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Samstag, 3. September 2011

Reisebericht Berlin 2007

"Berlin, kenn ick... war ick schon." Mit diesem Zitat aus einem meiner Lieblingsfilme möchte ich diesen Bericht beginnen. Allerdings will ich mir nicht anmaßen zu behaupten ich kenne die Stadt gut.


Größere Kartenansicht

In jenem Jahr führte uns unser alljährlicher Städtetrip in die deutsche Hauptstadt. Manchmal muß man gar nicht soweit reisen um schönes zu sehen und erleben. Wir kamen abends in unserer Bleibe für die kommenden Tage, dem Quentin Design Hotel an. Da wir nur einen späten Flug bekommen hatten und uns die Woche noch in den Knochen hing wollte K. eigentlich nichts mehr machen, jedoch wollte ich nicht ohne etwas gegessen zu haben, ins Bett. Somit zogen wir nochmal los um die nahe Umgebung nach etwas essbarem abzusuchen. Um die Ecke des Hotels liegt die Motzstr. Wir waren erfreut zu sehen das sie so belebt war und vor Bars und Kneipen wimmelte. Aber warum hatten sie alle Regenbogenfahnen an ihren Eingängen? ;-)
Aber wir waren ja nicht zum feiern unterwegs, sondern um etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Und da muss ich sagen, war das Angebot nicht so umwerfend. Klar gab es einige Imbissbuden, aber ich kann mich nicht erinnern ein ansprechendes Restaurant gefunden zu haben und so holte ich mir einen Döner in der Stadt wo er erfunden wurde.
Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück wobei wir uns einen groben Plan für den Tag zurecht legten. Im Anschluß wollten wir den Klassiker in Berlin besuchen: dem Ku`damm. Der Weg ist nicht sonderlich weit und da wir gut zu Fuß sind, hatten wir den Weg recht zügig absolviert. Es hatte sich einiges verändert. Ich konnte mich noch grob an Berlin erinnern wie ich es ca 17 Jahre zuvor erlebt hatte. Aber davon war nicht viel übrig. Es wirkte viel sauberer und geordneter, auch zeigte der Kommerz deutlich seine Präsenz. Dennoch hat es uns recht gut gefallen und wir ließen uns einfach treiben.

Gedächtniskirche

Mit der U-Bahn fuhren wir im Anschluß weiter zum Potsdamer Platz. Dieses neue Viertel ist wirklich imposant. Die Glasfassaden der Hochhäuser und die moderne Architektur wirkt irgendwie ein wenig unpassend, wenn man bedenkt wie es dort wenige Jahre zuvor ausschaute im ehemaligen Grenzgebiet. Dennoch ist es sicher ein gewisser Mehrwert, den die Stadt durch dieses neue Viertel erlangt hat.

Quadriga

Weiter ging es am Tiergarten entlang, Richtung Brandenburger Tor. Allerdings zog ein anderes Bauwerk unsere Aufmerksamkeit auf sich. Es handelt sich dabei um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Dabei handelt es sich um eine große Fläche, die mit unterschiedlich hohen Betonquadern bestückt wurde. Der Grund ist gewellt, wodurch sich äußerst interessante Perspektiven ergeben. Man kann zwischen den Stelen hindurchlaufen und sollte dies auch tun, denn es ist ein interessantes Erlebnis.


Holocaust Denkmal

Wir bewegten uns zum Brandenburger Tor, wo wir noch etwas Zeit verbringen konnten, bevor wir einen Termin wahrzunehmen hatten. Damals waren wir gar nicht am B.T. gewesen, weswegen es für mich eine Premiere war durch das Tor zu laufen. Wir mussten feststellen, daß dieser geschichtsträchtige Ort wirklich eindrucksvoll ist. Wenn man sich nur vor Augen hält was dort in den letzten 60-70 Jahren alles passiert ist, muß man feststellen wie klein man eigentlich ist. Der Pariser Platz auf der Ostseite mit der angrenzenden Amerikanischen Botschaft ist wirklich schön. Wo wir auch schon bei dem "American Way of life" sind, darf natürlich nicht der obligatorische Starbuck´s fehlen, der irgendwie alle Frauen magisch anzieht. Ich weiss nicht ob es an den unaussprechlichen Namen der Getränke liegt, Thai Chi Latte (oder wie auch immer), oder was Herr Schultz den Kaffees beimischen lässt, aber auch meine Frau kann sich den Klauen des Kaffeebrüheimperiums nicht entziehen. Und so trottete ich ihr hinterher, während sie voller entzücken ihre Bestellung aufgab.
Unsere nächste Etappe war allerdings richtig cool. Zum Geburtstag hatte ich eine "musikalische Stadtrundfahrt" bekommen. Musictours bietet eine Tour an, bei der man die vielfältige Berliner Musikszene kennelernen kann. Man besucht Orte wie die bekannten Hansa Studios, wo David Bowie aber auch die Rolling Stones oder Depeche Mode schon Alben aufnahmen, den Tresor (einer der Clubs mit dem größten Kultfaktor in der Techno Szene), das Knaack (eine ehemalige Ostdisko und heute eine Brutstätte für alternative Musik) und natürlich auch die MTV Studios. Begleitet werden die einzelnen Etappen mit passender Musik. Eine wirklich sehr gelungene und andere Art die Stadt zu erleben.

Rotes Rathaus

Während der Fahrt hatten wir aber noch Gelegenheit andere interessante Sehenswürdigleiten zu sehen. So sahen wir die East Side Gallery, wo seit kurz nach der Wende ein Mauerabschnitt von Künstlern aus aller Welt verschönert wird. Wir sahen das Rote Rathaus und den Fernsehturm aber auch die tolle Oberbaumbrücke, die uns von Friedrichshain nach Kreuzberg führte. Dieser quirlige Stadtteil versprühte, selbst durch die Scheiben des Busses, einen sehr eigenen Charme und wir wollten hinterher nochmal dorthin fahren.

Potsdamer Platz

Nach der Rückkehr zum B.T. fing es an wie aus Kübeln zu regnen. Völlig durchnässt erreichten wir noch ein Restaurant am Potsdamer Platz. Dort aßen wir erstmal was, denn wir hatten bis auf das Frühstück noch nichts gegessen. So konnten wir die Zeit in der wir eh nichts machen konnten wenigstens sinnvoll nutzen. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte stand das Sony Center auf dem Programm, das wir ohne größere Umstände erreichen konnten. Schon ein eindrucksvoller Bau und sicherlich ein würdiger Rahmen um Filmpremieren mit Staraufgebot abzuhalten.

Sony Center

Wir hatten uns bis dahin nur um den Tiergarten bewegt, aber nachdem es aufgehört hatte zu regnen, zog es uns ins Grüne. Nach wenigen Metern war vom Lärm und der Hektik der Stadt schon nichts mehr zu spüren und wir bewegten uns in einer wunderbaren Welt die den Augen schmeichelte.



Tiergarten

Irgendwann kamen wir wieder in die Zivilisation zurück und erreichten die Straße des 17. Juni, die den Tiergarten teilt. Zu diesem Zeitpunkt war diese Ost-West Achse allerdings gesperrt für ein Straßenfest, das aber irgendwie ziemlich ins Wasser gefallen war. Wir kreuzten sie und gingen wieder durch den Park um unser nächstes Ziel zu erreichen. Das Reichstagsgebäude wollten wir zwar von innen ansehen, aber aufgrund der Schlangen am Eingang beließen wir es bei einer Umrundung bevor wir uns wieder in den Osten aufmachten.


Reichtagsgebäude und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Am Bahnhof Friedrichstraße bestiegen wir die U-Bahn um zu den Hackeschen Höfen zu kommen. Dies ist ein Komplex von Wohnhäusern mit schönen Hinterhöfen, für die man ein Konzept entwickelt hatte, bei dem man das Wohnen mit Kultur, Kunst und Gastronomie verband.

U-Bahnhof Hackescher Markt

Hackesche Höfe

Wir ließen streiften durch die Höfe und uns gefiel was wir sahen, allerdings ist unseres Erachtens inzwischen mehr der Kommerz in den Vordergrund getreten, was sicher etwas vom ursprünglichen Charme genommen hat. Deswegen verzogen wir uns und liessen uns ein wenig durch die Straßen in der Umgebung treiben, die, in unseren Augen, viel mehr Abwechslung und Individualität bieten als die Shops für Massen.

Berliner Dom und Fernsehturm

Unser Weg führte uns auf die Museumsinsel, wo wir wieder einmal eine Kostprobe bekamen wie vergänglich die Geschichte sein kann. Auf der einen Seite der Berliner Dom und wenn man sich umdreht, die Ruinen des äußerst widerstandsfähigen Palast der Republik.
Der Tag neigte sich dem Ende und wir wollten abends noch essen gehen. Also machten wir uns auf den Weg ins Hotel um uns noch etwas frisch zu machen.

Unser Zimmer

Die Idee für den Ort unseres Diners kam uns während der Stadtrundfahrt, und wie gesagt, uns sollte es nochmal nach Kreuzberg ziehen. Ziel war das Mirchi in der Oranienstr, in der Nähe des Görlizer Bahnhofs. Dieses Crossover Restaurant bietet allerlei Spezialitäten aus der Süd- und Südostasiatischen Küche, wobei die Schwerpunkte auf Indischer und Singapurianischer Küche liegen. Wir saßen in Garten, der, mit allerlei Zierrat aus Südostasien, eine gewisse Urlaubsstimmung verbreitet. Auch im Restaurant selbst ist alles sehr stylisch, wobei dort eher klare Linien bestimmend sind und ein paar Accessoirs das Ganze abrunden. Das Essen war sehr lecker und wir konnten einen schönen Abend genießen. Im Anschluß spazierten wir noch ein wenig richtungslos durch Kreuzberg und bevor wir uns auf den Heimweg machten. Dafür nutzen wir wieder einmal die U-Bahn und ich muß sagen das mir diese alten Bahnhöfe aus der Gründerzeit, wie wir sie oft angetroffen haben, sehr gut gefallen haben. Diese Mischung aus moderner Transporttechnik, verpackt in denkmalgeschützten Gebäuden versprüht doch einen gewissen Charme.

Siegessäule

Der Sonntag war Tag der Abreise, aber da wir bis zum Heimflug noch viel Zeit hatten konnten wir den Tag noch für weitere Erkundungen nutzen. Erste Amtshandlung war der Besuch eines Trödel-/Flohmarkts. Irgendwo fanden wir die Info das der Berliner Trödelmarkt an der Str. des 17 Juni einen Besuch wert sei. Also machen wir uns dorthin auf und wurden eigentlich enttäuscht. Leider gab es doch überwiegend Ramsch, der uns gar nicht angesprochen hat und so zogen wir bald von dannen. Nach einem weiteren Walk durch den Tiergarten, kamen wir wieder in die Nähe des Potsdamer Platzes. Dort hatten wir schon am Vortag eine Ausstellung der sog. Buddy Bears, auf dem Gelände der Landesvertretungen, gesehen. Diese schauten wir uns auch an und wir waren wirklich angetan was Künstler sich haben einfallen lassen um den immer gleichen Ausgangsbären zu verschönern.


Buddy Bears

Der Mittag näherte sich und unsere Mägen knurrten. Also was essen? In Berlin gehört, meiner Meinung nach, neben einem Döner, eine Currywurst zum kulinarischen Pflichtprogramm. Also nichts wie zu einer Wurstbude. Allerdings nicht irgendeine Wurstbude, sondern wahrscheinlich die bekannteste der Stadt: Curry 36! Das lag zwar nicht in unmittelbarer Laufnähe, aber für die beste Curry der Stadt nimmt man auch gerne mal ein paar Meter auf sich. Wir also nach Kreuzberg gefahren und mit richtigem Kohldampf angekommen. Sonntag mittag war´s und es war ordentlich was los, weswegen wir auch etwas warten mussten. Als wir dann an der Reihe waren stellte sich die erste Frage: mit oder ohne Darm? Nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt ißt er nicht, blieben wir bei einer mit Darm. Mit, zugegeben, recht hohen Erwartungen bissen wir dann in das erste Stück und was soll ich sagen? Es war enttäuschend. Möglicherweise werden mich alle Berliner nun auf die Liste der "Personae non grata" setzen, aber kommt mal zu uns hier, und dann zeige ich euch mal was eine Curry ist!
Die Zeit des Abflugs kam näher und so mußten wir zurück ins Hotel um auszuchecken und den Weg zum Flughafen anzutreten.
Als Fazit bleibt uns zu sagen, das wir eigentlich viel zuwenig Zeit mitgebracht hatten. Zwar haben wir am Sa. viel gesehen, aber es hätte noch soviel mehr gegeben das wir uns gern mit mehr Zeit angeschaut hätten. Dennoch hat uns die Stadt wirklich gut gefallen und wir werden sicher mal mit mehr Zeit wiederkehren.

Weiterführende Links:

Hauptstadtportal
Visit Berlin
Berlin Photos
Berliner Clubs
Stadttouren

Dienstag, 21. Juni 2011

Reisebericht Stockholm 2011

Ich weiss nicht ob ihr das kennt, aber manchmal hat man doch das Gefühl das eine Reise nicht gut anfängt. Bei uns ging es diesmal schon am Flughafen los als es hiess, das wir nicht nebeneinander sitzen konnten weil der Flieger ausgebucht war. Hinzu kam noch, dass wir beide auf Mittelplätzen eingecheckt waren. Mich ärgern solche Sachen ziemlich und k ist dann völlig von meiner Laune genervt. Beschwichtigend meinte sie das doch vielleicht einer tauschen würde damit wir zusammen sitzen konnten. Aber seien wir mal ehrlich, wer würde seinen Gangplatz für einen Mittelplatz hergeben?
Naja, so ging es dann los und natürlich wollte auch keiner tauschen. Meine Laune wurde auch nicht besser als wir feststellen mussten das die Bordverpflegung kostenpflichtig war. Scheinbar ist das der Trend aber ich lobe mir da doch die gute alte Lufthansa mit ihrem zwar oft kritisierten, aber in meinen Augen, sehr ordentlichen Service.


Größere Kartenansicht

In Stockholm gelandet fuhren wir mit dem Arlanda Express in die Stadt. Meine Laune war richtig ansteckend und doch legte sich die erste Aufregung schon recht bald.
Stockholm begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und schon bald war der Trouble des Fluges passé und wir konnten uns auf den Aufenthalt freuen.
Die Stadt stand schon lange auf unserer Wunschliste und als wir an die Planung gingen fanden wir einen bezahlbaren Flug den wir auch zügig buchten. Die Jahreszeit war natürlich auch ausschlaggebend, denn wir wollten die langen Tage im Norden Europas erleben.
Die Fahrt vom Zentralbahnhof machten wir mit der U-Bahn, was wir auch hätten bleiben lassen können. Sie kostete schlappe 40 SEK (ca. 4€) und hatte den Effekt, das wir solche Kurzstrecken nicht mehr fuhren.
Unser Hotel lag von der Endhaltestelle Kungstradgarden nicht mehr weit entfernt auf der Insel Skeppsholmen (spricht sich: Chepsholmen), mitten in der Bucht der Stadt. Die Lage hätte kaum besser sein können, denn von dort waren alle anderen Inseln schnell zu erreichen, sei es zu Fuß oder mit der Fähre.
Stockholm erstreckt sich über mehrere Inseln, um genau zu sein 14 und man kann sie gut erreichen. Alle liegen sie in unmittelbarer Nähe zueinander und sind meist auch mit Brücken verbunden. So gelangten wir auch auf unsere "Heiminsel" für die kommenden drei Tage. Unsere Bleibe war das gleichnamige Hotel Skeppsholmen, das in einer alten Kaserne untergebracht ist und idyllisch am Wasser, inmitten eines weitläufigen Gartens liegt. Nach dem Check-in gingen wir aufs Zimmer, das auch Blick aufs Wasser hatte und im obersten Stockwerk lag. Die Aussicht lud uns ein schnell auf Tour zu gehen und obwohl es schon später Nachmittag war, stand die Sonne noch hoch und wir hatten keinen Zeitdruck.

Hotel Skeppsholmen

Ausblick von Skeppsholmen nach Kastellholmen

Eine etwas andere Herberge, das "af Chapman"

Unser erster Spaziergang führte uns nach Gamla Stan, der Altstadt Stockholms. Dort befinden sich viele Sehenswürdigkeiten wie das Königliche Schloss, das Nobelmuseum und die Deutsche Kirche. Wie es sich für eine Altstadt gehört sind die meisten Straßen eher Gassen und somit reine Fußgängerzonen. Man kann sich herrlich durch dieses Gewirr von kleinen Fusswegen treiben lassen und dabei in die kleinen Läden oder aber auch in die Kirchen und Bauwerke schauen. Wenn einem dies alles zuviel wird, warum nicht einfach in ein Café am Strassenrand oder einem der Plätze setzen und dem Treiben zusehen? Wir waren noch fit und somit war es dort noch nicht für uns beendet. Deswegen spazierten wir nochmal weiter auf die Insel Södermalm, auf der südlichen Seite der Bucht. Da das Licht weicher wurde, wollten wir dort eine Attraktion besuchen, nämlich den Katharinahissen, einem Aufzug mit Aussichtsplatform, der uns an den Elevador de Santa Justa in Lissabon erinnerte aber in der Ursprungsversion noch einige Jahre älter ist.

Deutsche Kirche

Durch den langen Tag verloren wir etwas das Gefuehl fuer die Zeit und mussten uns etwas sputen um uns noch für das Dinner frisch zu machen. So konnten wir nochmal einen anderen Weg durch Gamla Stan nehmen und nochmals die geschichtsträchtigen Bauten bewundern bevor wir die Fähre von Slussen auf unsere Insel nahmen. Slussen ist die Schleuse, die im Prinzip die Ostsee von den Mälaren trennt, oder um es einfacher zu machen, das Salzwasser vom Süßwasser.
Die Fährfahrten haben ihren eigenen Reiz. Dadurch das alles so nah beieinander liegt, kann man vom Boot aus eine ganz andere Perspektive genießen und man ist meist innerhalb von wenigen Minuten am anderen Ufer.
Das Abendessen haben wir wiederum in Gamla Stan zu uns genommen. Das Restaurant Kryp In bietet schwedische Küche mit mediterranem Einschlag. Mit unseren Gerichten wie Lammcarrée mit Kartoffelrollen oder Gebackenen Rentierbraten mit Blumenkohlcreme und Orangen Creme Brulée mit Safraneis haben die Köche bei uns voll ins Schwarze getroffen. Ein hervorragendes Restaurant, das wir nur empfehlen können.

Kryp In

Ein ausgedehnter Spaziergang in der Dämmerung, der bis ca. Mitternacht dauerte, rundete den Abend ab und führte uns noch durch die lebhafte schwedische Hauptstadt.

Das Museum des mittelalterlichen Stockholm

Die Gassen von Gamla Stan

Am Hafen

Am nächsten Morgen genossen wir erstmal ein ausgiebiges Frühstück im Garten des Hotels bevor wir auf die Nachbarinsel Djurgarden fuhren, wo wir uns ein Kanu mieten wollten, um ein wenig in den Kanälen zu paddeln. Dabei kamen wir am Gröna Lund vorbei, einem Vergnügungspark mit vielen Fahrgeschäften. Weiter ging es vorbei am Vasamuseum bevor wir an die Djurgardsbron kamen. An dieser Brücke kann man Kanus, Kajaks, Tretboote sowie Fahrräder mieten. Wir nahmen ein Kanu und paddelten los. Obwohl wir noch nie Kanu gefahren waren (Kajak kannten wir ja schon) stellten wir uns gar nicht so doof an. Wir hatten viel Spaß, vor allem aber mit den Enten, die gerade ihre Jungen bekommen hatten und die wir ein Weilchen ungestört beobachten konnten. Nach einer Stunde war es aber auch schon vorbei und wir entspannten ein wenig am Café, das direkt am Wasser gelegen war.

"Ich mach grad mal nix"

Café an der Djurgardsbron

Nordiska Museet

Unser nächstes Ziel, Skansen, liegt ebenfalls auf Djurgarden und ist ein Freilichtheimatmuseum. Dort hat man die Möglichkeit zu erleben wie früher auf dem Land gelebt wurde. Unwillkürlich fühlt man sich aber in die Welt von Michel von Lönneberga und Pippi Langstrumpf versetzt. Die Häuser sind in der typischen Holzbauweise gefertigt worden und wurden aus allen Teilen des Landes dorthin gebracht und wiederaufgebaut. Weiter findet man noch einen Zoo mit Tieren die in Schweden beheimatet sind. So konnten wir erstmals Elche und Rentiere erleben.


Elche und Rentiere

Da das Gelände ziemlich groß ist, verbrachten wir fast den gesamten Tag dort. Bei bestem Wetter und mediterranen Temperaturen schlenderten wir durch idyllische, schwedische Landschaften wobei immer wieder Haustiere wir Hühner, Pfauen usw. unsere Wege kreuzten. Die Zeit verging wie im Flug und bevor wir uns umsahen hatten wir gute fünf Stunden dort verbracht und wir mussten uns auf den Weg ins Hotel machen um uns für das Abendessen fertig zu machen.



Eindrücke aus Skansen

An diesem Abend hatten wir uns, unbewusst, den schwedischen Tischzeiten angepasst. Wie wir schon am Vortag festgestellt hatten, wird oft schon ab 17-18h zu Abend gegessen. Vermutlich liegt es daran das es im Winter so früh dunkel wird.
An der Nordseite von Södermalm liegen einige Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe. Oberhalb dieser liegen einige der besten Aussichtspunkte der Stadt und dort befindet sich auch das Restaurant, in dem wir für diesen Abend einen Tisch reserviert hatten. Das Hermans ist ein vegetarisches Restaurant, das unser Interesse geweckt hatte. Warum denn nicht mal was anderes probieren? Als wir es erreichten, sahen wir auf einen schönen Garten mit dem versprochenen Blick auf die Stadt. Unsere Reservierung war nicht vermerkt, doch das war kein Problem, denn es gab genügend freie Plätze im Garten und auch sonst war alles recht unkompliziert. Das Essen wurde in Büffetform gereicht, war aber äußerst lecker. Ein vegetarisches Chili con carne das mal ordentlich gewürzt war und nicht so lasch wie so oft. Auch sonst gab es überwiegend tolle Gerichte die uns gezeigt haben, dass es auch viel leckeres ohne Fleisch gibt. Das ganze natürlich durch den Blick auf Stockholm abgerundet, ergab dies einen sehr schönen Abend, den wir wieder einmal mit einem Verdauungsspaziergang ausklingen liessen. Entlang der Felsen von Södermalm an der gleichen Straße wie das Hermans, der Fjallgatan, liegt auch die Kaffeestuga, ein Eiscafé, auch hier mit einer tollen Aussicht.


Ausblicke von Hermans und Kaffeestuga

Da es noch relativ früh war und natürlich noch hell, hatten wir für den Abend vor, noch in einen Beachclub in Kungsholmen zu gehen. Das Mälarpaviljongen sollte unser Ziel sein um diesen lauen Frühlingsabend ausklingen zu lassen. So machten wir uns auf den langen Weg von Södermalm auf, überquerten Slussen, durchstreiften Gamla Stan und schauten natürlich nochmal ein paar Sehenswürdigkeiten wie das Riddarhuset und das Stadshuset an. Wir waren schon etwa 1,5 Std. unterwegs und auf der Zielgraden, als wir feststellten, das wir eigentlich gar nicht mehr weiterlaufen wollten. Somit ließen wir es sein, kehrten um und nahmen den Absacker in der Bar unseres Hotels.

Am Stadshuset

Für den folgenden Morgen hatten wir eine kleine Neuheit bei den Aktionen unserer besuchten Städte vor. In Madrid sollte es noch nicht sein, obwohl schonmal angedacht, aber diesmal wollten wir mit einem Segway durch die Stadt fahren. Bei Daytripstockholm fanden wir eine schöne Tour abseits der üblichen Touristenrouten. Diese führte uns nach Langholmen, der ehemaligen Gefängnisinsel, und an der Westseite von Södermalm entlang. Heute ist diese Gegend eher durch größere Parkanlagen und Gärten geprägt und stellen einen schönen Kontrast zu den alten Bauwerken der Innenstadt. Uns war wichtig etwas anderes während der Tour zu sehen um nicht einfach das zu wiederholen was wir mitunter eh schon gesehen hatten.


Wir waren, nachdem andere Gäste kurzfristig abgesagt hatten, die einzigen Kunden von Johanna, die uns erst einmal das Fahren beibrachte. Allerdings war schon nach etwa einer viertel Stunde alles klar, so daß wir loslegen konnten. Durch einen kleinen Park ging es zum Söder Mälarstrand, dem wir erstmal entlang des Ufers folgten. Irgendwann kam eine Brücke die nach Langholmen führte und schon waren wir mittendrin in der Natur.
So ging es auch eine ganze Weile durch den Park über verschlungene Pfade und Wege bevor wir wieder nach Södermalm kamen und Tantolunden ansteuerten. Dieser Park hat einen Aussichtspunkt von dem aus man Södermalm gut überblicken kann. Zum Abschluß der Tour machte Johanna noch einen kleinen Umweg für uns, zur Münchenbryggeryet, einer alten Brauerei. Diese alten Ziegelbauten sind ein wirklicher Hingucker und waren nochmal ein Höhepunkt zum Schluß.

Münchenbryggeryet

Da wir schonmal auf Södermalm waren, wollten wir uns diese Insel natürlich auch etwas anschauen, vor allem, da sie für viel urbane Mode und schräge Läden bekannt ist. So wollten wir mit dem Bus ins Zentrum der Insel fahren aber dummerweise kauft man die Tickets nicht im Bus, sondern muß sie in den Zeitschriftanläden Pressbyra vor der Fahrt erwerben. Siehe hierzu auch hier.
Der Busfahrer aber hatte einen guten Tag und nahm uns kostenlos mit.
Am Medborgarplatsen stiegen wir aus. Dies ist einer der größeren Plätze der Stadt und bekannt geworden als der Ort an dem die damalige schwedische Außenministerin Anna Lindh ihre letzte öffentliche Rede hielt bevor sie umgebracht wurde. Heute steht zu ihren Ehren eine Glasskulptur dort.
Uns zog es nach SoFo, dem Vietel südlich der Straße Folkungagatan. Obwohl es Sonntag war, hatten noch einige kleine Boutiquen, Second Hand Läden und Souvenirshops offen. Dennoch war auch viel geschlossen, weswegen wir es bei einem kleinen Streifzug beließen.

Sturegallerian

Stattdessen wollten wir ein wenig shoppen, was uns dann nach Norrmalm trieb, wo viele Kaufhäuser wie das PUB und das NK um die Drottninggatan liegen. Nach einem Gang durch einige Läden und einem weiteren Schaufensterbummel durch Östermalm erreichten wir den Nybroplan. Der Blickfang hier ist das Königlich Dramatische Theater, an dem Greta Garbo ihre Karriere startete.

Detail des Kgl. Dramtischen Theaters

Dieser Platz/Verkehrknotenpunkt ist auch Ausgangspunkt diverser Bootstouren und da wir grad nichts besseres vorhatten, schlug K vor doch eine zu machen. So taten wir es auch und machen eine Royal Canal Tour um Djurgarden herum. Wir konnten somit auch erleben wie grün die Stadt ist, denn nur wenige Kilometer östlich des Stadkerns gibt es kaum noch Bebauung und es ist ein Naherholungsgebiet für die ganzen Städter, das auch rege genutzt wird. Auffällig waren die vielen Yachten und Boote, die in den Gewässern der Stadt liegen. Fast jeder siebte Schwede soll ein Boot besitzen. Somit war es fast schon logische Konsequenz, das wir am örtlichen Ruderverein vorbeifuhren. Das Vereinshaus stammt aus der Zeit als die Olympischen Spiele in Stockholm stattfanden, 1912.

Das Vereinshaus des Ruderclubs

Entlang des Kanals liegen einige kleine Holzhäuser, sowie auch vereinzelt alte Villen, was jedoch eher die Ausnahme darstellt. Hauptsächlich befindet man sich dort nämlich in der freien Natur und es gibt nicht wenige Menschen die es dorthin zieht.

Villa am Djurgardenkanal

Typisches Schiff

Mit der Ankunft am Strömkajen (am Grand Hotel), wo auch einige Fähren in die Schären und Waxholmen ablegen, hatten wir es nicht mehr weit zum Hotel, von wo aus wir zu unserem letzten Abendessen aufbrachen. Es führte uns ins "Grill", einem etwas anderen Restaurant. Schon beim betreten konnten wir sehen, das die Einrichtung etwas exzentrisch ist.
Wir wurden begrüßt und bezogen uns auf unsere Reservierung. Nach einem schnellen Blick auf die Liste stellte die Angestelle fest, dass keine Reservierung vorlag. Daraufhin zeigte K ihr unsere Reservierungsbestätigung. Ein kurzer Blick und sie sagte nur das die Reservierung für den Vortag gewesen wäre. Dummerweise hatten wir die Bestätigung in Schwedisch bekommen. Allerdings war es kein Problem denn nach einem Drink an der Bar war auch schon ein Tisch für uns hergerichtet.
Ja, nochmal zur Einrichtung. Es gab verschiedene "Sektionen", die alle unterschiedlicher nicht hätten sein können. Eine war mehr eine Hommage an Etablissements in Rotlichtbezirken. Eine weitere war einem Zirkus nachempfunden. Wieder eine war im Alpenlook mit riesigen Pilzen an der Wand und dem typischen Alpenkaro gehalten. Das Essen gibt es Sonn- und Feiertags in Büffetform, ansonsten à la carte. Somit hatten wir also die Wahl von einem üppigen Buffet, und obwohl wir keine Fans davon sind, war alles äußerst frisch und vielfältig. Von Salaten über Nachos bis zu Kartoffeln aller Art gab es alles. Die Highlights aber waren die frisch gegrillten Fleischsorten. Alles schmeckte prima und war das Geld absolut wert.

Der "Rotlichtbezirk" im Grill

Im Laufe des Abends kam das Thema nochmal auf die verpatzte Reservierung, und K der Gedanke, das am Vorabend auch schon keine Reservierung vorlag. Beim Blick aufs Handy, wohin die Bestätigung geschickt worden war, war klar wo wir an diesem Tag eigentlich hätten sein sollten...
Der obligatorische Verdauungsspaziergang führte uns die Drottninggatan hinab, vorbei am Kulturhuset mit seinem Sergels Torg Brunnen, der doch für einige Kontroversen gesorgt hat.
Am nächsten Tag hatten wor noch den Vormittag Zeit um etwas zu unternehmen, denn der Rückflug stand an. Nach dem Frühstück setzten wir somit nach Djurgarden über, schauten uns nochmal für etwa eine Std das Vasamuseum, mit dem legendären Schiff an, und machten uns auf dem Weg zum Flughafen.

Blick auf das Vasamuseum

Das Heck der Vasa im Modell und Original

Stockholm hat uns unheimlich gut gefallen. Die Mischung aus Geschichtsträchtigkeit, Kultur und Natur ist wirklich ungewöhnlich. Das Flair, das die Nähe zum Wasser vermittelt, ist ein weiteres Highlight. Was natürlich auch Erwähnung finden sollte sind die langen Tage, die locker bis Mitternacht Dämmerlicht bringen. Bei gutem Wetter ist dies traumhaft und schon allein deswegen einen Besuch wert.
Tack Stockholm...

Ein paar weiterführende Links:
Visit Stockholm
Stockholm Sweden Travel Guide
Spotted by Locals (Stockholm)

Donnerstag, 26. Mai 2011

Reisebericht Wien 2007

"Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen?", fragt Reinhard Fendrich in seinem gleichnamigen Song. Wir können sagen: Ja!
Im Jahr 2007 erfüllten wir uns einen langgehegten Wunsch und besuchten die Heimat von Sissi und den habsburger Kaisern. Begleitet uns doch auf einen kurzen Besuch in die Stadt an der Donau.


Größere Kartenansicht

Für das Wochenende hatten wir als Unterkunft das Altstadt Vienna ausgewählt. Ein schönes Hotel in der Nähe des Museumsquartiers, untergebracht in einem alten Patrizierhaus aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts. Auf fünf Etagen finden sich über 40 Zimmer und Suiten, bei denen keine der anderen gleicht. Wir hatten uns für die geräumige und schlichte White Suite entschieden und es nicht bereut.

Eingang des Altstadt Vienna

Nach der Fahrt vom Flughafen in die Stadt mit dem CAT, konnten wir vom Terminal Wien Mitte (U-Bahnhaltestelle: Landstrasse) mit der U3 weiter Richtung Ottakring bis zur Station Volkstheater und dann noch einem kurzen Fußmarsch, das Hotel erreichen. Der Eingangsbereich war, mit seinen hohen Stuckdecken und der eleganten Anmut eines Stadtanwesens reicher Bürger aus vergangenen Tagen, schon sehr einladend. Der Empfang fiel auch sehr angenehm aus und so konnten wir zügig das Zimmer beziehen, wo wir uns noch kurz frisch machen bevor wir zum ersten Ziel aufbrachen. Das Schloss Schönbrunn ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Landes und ist somit auch als Weltkulturerbe aufgeführt. Wir beschränkten uns auf den Park und waren damit gute 2-3 Std. beschäftigt. An Highlights seien nur einzelne Abschnitte des Parks genannt: Gloriette (tolle Aussicht), Neptunbrunnen, Kronprinzengarten und Palmenhaus. Alles in allem ist allein der Garten schon eine gesonderte Erwähnung wert, da er durch seine Gestaltungsvielfalt und Weitläufigkeit zu Betören weiß. Ein friedlicher Ort der immerwieder Stellen bietet, die nicht so überlaufen sind.



Schloss Schönbrunn und der riesige Garten

Für das Abendessen bot sich das "I Ragazzi" auf der Burggasse, ganz in der Nähe des Hotels an. Ein Italiener, der wirklich gutes Essen zu bieten hat in einer ungezwungenen und lebhaften Atmosphäre.

Wiener Staatsoper

Hinterher streiften wir noch ein wenig durch das Museumsquartier. Vorbei am Nationalhistorischen Museum, der Hofburg, über den Michaelerplatz und der Einkaufsstraße "Am Graben" zum Stephansdom. Freitag abends ist ja überall etwas los und so war auch der Platz um den Dom sehr belebt, trotz des nicht so tollen Wetters. Unser Weg führte uns zurück über die Kärntner Straße, vorbei am Hotel Sacher und der Staatsoper, dem Karlsplatz zum Museumsplatz bis zu unserem Hotel.

Der Stephansdom

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter noch nicht wirklich gebessert und es nieselte leicht, dazwischen ein paar Abschnitte in denen es nur bewölkt war. Deswegen stärkten wir uns erstmal im Hotel mit einem ausgiebigen Frühstück und besprachen erstmal was wir sehen wollten. Als erstes stand der Naschmarkt auf dem Programm. Einst lediglich ein normaler Markt für die Landwirte des Umkreises, hat er sich inzwischen zu einem Treffpunkt für Genießer von internationalen Leckerein gewandelt. Abgerundet wird das Angebot von vielen kleinen Restaurants und Imbissbuden, die Spezialitäten aus aller Welt anbieten. Direkt nebenan, an der Ecke Kettenbrückengasse/Wienzeile befindet sich der größte Flohmarkt der Stadt, der allerdings eine Enttäuschung war. Außer viel Ramsch und billigen Imitaten von Klamotten und Elektronika, gab´s eigentlich nichts.

Der Naschmarkt

Wir spazierten danach zurück in Richtung Norden, auf die Mariahilferstraße, wo zu jenem Zeitpunkt der "Tag der Tischkultur" stattfand und dazu der längste Tisch der Welt gedeckt wurde, mit über 1.2km Länge. Und wir waren live dabei! ;-)


Tag der Tischkultur

Nach einem solch aufregenden Ereignis, mussten wir wieder etwas runterkommen und setzten unseren Spaziergang fort, der uns dann ins Museumsquartier führen sollte. Erstes Ziel war die Hofburg, die wir uns ausgiebig anschauten. Dieser Palast war bis 1918 Sitz der Habsburger und ist nunmehr seit über 60 Jahren der Sitz des österreichischen Präsidenten. Entsprechend opulent und gut gepflegt ist auch das Äußere.




Eindrücke von der Hofburg


Wir verließen den Bau über das Tor zum Michaelerplatz und gingen zur Albertina, einem Museum, das noch zum weitläufigen Gebäudekomplex der Hofburg gehört und durch seine futuristische Dachkonstruktion ins Auge sticht.

Die Albertina

Da wir schonmal in der Nähe waren, statteten wir dem altehrwürdigen Sacher einen Besuch ab und konnten den Glanz und die Anziehungskraft dieses Hotels spüren. Alles sehr gediegen und förmlich, und es liegt ein Hauch von Nostalgie in der Luft wenn man sich die Bilder der Prominenz anschaut, die im Laufe der Zeit schon hier abgestiegen war.

Der Rolls darf nicht fehlen


Das Sacher von aussen und innen

Nach einigen Stunden Lauferei wurde es Zeit für eine kleine Stärkung, die wir in der Sky Bar zu uns nahmen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick über die Dächer Wiens rüber auf das charakteristisch gedeckte Dach des Stephansdoms.

Im Inneren des Stephansdoms

Der Besuch des Doms sollte auch nicht fehlen, denn im Inneren offenbart sich die Pracht von jahrhundertealten Reichtümern, sei es materieller oder geistig/künstlerischer Natur.
Aus der sakralen Welt wieder in der Realität angelangt, brachen wir auf einen Spaziergang durch das Stephansdomviertel auf. Von der Singerstraße, auf der die Deutschordenskirche liegt, bogen wir in die Blutgasse ab. Dort lohnt es sich mal in die Höfe zu schauen, denn die Innenhöfe sind sehr pittoresk und idyllisch.

Hof im Stephansdomviertel

In der Domgasse liegt das Figarohaus, in dem Mozart einige seiner größten Werke komponierte. In der Grünangergasse finden sich viele kleine Buchhandlungen. Über die Kumpfgasse, Zedlizgasse und Wollzeile kamen wir auf die Postgasse, wo die Dominikanerkirche auffällt. Hinterher geht es über die Schönlaterngasse in einem Bogen zur Jesuitenkirche.

Schönlaterngasse

Diese liegt an einem kleinen Platz, eingebettet in die Häuser des Viertels. Der weitere Weg führte uns über die Bäckerstrasse und die Essiggasse auf die Wollzeile, von wo wir auf der Rückseite des Dommuseums den Innenhof durchqueren konnten und uns wieder vor dem Stephansdom befanden. Alles in allem ein Spaziergang von ca. 1,5 Std, der das Flair der Stadt, abseits der großen touristischen Massenbewegungen, gut wiedergibt.
Über den Kohlmarkt, einer weiteren Einkaufsstraße, die sich direkt an den "Graben" anschließt, kamen wir wieder an den Michaelerplatz, den wir aber nur überquerten um weiter zum Ballhausplatz zu laufen, wo sich das Bundeskanzleramt befindet.
Wir liefen um den Volksgarten zum Burgtheater am Nordende und dann zum gegenüberliegenden Rathaus. Das Burgtheater ist eine der bedeutendsten Bühnen Europas und an der Seite der Staatsoper, am anderen Ende des Volksgartens (Burggarten), ein weiteres imposanter und bedeutender Spielort der darstellenden Künste. Das Rathaus ist ein wunderschöner Bau im neogotischen Stil, der auch gut als bedeutende Kirche durchgehen könnte.

Rathaus

Ein starker Regenguss beendete unseren Streifzug durch Wien etwas früher als gedacht, so das wir die Gelegenheit nutzten und ins nahegelegene Hotel zurückkehrten. Nachdem wir uns aufgewärmt und frischgemacht hatten, brachen wir zu einem absoluten Pilgerort der Wiener Gastroszene auf. Im Figlmüller gibt es das angeblich beste Wiener Schnitzel der Stadt und so konnten wir uns, ob der touristischen Beliebtheit bewusst, nicht entziehen, denn uns stand der Sinn nach einem leckeren Schnitzel. Zunächst wollten wir in das Haupthaus, das in einem Durchgang zwischen Wollzeile und Bäckerstrasse liegt. Dort allerdings erwartete uns eine Schlange und entsprechende Wartezeit. Nach kurzem Check erfuhren wir, das 50m weiter um die Ecke, die zweite Dependance liegt, wo wir auch nicht warten mussten. Somit war die Entscheidung schnell gefallen. Wir liessen die anderen weiter anstehen und gingen ins Nachbarhaus wo wir uns ein erstklassiges Wiener Schnitzel schmecken ließen.
Am Sonntag hatten wir noch ein Light-Programm vor uns, das wir allerdings auch etwas umstellen mussten, da es immer wieder mal regnete. Somit kam öfter Plan B zur Anwendung, den wir einsetzen, wenn das Wetter Freiluftaktivitäten nicht zulässt. Dies sieht dann so aus, das wir Sehenswürdigkeiten auch mal ausführlicher von Innen ansehen.
Wir fuhren mit der U-Bahn zum Karlsplatz und wollten ein wenig durch das Belvedereviertel streifen. Erste Anlaufstelle war die Karlskirche, die einen tollen Anblick darstellt. Aufgrund des einsetzenden Regens, buchten wir kurzerhand eine Besichtigung selbiger und es war durchaus interessant und sehenswert. Im Innenraum kann man über eine Gerüstkonstruktion und Aufzug direkt unter das Kuppeldach fahren und aus 32m Höhe die Fresken der Kuppel und auch einen interessanten Ausblick aus den oberen Fenstern genießen. Die Kirche selbst ist schön mit Wandmalereien und Goldverzierungen, sowie prunkvollen Altären geschmückt und einen Besuch wert.

Karlskirche

"Aufgang in den Himmel"

Unweit davon befindet sich der Schwarzenbergplatz, in deren näherer Umgebung sich einige Botschaften niedergelassen haben. Die imposanteste und auffälligste ist sicherlich die Französische. Sie befindet sich in bester Lage und architektonisch wertvoll. Am Platz liegt das gleichnamige Palais, das heutzutage die Schweizer Botschaft beherbergt und von dem ein Teil zu einem Luxushotel umgebaut werden soll. Entlang des weitläufigen Parks, auf der Prinz-Eugen-Str. bewegten wir uns zum Oberen Belvedere. Dies ist eines der Schlösser, die das Belvedere bilden. Dazu gehören noch ein wunderschöner Garten, ein Prunkstall und eine Orangerie. Ohnehin bilden die Grundstücke der Schwarzenbergpalais, Belvedere und der Uni für Musik und darstellende Kunst, durch ihre jeweilige Keilform ein großes "Kuchenstück". Im Belvederegarten fühlt man sich in die Hochzeiten der K.u.K. Monarchie versetzt und kann sich bildlich vorstellen wie die Aristokratie und Adel in diesen Lustgärten wandelten.

Belvedere Palast

Viel zit blieb uns nicht mehr und wir hatten noch ein Wahrzeichen, vielleicht DAS Wahrzeichen der Stadt, noch nicht gesehen. Also ging es mit Volldamf zum Prater. Bis zur Haltestelle Praterstern fuhren wir mit der U-Bahn. Dann konnten wir schon den großen Park zwischen Donau und Donaukanal betreten und sehen. Das angesprochene Wahrzeichen, das Riesenrad, konnten wir schon von weitem sehen. Es steht schon seit 1897 und war damals das größte Riesenrad der Welt.

Riesenrad im Prater

Da wir noch etwas Zeit hatten, gingen wir zu einem weiteren touristischen Anlaufpunkt, dem Hundertwasserhaus. Über die Rotundenbrücke verließen wir den Prater und überquerten den Donaukanal. Entlang des selbigen gelangten wir schon bald an die Kegelgasse, in der sich das Hundertwasserhaus befindet. Es zeichnet sich dadurch aus, das es gar nicht so gleichförmig und symmentrisch ist wie fast alles andere was man so an Wohnungsbau kennt. Es sollte einen Akzent setzen gegen die "seelenlose" Architektur setzen, so Hundertwasser. Die einzelnen Wohneinheiten haben unterschiedliche Farben (von außen!) und auch die Fenser sind farblich akzentuiert. Auch verfügt der Komplex über Dachgärten und Zwiebeltürme. Gebaut wurde der Bau zwischen 1983 und 1985.

Hundertwasserhaus

Dies war unser Abschluß und wir mussten uns auf die Heimreise machen. Vom Hotel sind wir dann wieder zum Terminal Mitte, wo wir mit dem CAT wieder zum Airport fuhren. Das schöne daran, wenn man im Terminal Mitte abfährt, ist das man für einige Airlines schon vorab einchecken und das Gepäck aufgeben kann. Dies spart einem viel Zeit am Flughafen und auch die Schlepperei der Koffer.
Als Fazit bleibt wieder einmal zu sagen, das wir eine tolle, abwechslungsreiche und kulturell reiche Stadt besuchen durften in die wir jederzeit gerne wiederkehren. Wir hatten etwas Pech mit dem Wetter, jedoch bieten sich auch für solche Tage ausreichend Möglichkeiten einen interessanten Tag zu verleben.