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Freitag, 15. April 2011

Reisebericht Rom 2006

"Alle Wege führen nach Rom"heisst es so schön. Diesem Ruf konnten wir uns nicht widersetzen und so führte auch für uns 2006 kein Weg daran vorbei. Die Entscheidung war also schnell gefallen und nach den üblichen Vorbereitungen galt es nur noch den Abreisetag herbeizusehnen.


Größere Kartenansicht

Donnerstags abends ging unser Flug mit der letzten Maschine und da diese irgendwann gegen 23h landete, gab es auch keinen Zug mehr in die Stadt, den wir sonst gerne genommen hätten. So aber bekamen wir auf der Taxifahrt in die Stadt schon einen ersten Eindruck von Rom.
Unsere Unterkunft war das Hotel Turner . Es fällt vor allem durch die "barocke" Einrichtung auf, mit Brokatverzierten Tapeten und schweren Samtvorhängen. Das macht das Hotel zwar etwas dunkel, allerdings nicht weniger gemütlich.
Am nächsten morgen öffneten wir die Fensterläden und bekamen einen Vorgeschmack auf das römische Leben. Autos und Vespas drängelten sich durch die vielbefahrene Straße und die Stimmen der Menschen drangen vom Bürgersteig hoch. Es war an der Zeit uns ins Getümmel zu stürzen und soviel wie möglich aufzusagen in der kurzen Zeit die uns gegeben sein sollte.

Blick aus dem Hotelzimmer auf die Porta Pia

Das Hotel liegt an der Porta Pia und somit nicht allzuweit vom Zentrum. Deswegen machten wir uns zu Fuß auf und nicht mit dem Bus. Das konnten wir dann auch zu einem spontanen Frühstück nutzen, das im Hotel nicht so üppig ausgefallen war um keine Zeit zu verlieren. Auf der Via 20 Settembre fanden wir dann ein Café das tolle Foccacia anbot, die wir am Straßenrand, bei herrlichem Sonnenschein zu uns nehmen konnten.
Weiter ging es, vorbei an den Kirchen Santa Maria della Vittoria und Santa Susanna um bis zur Kreuzung mit der Via delle Quattro Fontane, die, wie der Name schon sagt, vier Brunnen an jeder Ecke hat. An jeder Hausecke ist je ein reich verzierter Brunnen untergebracht, was schon ein tolles Bild abgibt.

Instituto Italiano di Numismatica

Wir bogen rechts ab und liefen nun hinab, vorbei am Instituto Italiano di Numismatica, mit seinen tollen Säulen, und der Piazza Barberini mit seinem tollen Tritonenbrunnen, zur berühmten Spanischen Treppe. Sie liegt am Fuße der Sta. Trinitá dei Monti, einer der berühmtesten Kirchen der Stadt. Leider war sie zu jener Zeit wegen Restaurierungsarbeiten teilweise durch ein Gerüst verdeckt, was einen Klassiker der Fotografie nicht ermöglichte. Um die Treppe war es so wie wir es befürchtet hatten: Unmengen an Menschen, die hier ihr Eis leckten oder einfach nur den Menschen zuschauten, die hier vorbeigingen.

Spanische Treppe

Vor der Treppe, auf dem gleichnamigen Platz, befindet sich ein Brunnen, die Fontana della Baraccia, die von Berninis Vater Pietro gebaut wurde. Gian Lorenzo Bernini gilt als einer der bekanntesten Bildhauer und Architekten des barocken Roms und seine Bauwerke finden sich in der ganzen Stadt.
Unser Weg führte uns als nächstes zu einem weiteren Highlight bei einem Rombesuch. Durch die teilweise engen Gassen bewegten wir uns in südlicher Richtung und genossen das Leben und das Flair, das sich uns offenbarte. So gelangten wir kurz darauf an den Trevi Brunnen, der weltberühmt wurde durch Anita Ekbergs Bad darin in Fellinis Film "La Dolce Vita". Wir hatten uns den Brunnen irgendwie anders vorgestellt, denn uns war nicht klar, dass er quasi eine ganze Hauswand einnimmt. Dafür war die Dimension des Platzes davor, doch eher mickrig. Ein tolles Bauwerk, das man unbedingt gesehen haben sollte.

Fontana di Trevi

Unweit davon befindet sich die bekannteste Einkaufsstrasse der Stadt, die Via del Corso. Dort findet man viele namhafte Designer und Flagshipstores die etwas auf sich halten. Wir gingen wieder in nördlicher Richtung, nicht ohne einen kurzen Blick auf das Palazzo Montecitorio, das Abgeordnetenhaus, zu werfen. Zwischen den ganzen Läden und Restaurants fiel uns eine Kirche auf, die fast schon deplaziert wirkt inmitten des weltlichen Konsumangebots, obwohl sie sicherlich älter ist als die meisten anderen Gebäude drumherum. Die Basilika Sant'Ambrogio e Carlo al Corso ist ein Dom, der einen Besuch lohnt (wie wahrscheinlich die meisten Kirchen Roms). Wenn man sich die Zeit dafür nimmt wird man durch überbordenden Prunk fast schon erschlagen. Marmor, Gold und Kunstwerke verzieren das Innere und lassen erahnen wie mächtig diese Stadt einmal war.

Basilica Sant'Ambrogio

Piazza del Popolo mit Zwillingskirchen

Am Ende der Via del Corso befindet sich die Piazza del Popolo. Man betritt den Platz von der Via kommend, flankiet von den beiden Zwillingskirchen Santa Maria di Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli. Spätestens hier fühlten wir uns auf den Spuren von Dan Brown´s "Illuminati". Der Platz ist enorm. Weniger die Größe, als die historische und kulturelle Bedeutung dieses Ortes sind überwältigend. Um den Platz herum befinden sich nicht weniger als drei Kirchen, ein Obelisk, ein Triumphbogen und ein Brunnen.
Unser nächstes Ziel war die Villa Borghese, die sich im Osten direkt an den Platz anschliesst. Die ehemaligen Parkanlagen des borghesischen Sommerpalasts sind heute ein beliebter Ort für Ruhesuchende und Treffpunkt für Jogger, Spaziergänger, usw. Auch die Galleria Borghese ist ein Besuch wert, da sich dort eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt befindet.
Über die Piazza und anschließend die Via di Ripetta ging es für uns nach Süden. Wir gingen ein kurzes Stück am Tiber entlang und kamen an einem Bauwerk römischer Zeit vorbei, dem Augustusmausoleum. Wir verließen die Via in südöstlicher Richtung um uns wieder in das Gewirr der engen Straßen und Gassen der italienischen Hauptstadt zu begeben.

Pantheon

Wir ließen uns treiben und erreichten bald unser nächstes Ziel, das Pantheon. Dieses fast 2.000 Jahre alte Gebäude konnte fast 1.700 Jahre einen Rekord für sich beanspruchen, nämlich den der größten Kuppel der Welt. In der Mitte ist eine Öffnung eingearbeitet worden, die (mit dem Eingang) die einzige Beleuchtung des Kuppelsaals darstellt.
Wieder draußen ging es nach Westen zur Piazza Navona. Das ehemalige Stadion aus Cäsars Zeiten fällt durch die Länge und die geringe Breite auf, die auf die Verwendung als Sportstadion hindeuten. Heute wird der Platz durch den Obelisken überragt, der an seinen vier Seiten je eine Fontäne hat, die je einem der größten damals bekannten Flüsse gewidmet war.

Fontana dei Quattro Fiumi (Piazza Navona)

Unser erster Tag neigte sich dem Ende und beim weichen Licht des Sonnenuntergangs spazierten wir noch am Tiber entlang als wir feststellten, daß wir recht nach am Petersdom waren. So entschlossen wir uns noch einen schnellen Abstecher dorthin zu machen und schonmal einen Blick darauf zu werfen und ggf. auf Besonderheiten beim Besuch zu achten. Das war auch ganz gut, denn so konnten wir schonmal die Zeiten der Messen nachsehen um evtl. Überschneidungen zu vermeiden. Der Eintritt in den Dom ist kostenlos, der Aufstieg auf die Kuppel kostet, je nachdem ob man läuft oder Aufzug fährt, 4 und 7 EUR. Die Fahrt mit dem Aufzug führt allerdings nicht ganz nach oben. Man muss noch ein ganzes Stück hochsteigen.


Petersplatz

Ziemlich geschafft ging es zurück ins Hotel wo wir nochmal kurz entspannen wollten bevor es zum Abendessen nach San Lorenzo ging. In der Nähe des Bahnhofs Termini liegt das etwas alternative Viertel in dem wir das Restaurant für unser Abendessen gewählt hatten. Die Wahl war eigentlich mehr ein Tip eines Freundes, der uns das "Da Franco ar Vicoletto (Piccolo Molise)" empfohlen hatte. Dort sollte es mehrgängige Menüs geben, die einen guten Querschnitt der italienischen Küche bieten. Die Auswahl war relativ gering, weil es im Prinzip nur das 6-7 Gänge Menü gab, das aus Fleisch, Fisch, Nudeln, Antipasti, einer Lasagne und Dessert bestand. Dazu waren noch der Hauswein und Wasser inklusive und das Ganze für ca. 20 Eur. Zwar war es keine überragende Qualität, allerdings sprechen der Preis und die Atmosphäre für sich. Ausserdem verirren sich nur wenige Touristen dorthin, weshalb man es getrost als kleinen Geheimtipp empfehlen kann.
Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang in San Lorenzo, machten wir uns wieder auf den Heimweg und fielen todmüde ins Bett.

Largo Santa Susanna

Denkmal Vittorio Emmanuele II (Vittorino)

Der nächste Morgen begann wieder mit einem Frühstück. Diesmal am Largo Santa Susanna. Wieder die Via 20 Settembre hinab bis zum Quirinal, einem der sieben Hügel Roms auf dem sich heute der Präsidentenpalast befindet, ging es an der Torre delle Milizie vorbei zum Denkmal Vittorio Emmanuele II . Es handelt sich dabei um ein Monument, das der Gründung des neuen Italien im Jahr 1870 gedenkt. Der Baustil allerdings, mit seinen massigen Treppen und dem Säulengang am oberen Ende, vermittelt allerdings eher das Gefühl als sei es mitten in der nationalistisch/faschistischen Hochzeit geschaffen worden.

Blick vom Vittorino

Um die Ecke befinden sich die Kapitolinischen Museen, die viele Gegenstände aus der Römerzeit und der Geschichte der Stadt beherbergen. Einen Tip allerdings zum Verschnaufen kann ich hier geben, nämlich das Café mit seiner Terrasse. Die Lage auf dem Kapitol (einem weiteren Hügel Roms), erlaubt einen schönen Blick über die Dächer Roms. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir ein Stück Kuchen und Espresso, bevor wir uns auf die Rückseite des Gebäudes begaben (es gibt einen direkten Weg durch das Museumsgelände), und ein weiteres Highlight der Stadt besuchten.

Titusbogen

Das Forum Romanum ist das eigentliche Zentrum des römischen Reichs gewesen, denn dort vereinten sich die politischen, religiösen und wirtschaflichen Fäden des Imperiums. Heute stehen dort größtenteils Ruinen, jedoch auch einige wenige restaurierte Gebäude. Dennoch bekommt man einen guten Eindruck von der Bedeutung dieses Orts. Die ganzen Tempel, wie der Tempel des Saturn oder das Atrium Vestae sind Heiligtümer, die damals weit über die Grenzen der Stadt bekannt waren. Der Titusbogen und der Triumphbogen des Septimus Severus sind noch heute erhalten und zeugen von der Großartigkeit des römischen Reichs. Über die sog. Via Sacra verlässt man das Forum in südöstlicher Richtung und befindet sich direkt vor dem Kolosseum. Diese altertümliche Arena war wahrscheinlich eines der fortschrittlichsten Gebäude seiner Zeit. Gebaut für ca. 50.000 Zuschauer konnten dort sowohl Gladiatorenkämpfen beiwohnen als auch Seeschlachten frönen. Diese konnten deshalb nachgestellt werden, weil man die Kellerräume fluten konnte. Eine Meisterleistung für die damalige Zeit.

Kolosseum

Mit der U-Bahn ging es von der Haltestelle Colosseo bis S. Pietro. Der Name sagt es schon, die Station liegt in der Nähe vom Petersdom. Nachmittags wollten wir die Kuppel besteigen, und wir stellten uns an einen kleinen Eingang seitlich des Doms an. Wir entschieden uns zu laufen und die etwa 130 Höhenmeter zu Fuss zu bewältigen. Gar nicht so einfach, denn es sind nicht einfach nur die Stufen die einen direkt nach oben führen, sondern man wechselt auch mal die Seite, überquert das Dach und muss Treppen hinauf, die zwischen zwei Kuppeln entlang führen. Das sorgt für teilweise komische Bilder, denn aufrecht gehen ist dort nicht und so krabbeln einige mehr als das sie gehen. Fülligeren Menschen sei eher davon abgeraten, denn zum einen ist es wirklich anstrengend und zum anderen sind einige Treppen wirklich sehr eng.

Blick von der Kuppel des Petersdoms

Oben angekommen offenbarte sich ein phantastischer Blick auf den Petersplatz und die Stadt. Der Tiber schlängelt sich in einiger Entfernung durch das Häusermeer und im Hintergrund bilden die Abruzzen und die Albaner Berge eine natürliche Grenze. Wenn man um das kleine Türmchen läuft, sieht man zu den eigenen Füßen die Vatikanischen Gärten und ich denke es gibt keinen Ort auf der Welt von dem aus man die gesamte Fläche eines Staates derart überblicken kann. Wieder unten angekommen nutzten wir die Gelegenheit um eine ausgedehnte Besichtigung des Doms zu unternehmen. Wir konnten uns nie so richtig die Dimensionen und Herrlichkeit dieses Gotteshauses vorstellen, aber jedes Superlativ ist eine glatte Untertreibung! Die Fresken und Malereien, diese Skulpturen und Lichtspiele... Alles ist grandios! Aber eine Sache ist einfach schwer zu greifen und das ist das Geheimnisvolle das diesen Bau, und schliesslich den ganzen Vatikan, umgibt.

Im Petersdom

Erneut auf den Spuren von "Illuminati" folgten wir dem Passeto zum Castel Sant'Angelo. Dieser Übergang wurde Gebaut um im Falle einer Invasion des Vatikan, den Würdenträgern und insbesondere dem Papst die Flucht in die Engelsburg zu ermöglichen, die Schutz vor Eindringlingen bot.

Castel Sant' Angelo

Wieder neigte sich der Tag dem Ende und wir bekamen Hunger. Von einem Freund hatte ich den Tip bekommen in Trastevere essen zu gehen. So fuhren wir mit der Buslinie 15 in den beliebten und sehr lebendigen Stadtteil um uns eine nette Trattoria zu suchen. Wie soll ich sagen, wir waren nicht die einzigen. Die ganzen Straßen und Gassen waren übervoll! Kaum ein freier Platz zu erhaschen und so liefen wir durch das Viertel und der Hunger wurde nicht kleiner. Leider trug das auch nicht wirklich zur verbesserung der Stimmung bei, denn irgendwann nervte es nichts zu finden. Aber das Glück war uns letztendlich hold und irgendwo in der Nähe der Kirche Sta. Maria in Trastévere fanden wir ein Lokal, das uns Platz bot. Das Äußere täuschte auch nicht über eventuelle Mängel hinweg, sondern, ganz im Gegenteil, das Restaurant bot wirklich urige Atmosphäre und sehr leckeres Essen. Dazu kam, daß es nicht übertrieben teuer war und wir so noch satt wurden und den Abend mit einem gemütlichen Spaziergang und einem leckeren Eis in diesem schönen Viertel beenden konnten.
Das Ende stand bevor und am letzen Tag hatten wir noch etwas Zeit und nutzten diese um nochmal eine Stadtrundfahrt zu machen. Das Gute daran war, daß sie gleich an Termini, dem Bahnhof startete und auch endete. So bekamen wir nochmal alles in komprimierter Form und aus erhöhter Perspektive zu sehen.
Rom ist als Städtereise unbedingt zu empfehlen. Dieser Ort bietet lebendige Geschichte an jeder Häuserecke. Es ist wie ein Freilichtmuseum das nicht einmal Eintritt kostet.

Sonntag, 27. März 2011

Reisebericht Makadi Bay - Ägypten 2006

Als unserer Tochter das Alter erreicht hatte um auch mal etwas weiter fliegen zu können, galt es ein passendes Ziel zu finden. Natürlich kann man auch schon mit Kleinstkindern um die halbe Welt fliegen, aber uns widerstrebte dies, denn die Strapazen für Eltern und Kind standen für uns in keinem Verhältnis zu dem was wir an einem weit entfernten Reiseziel hätten erleben können. Außerdem waren wir an die Schulferien gebunden und somit war es auch eine Kostenfrage, was uns recht schnell auf den Mittelmeerraum einschränkte.


Größere Kartenansicht

Durch die schönen Tauchgründe im Roten Meer war das Ziel auch schon relativ schnell eingegrenzt und nun mussten wir nur eine geeignete Region für uns finden. Hurghada kam nicht in Frage und Sharm-el-Sheik kannte ich auch schon. Somit begannen wir weiter südlich zu suchen und kamen schon bald auf Makadi Bay, das etwa eine halbe Std. südlich von Hurghada liegt. Uns gefiel die überschaubare Größe des Orts und somit hofften wir auch auf nicht so "verdorbene" Hotels und Gastrobetriebe wie weiter nördlich.
Wir entschieden uns für die Anlage des Le Meridien, da es, in unseren Augen, das beste Angebot an Komfort und Qualität bot.
Die Anreise verlief recht entspannt, auch wenn wir kurz nochmal in Luxor zwischengelandet waren und etwas warten mussten. Unsere Tochter hatte sich, trotz des frühen Fluges, recht tapfer gehalten, wenn wir auch nicht hätten länger fliegen wollen. Der Transfer lief auch problemlos und etwa eine Std. nachdem wir den Airport verlassen hatten, betraten wir schon die Anlage. Sie wirkte so wie wir es uns vorgestellt hatten. Ziemlich groß aber auch recht eindrucksvoll. Hinter dem Haupthaus, von dem zwei Seitentrakte abzweigten, lag die große Poolanlage und im Hintergrund das Meer. Somit machte sich schonmal ein guter Eindruck breit und wir waren auf unser Zimmer gespannt. Sie lagen im Haupthaus und wir hatten einen Blick auf die Poollanschaft. Die Zimmer selbst waren ausreichend groß dimensioniert und sauber. Somit war der erste Schritt für einen schönen Urlaub schon einmal gemacht.

Panorama der Poolanlage

Als nächstes machten wir uns mit der Anlage vertraut, die schon ziemlich groß ist. Es gibt dort über 1.000 Zimmer, die sich aber ganz gut verteilen und kein Gebäude hat mehr als drei Etagen. Da wir All Inclusive gebucht hatten, waren wir auch an bestimmte Restaurants gebunden. Eines befindet sich im Haupthaus im Erdgeschoß. Das sog. Safaga Restaurant serviert das Essen in Büffetform und wir haben es nach dem ersten Tag nur noch für das Frühstück genutzt. Das Abendessen dort hatte uns nicht unbedingt geschmeckt und so waren wir danach häufiger im "Speciality Restaurant" im 2. OG, das gute internationale Küche anbietet. Allerdings ist dies nicht im Preis für AI Gäste inklusive gewesen. Dennoch zogen wir es vor das Kind gut essen zu sehen und keinen Stress beim Essen zu haben.
Die Poolanlage selbst ist weitläufig und bietet verschiedene Beckentiefen für groß und klein. Ein Problem, das man allerdings auch von vielen anderen Anlagen kennt, ist daß es für ein Resort dieser Größe zuwenige Liegen gibt. So war auch immer das gleiche Phänomen zu beobachten, nämlich das die meisten Gäste vor dem Gang zum Frühstück erstmal eine Liege reservierten. Ein Unding das insbesondere K. ziemlich auf den Nerv ging. Da ich auch mehrmals Tauchen war, kam ich eher selten in die Verlegenheit eine Liege suchen zu müssen, aber es ist immer das gleiche mit diesen Liegen, auf denen dann bis 12h keiner Platz genommen hat aber schon die Badetücher liegen. Wir gingen dann schon bald dazu über die Tücher zu entsorgen und uns auf die freien Liegen zu legen.
Am ersten Tag machte ich noch einen Abstecher in die nahegelegene Tauchbasis von Subaqua (gibt es aber wohl nicht mehr!). Dort wollte ich meine TG durchführen und nach kurzer Zeit hatte ich bereits die Formalitäten erledigt und mich für einen ersten TG in der Bucht angemeldet. Diesen absolvierte ich auch schon am nächsten Morgen, woraufhin ich dann für die weiteren TG mit dem Boot gerüstet war. So habe ich dann einige TG mit der Basis absolviert, muss allerdings sagen, daß die Spots nicht wirklich spannend sind. Das Wasser ist zwar toll klar, aber die Fauna war nicht überwältigend und somit beließ ich es bei ca. 10 TG.

Unser Tauchboot

Nachdem die Sache mit den Poolliegen doch irgendwie stressig war, haben wir den Strand genutzt. Es gibt dort deutlich weniger Leute und meistens freie Liegen. Allerdings war das Bespaßungsangebot für unsere Kleine nicht so üppig, weswegen es doch die Ausnahme blieb. Wie bei vielen Häusern in dieser Region gibt es einen Kids Club und unsere Tochter war Feuer und Flamme um dort ihrem Tatendrang freien Lauf zu lassen. Dort fand sie auch schnell Anschluß an weitere Kinder und so hatte sie für gute 2 Wochen neue Freundinnen, und wir konnten und mit den Eltern der anderen Mädels bei der Beaufsichtigung abwechseln.

Am Strand

Wenn man in dieser Gegend Urlaub macht, ist es Pflicht einen Abstecher nach Luxor zu machen. Dort liegt der Tempel von Karnak aus altägyptischer Zeit, der ein Besuchermagnet für interessierte Touristen ist. Die Anreise ist generalstabsmäßig geplant. Man fährt in einer Kolonne von 20-50 Bussen nach Luxor und wir von diversen Polizeifahrzeugen eskortiert. Dies liegt daran, dass in der Wüste schon häufiger Überfälle und Entführungen stattgefunden haben. Früh morgens geht es vom Hotel auf den Weg nach Safaga, wo sich alle Gäste sammeln und in die ganzen Busse aufgeteilt werden. Das es dabei nicht zugeht wie wir es gewöhnt sind, sondern sich die Abfahrt um einiges verzögern kann, muß ich hier ja nicht wirklich näher erläutern. ;-)

Am Busparkplatz von Safaga

Nach etwa zwei Std Fahrt durch die Wüste und entlang des Nils, erreicht man Luxor. Zuerst ging es für uns direkt zum Tempel, wo schon gefühlte 50 Busse vor uns da waren. Schon von weitem kann man die imposanten Gemäuer und die Eingangsallee von Widdersphingen sehen. Nachdem man an den ersten Pylonen vorbei ist, betritt man einen großen Innenhof mit diversen Statuen und Säulen, den man allerdings zügig durchschreitet weil es unter der Sonne irgendwann zu heiß wird. Vorbei an weiteren Pylonen erreicht man eines der optischen Highlights, die Säulenhalle. Dabei handelt es sich um einen Raum mit gigantischen Säulen. Um die 100 Säulen schaffen ein kleines Labyrinth und sorgen für eine mystische Stimmung. Auf dem Gelände, das die größte Tempelanlage Ägyptens ist, finden sich noch unzählige Statuen, kleine Tempel und reich verzierte Räume, die uns den Reichtum der altägyptischen Kultur näher gebracht haben.

Die Widdersphingen

Obelisk im Karnaktempel

Säulensaal

Mittags wurden wir wieder abgeholt und zu einem Restaurant an der Uferpromenade Luxors gebracht. Dort überquerten wir den Nil mit kleinen Barken um zu unserem Restaurant zu kommen. Dort wurde die ganze Busladung abgefertigt und wir können nicht behaupten das es toll war.
Erleichterung machte sich breit als es weiterging. Ziel war das Tal der Könige, doch vorher gab es den scheinbar obligatorischen Nippesverkauf. Wir machten Halt an einer Alabasterfabrik, wobei sich die Führung fast ausschließlich auf den Verkaufsraum beschränkte.
Inmitten der größten Hitze ging es dann aber wirklich ins Tal der Könige. Dort gibt es über 60 Grabkammern, die sich in unterschiedlichen Zuständen befinden, jedoch nicht alle besichtigt werden können. Meistens reicht die Zeit auch nur für 2-3 Kammern, was allerdings auch reicht um sich einen Eindruck zu verschaffen. Wir waren u.a. in der Kammer Ramses I. und konnten die reich verzierten Wände und den Sarkophag sehen.

In der Grabkammer

Ein weiterer Höhepunkt, der auch den kulturellen Abschluß darstellen sollte, war der Besuch des Tempels der Hatschepsut. Diesen haben wir jedoch nur noch kurz besichtigt, da unsere Tochter schon stark abbaute und eigentlich nur noch ins Hotel wollte.

Tempel der Hatschepsut

Von Luxor aus ging es am späten Nachmittag. Der logistische Ablauf war wieder ähnlich. Auf den Busparkplatz sammeln und dann in Kolonne nach Safaga. Da wir etwas warten mussten und man die Zeit zum "erleichtern" nutzen konnte, taten die Damen das auch. Für einige hundert Passagiere gab es aber nur ein Herren- und ein Frauenklo. Die führte nicht nur zu langen Schlangen sondern erforderte auch eine hohe Ekelbelastbarkeit. Es sah wirklich erbärmlich aus und manch einer überlegte es sich 2x ob er die Möglichkeit nutzen wollte.
Spätabends kamen wir wieder im Hotel an und bekamen auch noch eine Kleinigkeit im AI Restaurant.

Nilkreuzfahrtschiff bei Luxor

Weitere Aktivitäten die wir unternahmen, war einmal eine Ausfahrt mit dem Boot, bei dem Taucher und Schnorchler gemeinsam hinausgebracht wurden. So konnten meine beiden Ladies mich begleiten und hatten die Möglichkeit selbst ein wenig den Kopf unter Wasser zu stecken. Einen weiteren Ausflug unternahmen sie auf einer reinen Schnorcheltour, die sie zur Giftun Insel, einem Meeresnationalpark, führte. Allerdings sollte man sich darauf einrichten, daß man nicht allein ist. Leider werden die Schutzgebiete genauso frequentiert wie alle anderen auch, vielleicht aufgrund des Titels sogar noch mehr. K. berichtete mir von etlichen großen Ausflugsschiffen und zig Gästen, von denen nicht wenige überhaupt keine Rücksicht auf den Lebensraum der Fische und Schildkröten nahmen.
An einem Abend gab es ein Buffetabendessen am Strand mit frisch zubereitetem Fisch und tollen orientalischen wie mediterranen Gerichten. Es war auch eine willkommene Abwechslung zu den im Restaurant angebotenen Speisen.

Haupthaus in der Dämmerung

Wir waren über Ostern dort und obwohl es tagsüber durchaus heiß war, kühlte es abends merklich ab, weswegen auch ein leichter Pulli angebracht war. Vor allem wenn man vor dem Pub eine Shisha rauchen wollte oder einfach nur ein paar Drinks nehmen wollte, waren wir für etwas langärmliges dankbar.
Als Fazit können wir sagen, daß wir einen sehr entspannten Urlaub mit einer guten Mischung aus schöner Unterkunft, Sport und Kultur hatten. Das Hotel können wir bedenkenlos empfehlen und die Lage ausserhalb der Touristenzentren war gut. Zwar gibt es in Makadi Bay, außer ca. 20 Hotels keine Infrastruktur, das ist uns allerdings lieber gewesen als nervende Verkäufer wohin man kommt. Der Weg nach Luxor ist nicht so lange als das man einen Besuch nicht innerhalb eines Tages bewältigen könnte wodurch sich auch kulturell interessante Optionen ergeben.