommen. Aber irgendwie gibt es Dinge, die einen nicht ganz loslassen und im Hinterkopf rumspuken. Der Antrieb war im Endeffekt einerseits eine abwechslungsreiche Kultur und Landschaft, andererseits aber auch die vielgerühmte Küche der Region. Etwas, das wir in den letzten Jahren, seitdem wir auch selbst mehr kochen, sehr zu schätzen gelernt haben.

 
 
Meine Schwester und Familie waren am gleichen Tag auch geflogen, und zwar mit einer Billigairline zu einem Überseeziel. Im Vorfeld waren wir ein wenig besorgt weil die Bewertungen von Wizz sehr durchwachsen waren und man schöne Schauderstories gelesen hat. So z.b. auch über stundenlange Verspätungen usw. Nur waren sie schon pünktlich abgeflogen, während wir noch am Gate für einen Flug der Premiumairline LH saßen und schon über eine Std Verspätung hatten. Vielleicht ist es an der Zeit für eine Schauderstory in einem der einschlägigen Foren? 
 

Das Mietauto gab es nicht am Airport, sondern in einem nahegelegenen Industriegebiet, wo sich einige Vermieter der 2. Reihe angesiedelt haben. Dafür waren die Autos deutlich günstiger als bei den etablierten Vermietern am Flughafen. Die Fahrt nach Bilbao dauerte ca 15-20Min und wir hatten die vorher ausgesuchte Tiefgarage auch schnell gefunden.

Da waren wir nun...
 
Das Bilder Boutique Hotel liegt am Eingang zur Altstadt und war unsere Bleibe für die kommenden Tage. Ich hatte es ausgesucht, weil es etwa die Hälfte der anderen kostete, aber sehr ansprechend aussah und brandneu war, als ich es buchte. Warum es so günstig ist, wurde recht schnell klar, denn es hat kaum Personal, kein Frühstück oder sonstigen Schnickschnack. Zimmer, eine Person am Empfang bis 23h und Roomservice. Aber das empfinde ich nicht als störend oder gar als K.O. Kriterium. Wir bekamen erstmal ein Upgrade auf die JS und das Zimmer war schlicht, aber sehr schön. Dazu noch sehr gepflegt und unter dem Dach. Kleine Besonderheit ist, dass es nur Dachfenster hat und man nicht nach draußen schauen kann, aber dafür hört man genug von den Fiedlern und Straßenmusikanten...
 
Unser Zimmer

Wir haben die Stunden bis zum ersten Dinner für einen kleinen Spaziergang durch den Casco Viejo und entlang des Ufers des Nérvion genutzt. Soll ich was sagen? Die Stadt hat uns gleich gefallen. Richtig charmant und wunderschön war das was wir gesehen haben. Viel traditionelle Architektur mit kleinen Balkonen wie auf den Kanaren und Südspanien, aber auch eine Prise alpinen Einfluß. Dazu viele kleine Geschäfte und Cafés. Eine teilweise breite Uferpromenade mit Menschen, die dem ganzen Stadtbild Leben einhauchten. Schön war auch zu erleben, dass die Stadt nicht voller Touris war, sondern doch überwiegend Spanier unterwegs waren. Es war nicht so, dass wir keine Erwartungen hatten, aber der erste Eindruck war schon sehr gut. 
 



 

 
Ein paar Eindrücke aus Bilbao

Für das erste Essen hatten wir das Mina ausgesucht. Ein schönes Lokal mit einem Menu, das ein wenig an die lokale Pintxokultur erinnert. Man hat die Wahl zwischen 10 oder 14 kleinen Gängen, es ist aber alles eine ganze Ecke ausgefeilter und spielt auch mehr mit Texturen und ungewöhnlichen Kombinationen, als die kleinen Leckereien in den Bars. Nicht alles hat uns völlig überzeugt, und Kathrin fand die Fischgänge versalzen, aber alles in allem war es ein gutes Erlebnis mit sehr gutem Service.
 

 

Das Mina
 
Am folgenden Tag stand S.Sebastian (oder wie es auf Baskisch heisst: Donostia) auf dem Programm. Wir hofften auf gutes Wetter, denn die Vorhersage beinhaltete ein wenig von allem. Wolken, Sonne und Regen. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und obwohl wir nur Autobahn fuhren, fiel uns die atemberaubend schöne Landschaft auf. Kindheitserinnerungen wurden bei mir wach, denn wenn wir früher mit den Eltern in den Süden fuhren, war das oft Teil unserer Strecke gewesen. Schon als Kind drückte ich meine Nase am Autofenster platt und schaute die Berge hinauf während ich mich fragte warum es nur in dieser Ecke so grün war. Die anderen Regionen Spaniens waren meist verdorrt. Für mich war es immer eine schöne Abwechslung gewesen diese Landschaft zu sehen, und während wir so unsere Blicke schweifen ließen, empfand ich Nostalgie.
Obwohl Kathrin ein Parkhaus ausgesucht hatte, verfehlten wir es und irrten ein wenig durch eine ziemlich volle Stadt. Was wir aber schon sehen konnten, war dass diese Stadt einiges zu bieten hatte. Am Ende wählten wir das erstbeste Parkhaus und das lag sogar recht nah am Strand. 
 
 
La Concha

Wir also los, und es grüßte die Sonne vom blauen Himmel. San Sebastian verfügt über einen Stadtstrand, La Concha (Muschel) genannt, der sich im weiten Bogen erstreckt und an beiden Enden von je einem Hügel eingefasst wird, was ihm eine fast unnatürliche Symmetrie verleiht. Dies und meine kindliche Frage über das Klima, waren wohl schon vor über hundert Jahren Grund für die Königin Maria Christina, San Sebastian zu ihrem Sommersitz zu erklären. Aber dazu gleich mehr.
Wir liefen in den Hafenbereich und entlang des Hügels Urgull. Ständig neue Blickachsen und Panoramen die sich eröffneten, begeisterten uns immer wieder aufs Neue. 
 

 

 

So ein Stadtstrand hat schon was. Alles war fußläufig erreichbar
 
Im Anschluß liefen wir in die Altstadt, die völlig überlaufen von Franzosen war. Ok, die Grenze ist keine 50Km entfernt, aber es hatte einen weiteren Grund für die hohe Dichte (nicht nur nummerisch) der Gallier. An jenem Tag fand das Halbfinale der französischen Rugbymeisterschaft dort statt. Die Lager konnte man gut an den unterschiedlichen Leibchen ausmachen. Aus Toulouse, aber auch aus La Rochelle und Paris kamen sie und machten sich lautstark bemerkbar.
 
Regen und Sonne... Aber geregnet hat es nur kurz
 
In der Altstadt steuerten wir erstmal eine Pintxobar an. Pintxos sind sowas wie Tapas, nur schöner und besser. Teilweise kleine Kunstwerke, die man auf dem Teller serviert bekommt und das in einer enormen Vielfalt. Von Gambas, Bacalao, Pulpo(salat), über Jamon- und Chorizovariationen war alles dabei. Das war wirklich ein Highlight und wir konnten verstehen warum sie ein stückweit als Botschafter dieser Region dienen.
 
 
Pintxos in einer typischen Bar
 
Wir schlenderten durch die Altstadt, und wenn uns Bilbao am Vortag schon gut gefallen hat, sollten wir hier aus dem Staunen kaum mehr rauskommen. Centro schließt sich an den Casco Viejo an und hier erlebt man Donostia vom Feinsten. Als Urlaubsort der königlichichen Familie, und vor allem der Königin Maria Christina die schon Ende des 19. Jh hierher kam, siedelte sich im Zuge dessen viel Bourgoisie und Geldadel an. Die Häuser in diesem Bereich sind atemberaubend schön und zeugen von der Geschichte des mondänen Badeorts. Wenn man dann noch die Uferpromenade dazu nimmt, fühlt man sich an die Côte d'Azur erinnert, nur schöner. 
 


Wir waren völlig begeistert und das ganze bei strahlendem Sonnenschein und vielleicht 5 Min Regen, die wir über den ganzen Tag hatten. Das Wetter hier ist ohnehin ziemlich wechselhaft und den Wetterbericht konnten wir im Nachhinein getrost als Kontraindikator verwenden. Obwohl es jeden Tag regnen sollte, hat es das bestenfalls ein paar Minuten getan. Dafür waren die Temperaturen trotz Sonnenschein eigentlich immer sehr erträglich. Um die 25°C und eine leichte Brise machten das Herumlaufen zum Vergnügen. Aber das Wetter kann sich auch schnell ändern, wie wir auch erlebt haben. 
Die Zeit verging wie im Fluge, auch weil wir einer völligen Reizüberflutung erlegen waren. Es war einer jener Orte, die man ohne große Erwartungen besucht und völlig hineingerissen wird. So empfanden wir das.
 

 
 
Ein paar Eindrücke aus Donostia-San Sebastian
 
Für unseren Besuch im Arzak mussten wir uns etwas einfallen lassen um passend gekleidet aufzutreten. Wir hatten schon im Vorfeld überlegt, wie und wo wir uns frisch machen und umziehen könnten, es aber am Ende auf den Zufall ankommen lassen. Duschen wäre zwar am Strand möglich gewesen, aber wir hatten was besseres entdeckt. Im Parkhaus gab es eine geräumige Toilette, die man mit dem Parkschein benutzen konnte. Das taten wir auch und damit war klar, wo und wie wir uns stadtfein machen sollten. Wir also dorthin und gewaschen, Pfadfinderdusche und umgezogen... Fertig waren wir für ein gediegenes Abendessen. Und gediegen war es... Naja, nicht ganz, denn wenn man sich einige Gäste ansah, hätte man meinen können, sie wären zu einem Snack in einer Fischerpinte am Hafen gegangen. Weisses T-Shirt mit weißen Socken, die Mädels teilweise im übertrieben kurzen Mini mit Ganzkörpertattoos gut sichtbar.... "Schön" war auch der junge Mann mit undefinierbarer Frisur (Kathrin klärte mich auf, dass es sich um einen "Messi-Bun" handelte), der mit seinem Bedürfnis gar nicht groß hinter dem Berg hielt und dem Kellner direkt sagte, dass er mal pinkeln muß. Ok, scheinbar bin ich zu alt für die neuen Sitten...
Das Essen aber war ein Knaller und die Chefin persönlich kam an jeden Tisch um zu plaudern... Was sie sich wohl gedacht hat? Und das ohne die Miene zu verziehen! Elena Arzak ist die Grande Dame der spanischen Küche, die das Vermächtnis ihres Vaters bereits seit vielen Jahren weiterführt und die höchsten Weihen der Kritiker hält. Juan Mari, der Vater, war einer der Begründer der Neuen Baskischen Küche. Es war in etwa eine solche kulinarische Revolution wie mit der Molekularküche oder der Nordischen Küche Anfang dieses Jahrtausends. Die Kreativität, die wir schon mittags mit den Pintxos erlebt hatten, wurde hier in Vollendung fortgeführt. Eine tadellose, ideenreiche und hocharomatische Küche, die wir probieren durften.
 


Das Arzak
 
Während ich in der ersten Nacht, aufgrund der Dachfenster, nicht wirklich lange schlafen konnte, hatte ich in der zweiten Nacht doch noch eine Schlafmaske aufgetrieben. Somit konnte ich bis ca 8h schlafen. Nach dem Aufstehen (Kathrin schlief noch), checkte ich den Wetterbericht, der immer wieder Regen vorhersagte. Als ich das Plissée hochschob, lachte mich jedoch die Sonne vom blauen Himmel an und so beschloß ich auf einen schnellen Fotostreifzug zu gehen.  
 
 

Morgens in Bilbao
 
Es war gegen 9h und noch recht ruhig. Die ersten Läden machten grade auf und das Licht war noch schön. Ich machte einen kurzen Spaziergang durch das Casco Viejo und habe dabei noch ein Cafe fürs Frühstück entdeckt.
An diesem Tag blieb es auch bei einem kleinen Snack, denn wir hatten mal für Mittags einen Tisch. Hintergrund war, dass dieses Restaurant schön gelegen ist und auch über eine Außenanlage verfügt, die man besser am Tag als Abends genießen kann.
 
 


Haben Sie Bilbao schonmal bei Tag gesehen?
 
Das Azurmendi ist, soweit möglich, voll auf erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit und Vermeidung von Verschwendung ausgerichtet. Es liegt wunderbar in den baskischen Bergen und ist ein lichtdurchflutetes Gesamtkonzept. Das Erlebnis Azurmendi beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Essen, sondern spricht alle Sinne an. 
 
 
Azurmendi
 
Das haben wohl wieder einige zum Anlaß genommen ihren Sinnen freien Lauf zu lassen. Nicht nur mit kurze Hosen warteten zwei Herren auf, auch wieder das "kleine Weiße" beim Mann war vertreten, oder es wurde auch mal ein Teller abgeleckt... Und als ich meinte schon alles gesehen zu haben, erblickte ich eine Dame, die barfuß durch das Resto schwebte... Ich meine, das Restaurant hat keinen wirklichen Dresscode, aber es gehört zu den besten der Welt, und da kann man doch ein wenig "Dress to impress" praktizieren, oder?
 

Egal, das Essen jedenfalls war top und der Besuch dürfte unvergesslich bleiben. Man erlebt verschiedene Stationen. Neben einem Pic-Nic zu Beginn, geht es dann in der Küche weiter, bevor es in den "Garten" geht und um dann am Tisch zu landen und den Reigen zu starten. Auch hier gab sich der Herr des Hauses die Ehre und begrüßte seine Gäste. Eneko Atxa stellte sich dabei als zurückhaltender aber sehr freundlicher Gastgeber heraus, mit dem wir am Ende doch ein paar Minuten plaudern konnten. Wenn ich eben noch von Gesamtkonzept sprach, so will ich den Garten und den kleinen Showroom nicht unerwähnt lassen. Dort wird erklärt wie das Azrumendi in Zusammenarbeit mit der Uni z.b. Samenbanken mit lokalen und gefährdeten Pflanzen aufgebaut bzw führt. 

 

 
Wir hatten hinterher noch Zeit für einen Bummel durch Bilbao und schlenderten entlang des Rio Nérvion und durch das Zentrum. Guggenheim war die erste Anlaufstelle, die auch den Wendepunkt in der Geschichte der Stadt darstellt. Von Schwerindustrie zum Tourismushotspot... In den späten 80er Jahren lag die Schwerindustrie und der Bergbau am Boden und die Stadt kämpfte mit Arbeitslosig- und Perspektivlosigkeit. Als man die verwegene Idee mit dem Museum in die Tat umsetzte wußte keiner so recht was man erwarten durfte. Heraus kam eine Wende um 180°. Seitdem hat die Stadt sich von einer Arbeiterstadt zu einer modernen (Dienstleistungs)Metropole gewandelt und ist heute, mit ihren städtebaulichen Innovationen, Vorbild für viele andere Städte, die versuchen die Lebensqualität für ihre Bürger zu verbessern.
 
 


Nachdem wir das Guggenheim hinter uns gelassen hatten und noch etwas entlang des Rio Nérvion gelaufen waren, kam mir noch eine Idee. Auf seinem Weg zur Mündung mäandert er sich durch die Vororte der Stadt, die noch immer Zeugnis davon ablegen wo die Geschichte und Identität der Region liegt. Der Aufstieg begann mit den Funden von Eisenerz im ausgehenden 19. Jh und dem Abbau bzw Verarbeitung und Transport von ihnen. Während Bilbao den Sprung ins 21. Jh geschafft hat, ist dieses Suburbia noch von der Arbeiterklasse geprägt. Wohnblöcke und viel architektonischer Einheitsbrei erstrecken sich entlang des Flusses. Die alten Docks und Lagerhallen sieht man auch teilweise noch. Aber hier findet sich auch ein technisches Highlight, das inzwischen eine Attraktion ist. Die Puente de Vizcaya, ist eine von nur einem guten Dutzend Schwebebrücken auf der Welt. Sie verbindet die beiden Ufer von Portugalete und Getxo miteinander und man kann mit ihr fahren oder sie auch per pedes überqueren. Jedenfalls haben wir auch die Zeit genutzt mal raus zu fahren und dieses Objekt der Ingenieurskunst live zu erleben. 
 

Puente de Vizcaya
 
Eine Schwebebrücke (aka Schwebefähre) ist keine Brücke im herkömmlichen Sinn, sondern eine Brücke, an der ein Gefährt hängt, dass die Last transportiert. Ein wenig so wie eine Seilbahn, bloß kürzer. Die Puente de Vizcaya ist von den existierenden, mit 130 Jahren, die älteste und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
 

Der Abflugtag begann erstmal mit Regen. Das erste mal, dass der Wetterbericht richtig lag. Nichts wildes, aber es nieselte eine Weile und so kam Plan B zum tragen. Wir waren ja, trotz einiger falscher Vorhersagen, vorbereitet um bei schlechtem Wetter nicht doof da zu stehen. Nach dem Frühstück und dem genehmigten late check out, hatten wir Zeit für zwei Museen. Erstes sollte eines werden, das die Seele der Stadt stark widerspiegelt. Das Museum des Atletic Club Bilbao in seinem neuen Stadion ist wirklich einen Besuch wert. Als Fußballfan haben mich die Präsentation und die damit verbundene Vermittlung des Fangefühls und die Devotionalien voll abgeholt. Es war emotional, modern und würdigte die Menschen, die diesen Club zu dem gemacht haben, was er heute ist. Eine schöne Hommage und sympatisch dazu.
 
 

Das Herz von Atletic Bilbao
 
Das zweite Museum war leider zu. Es wäre das Museum Vasco gewesen, das der Region und ihren Menschen gewidmet ist. Da auch das Wetter besser wurde entschlossen wir uns deshalb, erstmal etwas zu essen. Und was liegt näher als ein paar Pintxos? Der Pintxo Hotspot liegt an der Plaza Nueva, wo es diverse Bars mit den kleinen Köstlichkeiten gibt. In der Bar Iturriza fanden wir einen Platz und genossen die etwas anderen Pintxos. Verglichen mit denjenigen aus S.S. sind diese etwas weniger variantenreich und überwiegend auf Baguette platziert, aber nicht weniger lecker.
 
Noch mehr Pintxos
 
Die baskische Küche haben wir somit sowohl als einfache wie auch Hochküche kennenlernen dürfen. Beides war extrem lecker, vielfältig und kreativ. Nicht ohne Grund genießt sie in der Welt der Kulinarik einen ausgezeichneten Ruf, den wir jetzt auch erleben durften.
Hinterher haben wir noch einen Streifzug durch die Altstadt gemacht, die inzwischen gut gefüllt war. Familien und Sonntagsbummler nutzten die freie Zeit um sich zu treffen und sie gemeinsam zu verbringen.
 
 

 
Für Bilbao gilt das gleiche wie für Donostia. Man sollte den Blick immer mal nach oben richten, denn die Hausfassaden sind wirklich einen Blick wert. Die ganzen kleinen Balkone verleihen der Stadt etwas urgemütliches und einladendes. Es ist als könne man am Leben der Bewohner teilhaben und umgekehrt. Wir jedefalls waren begeistert, und wenn man in Donostia eher das mondäne und elitäre verspürt, ist es in Bilbao eher das bürgerliche und einfachere.
 


Wir verließen Bilbao, und vorher auch San Sebastian, mit einem Gefühl mehr als positiv überrascht worden zu sein. Im Vorfeld haben wir uns zwar ein wenig informiert über das was uns erwarten würde, aber was wir erlebt haben, war weit jenseits dessen, was das Internet oder Reiseführer vermitteln konnten. Obwohl die Städte doch recht verschieden sind, haben sie beide ihren eigenen Charme. Es war eine der Überraschungen, die man getrost als unverhofft und gelungen bezeichnen kann.