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Sonntag, 10. Juni 2018

Reisebericht Tokio 2018 Teil 1

Tokio... Was fällt einem dazu ein? Die größte Metropole der Welt, überfüllte U-Bahnen, Tokyo Skytree oder Tsukiji Fischmarkt... Alles Dinge, die die meisten von uns schon mal irgendwo gesehen haben, sich aber am Ende nicht so viele ein eigenes Bild vor Ort machen.
Uns juckte diese Stadt schon lange unter den Nägeln, und so beschlossen wir Anfang des Jahres, eine Reise dorthin in Angriff zu nehmen. Die Vorbereitung dafür fiel, aufgrund der sprachlichen Barriere, etwas ausführlicher aus. Wir hatten gelesen, dass Bahnfahrten etwas schwierig seien, weil die Haltestellen nur in Kanji geschrieben seien und so weiter und so fort. Wie die Leser unseres Blogs inzwischen auch wissen, buchten wir uns auch schon die Restaurants vor, was sich etwas umständlich gestaltete. Manche der Restaurants haben gar keine richtige Internetpräsenz oder dann nur auf japanisch, weswegen wir gleich einen Haken dranmachten. Die meisten aber nehmen erst einen bis zwei Monat/e vor Termin eine Reservierungsanfrage an, und bei einigen gibt es nur telefonische Reservierung. Letztendlich haben wir unser Hotel alles erledigen lassen, und mussten selbst so, ab und an auf Plan B oder C ausweichen. Am Ende hatten wir, über ca. 2 Monate hinweg, alle Reservierungen unter Dach und Fach und waren froh, es so gemacht zu haben. Ich erinnere mich noch wie Kathrin anfänglich meinte, sie würde anrufen und das direkt machen...
Japaner achten sehr auf Etiquette bzw gibt es unzählige Alltagssituationen, bei der eine bestimmte Herangehensweise erwartet wird. Keine Angst, das gilt überwiegend nur für japanisch sprechende Menschen, alle anderen werden eh als gaijin gesehen und ihnen verzeiht man fast alles. Dennoch gehört auch für uns ein Mindestmaß an Respekt und so schauten wir uns auch ein paar Benimmregeln an und dafür kam uns ein Buch gerade Recht, nämlich "Die Axt im Chrysantemenwald", in dem, auf humorvolle Art und Weise, Missgeschicke und deren einfache Vermeidung aufgezeigt werden.



Nach all den Vorbereitungen ging es dann endlich los und wir hatten einen recht entspannten Tag, weil der Flug erst am späten Nachmittag ging und wir alles in Ruhe erledigen konnten. Der Check-in lief auch flott und wir konnten uns gleich in Richtung Gate aufmachen. Nach drei Schritten fiel mir ein, dass ich meinen Pulli für den Flug in einen der Koffer, statt in den Rucksack gepackt hatte. Schlau wie ich war, wollte ich Gewicht im Rucksack vermeiden. Die Frage ob der Koffer schon weg sei, erübrigte sich fast, ich stellte sie aber dennoch, weil mir das Bild vor Augen erschien, dass ich frierend im Flieger säße und nicht schlafen könnte. Nix zu machen... Schöner Mist.
Da stand ich nun im T-Shirt und die Laune war schon am Tiefpunkt. Es hätte so schön sein können, aber ich Idiot war voll auf der "alles easy" Welle, dass ich bewährte Abläufe geändert hatte...
Kathrin war natürlich not amused von meiner Stimmung und wollte mir schon einen Eintracht Pulli kaufen.... Als würde der es besser machen.
Naja, wir warteten am neuen Z Gate und hatten sogar bequeme Sitze gehabt, und selbst das Boarding lief flott, weil wir uns einfach bei Business/First anstellten, obwohl wir PE gebucht hatten.
Im Flieger dann gleich Bekanntschaft mit der Kältekammer gemacht und versucht die Situation zu retten indem ich etwas Smalltalk mit der Stewardess machte und sie auf die Kälte aufmerksam machte und ob das so bliebe bzw ich noch eine weitere Decke haben könne. Sie wollte sich darum kümmern und die Klimaanlage würde während des Fluges nicht mehr so Kalt sein. Das hörte sich ja schonmal ganz gut an.
Der Platz am Notausgang war unserer und ich wollte mich niederlassen als ich aus dem Nichts gestoppt wurde und einen ziemlichen Schmerz am Kopf verspürte. Beim Bücken war ich mit schönem Schwung gegen das offene Gepäckfach, das wegen des Notaugangs direkt über unseren Sitzen endete, gescheppert und holte mir gleich eine blutende Schramme. Die Laune wurde schlagartig ähnlich unterkühlt wie die A/C.
Die Nacht war weniger schlimm als befürchtet. Mit einer zweiten Decke und einer akzeptablen Klimaregelung, konnte ich dann doch 5 Std schlafen. Beim Landeanflug nahm die Verschwörung des Jets gegen mich dann wieder einen neuen Anlauf, denn Kathrin bemerkte kurz vor dem Andocken ans Gate, dass sich das Gepäckfach geöffnet hatte...



Am Flughafen Haneda lief dann aber alles sehr rund. Sogar die Pasmo-Karte (Karte zum Aufladen und für alle Bahnen und Busse gültig) war ein no-brainer, denn man bekommt sie direkt am Zugang zur Monorail, die einen in die Stadt bringt. Auf der Fahrt in die Stadt konnten wir zumindest schonmal mit einem "Vorurteil" aufräumen, nämlich das die Durchsagen nicht in Englisch seien und auch die Haltestellen nur in Kanji ausgeschildert sind. Allerdings ist das wohl noch nicht so lange her, genauer gesagt erst mit der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 hat sich die Situation deutlich verändert, wie wir später erfuhren.

Tokyo Station bei Nacht

Unser Hotel erreichten wir nach zweimaligem Umsteigen und einem kurzen Fußmarsch. Das Hoshinoya liegt im Stadteil Chiyoda und somit sehr zentral. Es wird im Stil eines Ryokans geführt, was sich vor allem darin äußert, das ab der Lobby keine Schuhe mehr getragen werden. Man gibt sie im Eingangbereich ab und sie werden beim Verlassen gebracht. Im Haus bewegt man sich barfuß oder in Socken auf sogenannten Tatami Matten. Das sind Matten aus Reisstroh, die ein wenig nachfedern und sehr angenehm zum Laufen sind. Wir haben uns jedenfalls schnell dran gewöhnt und wohl gefühlt. Ansonsten ist das Hotel auch mit den Papierwänden ausgestattet, die aber nur als Sichtschutz dienen. Man muß sich also keine Gedanken über Privatsphäre machen. Auf die einzelnen Etagen haben auch nur die Gäste der jeweiligen Etage Zutritt und es gibt in der Mitte einen gemeinsamen Aufenthaltsraum, der von allen jederzeit genutzt werden kann, und in dem das Frühstück serviert wird. Außerdem bekommt man einen Kimono, den man im Haus, aber auch ausdrücklich außerhalb tragen kann.


Unser Hotel

Wir hatten noch etwas Zeit und sind in die nahegelegenen Kaiserlichen Gärten gegangen, die gewaltige Ausmaße haben. Es reichte nur für einen schnellen Besuch, denn um 17h schließen sie bereits, aber für einen guten Eindruck langte es.




Kaiserliche Gärten und Tokyo Station

Hinterher machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Tokyo Station und gingen dann ins Hotel zurück, wo wir das erste Abendessen hatten. In Kimono begaben wir uns ins Untergeschoss und bekamen ein Kaiseki Essen serviert. Noriyuki Hamada bereitete uns ein Menü aus saisonalen und regionalen Produkten, das optisch unglaublich schön war, aber geschmacklich Höhen und Tiefen hatte. Dies ist weniger Kritik an seinem Können, als eher das ungewohnte an der japanischen Küche, die oft auf allzu starkes Würzen verzichtet und vor allem den Eigengeschmack hervorhebt. Mir war das ein oder andere Gericht einfach zu fade, aber dennoch eine schöne Erfahrung.


Dinner im Hoshinoya

Mich plagte der Jetlag, wie meist von West nach Ost. Um 5h war ich wach und merkte bald, das länger im Bett bleiben nichts brachte. Also bin ich gegen 5.30h auf einen kleinen Fotostreifzug durch das Viertel gegangen. Wenn NYC  "the city that never sleeps" ist, so kann man dort zumindest davon ausgehen, dass nur Gerechte im Viertel leben. Aber es handelt sich auch um das Financial District, wo es mehr Banken und Hotels, als Bürger gibt. Dennoch traf ich einige Menschen. Jogger, Pförtner und die Flaggenhisserin der Tokyo Station. Nach meiner Rückkehr gehen 7h und nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Kathrin noch schlief, nahm ich ein schnelles Frühstück ein, nur um festzustellen, dass sie hinterher immer noch nicht wach war. Also tat ich es ihr gleich und als ich das nächste mal auf die Uhr schaute, war es bereits 10.30h.



Morgens in Tokio

Tageslicht oder Unterwelt?
Tokyo ist, und dieser Eindruck sollte sich später verfestigen, eine Stadt auf zwei Etagen. Es gibt die Welt an der Oberfläche und den Untergrund. Das Metronetz ist gewaltig und man braucht selten an die Oberfläche um an sein Ziel zu gelangen. Ob das an den Grundstückspreisen liegt, oder den manchmal extremen Wetterumständen, weiß ich nicht, aber einen Ort, an dem man soviel unter der Oberfläche erledigen kann, habe ich noch nicht erlebt. Habe ich schon gesagt, dass das Metronetz gewaltig ist? Es ist das meistgenutzte Netz der Welt und bewegt jeden Tag über 8 Mio Menschen. Die Bahnen sehen wie geleckt aus. Keine aufgeschlitzten Sitze oder Graffitis. Die modernenen Wagen haben Bildschirme über den Türen, die Auskunft über die nächste Station geben, aber auch in welchem Wagen man sich befindet und welche Ausgänge am kommenden Bahnhof wohin führen. Die Sicherheit ist gar kein Problem. Lediglich in den Stoßzeiten kommt es zu sexuellen Übergriffen auf Frauen, weshalb einige Linien in dieser Zeit eigene Frauenabteile haben. Diese sind an den rosa Wolken und den entsprechenden Vermerken erkennbar und befinden sich in den vordersten drei Wagen. Wenn man auf den Boden schaut sieht man oft blaue Linien. Sie dienen dazu sich ordnungsgemäß anzustellen, nämlich in Zweierreihen mit Platz um die aussteigenden Fahrgäste in der Mitte durchzulassen.

So wird`s gemacht

Eine Besonderheit sind die verschiedenen Betreiber. Die farbigen Linien im Zentrum werden von Tokyo Metro unf Toei betrieben. Dann gibt es auf den Fahrplänen noch gestrichelte Linien, die oft von JR East betreiben werden. Die Vororte werden oft von Firmenkonglomeraten betrieben und haben auch gerne Doppelnamen, die auf den Betreiber verweisen (z.B. Keio, Odakyu, Tohu, etc). Man verlässt, um zu ihren Bahnsteigen zu gelangen, meist das Metronetz und checkt neu ein.

Meiji Schrein war unser erster Anlaufpunkt. Eingeweiht 1920, wurde er 1945 zerstört und 1958 aus Spendengeldern neu errichtet. Der Torbogen am Eingang des dazugehörigen Parks nennt sich Torii und weist ihn als Shinto Schrein aus. Bevor man die Hauptanlage betritt sollte man an den kleinen Brunnen Respekt erweisen indem man Wasser schöpft, es sich über die linke, dann die rechte Hand gießt ohne die Kelle zu leeren und sich dann den Mund abwäscht. Am besten man beobachtet es bei den Gläubigen und tut es ihnen nach. Wir hatten das Glück eine Hochzeitsgesellschaft zu sehen, die über den Platz zog. Auffällig ist die Wand mit Wunschtafeln (Ema), die jeder dort erwerben kann und sie mit persönliche Bitten beschriften kann. Auch Wahrsager/innen findet man. Der Hauptschrein war leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und so konnten wir nicht die volle Pracht dieses schönen Ortes genießen.





In und um Meiji Schrein

In der Nähe liegt die Prachtstraße Omotesando, die wir ein Stück entlangschlenderten. Es reiht sich ein Laden an den anderen, allerdings wenig was man nicht auch anderswo sieht. Interessanter ist es da schon, die Leute zu beobachten. Kids mit enormer Affinität zu Luxusaccessoirs, bunte Cosplayer oder coole Hipster. In den Nebenstraßen wurde allerdings unsere Neugier. Dort nämlich findet man dann wirklich die interessanten Läden, Cafés und Bars. Untergebracht in kleinen Häusern, die teilweise alt bzw traditionell gebaut sind, streiften wir durch Harajukju und fanden in der Cat Street dann wirklich ein gemütliches und hippes Eckchen vor.





 Omotesando und Harajukju

Kurz darauf liefen wir durch die Takeshita Street, die eine Ansammlung von Modeläden und Naschstores ist und überwiegend von verkleideten Kids bevölkert wird, die ihren Idolen nacheifern oder den neuesten Trends folgen. Ein Fest, auch für den geneigten Beobachter.



Takeshita St.

Eine Besonderheit bei vielen Restaurants der gehobenen Küche ist, dass sie recht früh öffnen und nicht allzu lange geöffnet haben. Wir hatten zumindest meist einen frühen Tisch und so war es auch im Ryuzu gewesen, das wir für unseren zweiten Abend gebucht hatten. In elegantem Interieur wird dort französische Küche mit japanischem Touch serviert. Hier hatten wir ausnahmslos wunderbar leckere Gerichte mit sehr kreativer Präsentation.

Ryuzu

Hinterher sind wir, da das Restaurant in Roppongi liegt, noch nach Shibuya gelaufen, was am Ende länger war als angenommen, und wollten die berühmte Kreuzung erleben. Am Bahnhof angekommen suchten wir Schilder die darauf hinwiesen (als bräuchte es das) und irrten erstmal etwas herum. Zur Orientierung schauten wir aus einem Fenster und siehe da: sie lag direkt vor uns. Wir mussten dann nur noch Hachiko finden. Ihn kennt in Tokio jeder, und wer die Geschichte über ihn gelesen hat, weiß auch warum. Um es kurz zu machen: Hachiko steht direkt an der Shibuya Crossing. Es ist also ganz einfach. Die Kreuzung selbst ist bemerkenswert. Aus sechs Richtungen laufen die Menschen gleichzeitig los und zur Rushhour kommt man sich vor wie im Ameisenhaufen. Einen guten Blick hat man übrigens vom Starbucks gegenüber des Bahnhofs. Hier erlebt man die Stadt, wie sie einem in den Medien vermittelt wird. Voll, laut, bunt. Zu abendlicher Stunde ist alles voller Menschen und die Leuchtreklame untermalen das hektische Treiben. Viele trendige, junge Menschen, aber auch skurille Gestalten kann man hier erleben. Aber seht selbst.


Shibuya Crossing

Am folgenden Tag, es war Samstag, begannen wir unseren Spaziergang durch das Regierungsviertel mit einem Besuch des Hie Schreins. Chiyoda war zu dieser Zeit fast menschenleer. Kaum Autos auf den Straßen und es war fast schon eine apokalyptische Stimmung. Der Schrein war schnelle erreicht und vor allem der Treppenaufgang mit dutzenden von Toriis weiß zu gefallen. Oben hat man wieder eine typische Anordnung von Gebäuden. Schön war wieder eine Hochzeit erleben zu dürfen, bei der mehr Touristen anwesend waren als Gäste.





Hie Schrein

Das angrenzende Regierungsviertel Kasumigaseki mit dem großen Parlamentsgebäude ist nicht wirklich spektakulär und wir gingen weiter in Richtung der Kaiserlichen Gärten, wo uns dutzende Jogger begegneten, die ihre Runden zogen. Unser Ziel aber war der nahegelegene Yasukuni Schrein, der den seit 1869 in Kriegen gefallenen Japanern geweiht ist. Dieser Schrein ist ziemlich imposant und auch die Anlage ist sehr schön. Auf dem Gelände befindet sich noch das Yushukan, das Militärmuseum, mit einigen beeindruckenden Exponaten, wie Kamikazebomber und persönlichen Artefakten von Soldaten.







Parlamentsgebäude und Yasukuni Schrein

Wir zogen weiter und zum Skytree, dem höchsten Gebäude des Landes. Dort angekommen, waren sie wieder: die Menschenmassen. Familien, Touristen und das in rauen Mengen. Wir hatten erstmal Hunger und wollten einen schnellen Snack, doch hier fanden wir wirklich nur japanische Beschriftung, so dass wir nach Bildern gehen mussten. Ausgewählt hatten wir am Ende Takoyaki. Wir wussten zwar nicht was es war, bestellten uns aber eine Schachtel mit zwei verschiedenen Soßen. Es waren kleine Bällchen die in einem speziellen Gerät gebacken wurden und ein wenig an runde Omelettes erinnerten. Später fanden wir heraus, dass es Oktopusbällchen waren. Unsere Meinung war geteilt. Ich fand sie gut, Kathrin nicht so.
Der Skytree hat zwei Plattformen, die erste auf 350m und die zweite rund hundert Meter höher. Es erinntere mich an das WTC, in dessen Umgebung die Häuser maximal halb so hoch waren, und ich den Ausblick damals nicht so beeindruckend fand. Eintritt kostet ca 2000Yen bzw nochmal 1000Yen zusätzlich wenn man auch das obere Deck besichtigen will. Da es recht diesig war und die Sicht nicht weit reichte, schenkten wir uns die Fahrt und wollten lieber nochmal die Umgebung ansehen. Außerdem war die Schlange recht lang, dachten wir. Jedoch war das nicht der Fall, denn die Leute reihten sich vor einem Café von japanischen Popstars ein.
In der Umgebung gibt es ein paar nette Spots, von denen aus man den Skytree sehen kann. Eigentlich von überall, denn mit über 600m überragt er alles drumherum gelegene um mehr als das 10fache. Aber hier mal ein paar Tipps: Jukken Brücke (besser vormittags mit der Sonne im Rücken), Hikifune, Asakusa Schrein und Kappabashi.


Tokyo Skytree

Asakusa ist ein recht quiriliges und traditionelles Viertel. Durch den Senso-ji und die Nakamise-Dori ist es zwar sehr touristisch, aber auch viele Japaner gehen dort ihrem Alltagsleben nach bzw sie flanieren in traditionellen Kimonos zum Schrein. Vom Bahnhof Asakusa ist man schnell dort und wir betraten den Tempelbezirk über das Kaminari-mon, das Eingangtor mit der gigantischen Papierlaterne. Direkt dahinter beginnt die Nakamise-dori. Es ist eine kleine Einkaufsstraße wo es viel Souvenirkram gibt, aber auch diverse Snackstände. Die Atmosphäre ist sehr betriebsam und es war bei unseren zwei Besuchen dort, immer voll. Am Ende der Nakamise erreicht man dein eigentlichen Tempelbereich. Man geht wieder durch ein mächtiges Tor und vor einem zeigt sich der Haupttempel Kannon-do. Links davon erhebt sich noch die Goju-no-To Pagode, aber der Tempel stielt allem die Schau. Dennoch lohnt sich ein Rundblick. In der Ferne erkennt man den Skytree und auch die anderen Heiligtümer und Tore geben ein schönes Bild ab. Menschen nutzen dort die Gelegenheit ihre Wünsche und Alltagssorgen den Göttern mitzuteilen und hoffen natürlich auf ein positives Resultat.







Asakusa

Abends waren wir im Tempura Funabashiya im Shin Marunochi Tower essen. Wir hatten einen Platz am Tresen und konnten somit direkt zuschauen wie die im Teigmantel frittierten Gemüse oder Meeresfrüchte zubereitet wurden. Vorneweg hatten wir noch Sashimi, das auch vor unseren Augen fachmännisch angerichtet wurde. Auch hier wurden wir wieder nicht enttäuscht, und trotz einiger kleiner Faux-pas hatten wir einen spaßigen Abend mit sehr leckerem Essen.

Sashimi im Funabashiya

Der Japaner an sich ist ein sehr reinlicher Mensch, weswegen seine erfinderische Natur sicherlich irgendwann mal den Ausschlag gab Hightech-Klos zu entwickeln. Bestimmt habt ihr schon von ihnen gehört. Das sind die Geräte, die eine beheizte Klobrille haben und auch mit einem Wasserstrahl für die nötige Sauberkeit und Frische hinterher sorgen. Es gibt sie, und wir hatten sie nicht nur auf dem Hotelzimmer, sondern auch in Restaurants usw begegneten sie uns immer wieder. Wir empfanden sie als sehr praktisch. Der Klodeckel geht meist von selbst auf und zu, man kann den Wasserstrahl regulieren und es gibt sogar welche, die die Klobrille reinigen. Bevor man jedoch das Bad betritt, zieht man sich bereitgestellte Puschen an, und sollte auch nicht vergessen sie danach im Bad zurückzulassen.

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In Kürze wird der zweite Teil unserer Reise hier erscheinen. 

Sonntag, 28. Januar 2018

Reisebericht Negros Philippinen 2017


Von HK ging es weiter auf die Philippinen. Der nach Philipp II benannte Staat ist das zweitgrößte Inselreich der Erde, mit über 7000 Inseln, die sowohl über- als auch Unterwasser eine Menge zu bieten haben. Die Kultur ist ebenso vielfältig wie die Natur. Unzählige Volksgruppen gibt es hier, und nicht alle sind sich unbedingt grün. Vor allem der Glaube spaltet das Land, oder vielmehr die Leute, die meinen den Glauben für ihre Zwecke auslegen zu müssen.
Aus der Geschichte des Landes leitet sich auch eine Sache ab, die durchaus auffällig ist. Fast überall sieht man englische Schilder und Beschreibungen. Für uns als Touristen war es überraschend und angenehm zugleich. Warum ist das so? Nicht viele wissen, dass die USA in der ersten Hälfte des 20.JH Kolonialmacht waren. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898, erklärte die Unabhängigkeitsbewegung um Emilo Aguinaldo die Unabhängigkeit, was aber von den USA nicht akzeptiert wurde. Dies führte, nach dem anschließenden Philippinisch-Amerikanischen Krieg, zur Besetzung des Landes durch die Vereinigten Staaten. Daher noch heute die Einflüsse, die sich vor allem in der englischen Sprache äußern.



Die Natur ist sicherlich eines der offensichtlichen Highlights des Landes. Die Unterwasserwelt ist vielfältig und beeindruckend. Man spricht in Taucherkreisen auch vom Korallendreieck, das zwischen unseren Ziel, Neuguinea und Indonesien liegt. In diesem Gebiet findet man die größte Artendichte weltweit, wenn es um Fisch- und Korallenarten geht. Insgesamt hat man über 4000 verschiedene Fischarten und über 1400 Korallenarten entdeckt. Zum Vergleich: In der Karibik geht man von 1400 Fischarten und unter 100 verschiedener Korallenarten aus. Da wir Indonesien inzwischen ja recht intensiv bereist haben, fiel die Wahl dieses Jahr mal auf die Philippinen, auch um mal einen Vergleich zu haben mit den hervorragenden Gebieten in Indonesien.


Meeresbewohner

Über Manila kamen wir nach Dumaguete auf Negros, allerdings nicht ohne neu einzuchecken, was aufgrund der gewählten Airlines unumgänglich war.
Am Flughafen fiel schon auf, wie viele Menschen Tätigkeiten ausführen, die hierzulande von einer Person erledigt werden könnten. Die Tickets wurden ein halbes Dutzend mal begutachtet, es gibt eigene Leute fürs Gepäck usw.  Aber beim check-in saß natürlich nur eine und ließ sich Zeit und hielt Schwätzchen... Nunja, es sollte nicht das einzige mal werden, das uns die Arbeitsmoral auffiel.
Der Flug nach Negros gestaltete sich weitestgehend problemlos. Wir wurden auch abgeholt und in ca einer Std zum Resort gebracht. Dort war es dann schon Abend und wir alle waren fertig und wollten nur etwas essen und dann in Bett. Ich fragte mich, wie es gewesen wäre, wenn wir direkt von Deutschland geflogen wären. Wir waren gerädert...
Neuer Tag, neues Glück. Die Stimmung war viel besser und wir konnten endlich auch bei Tageslicht mal die ganze Anlage bewundern. Ja, man kann wirklich von bewundern sprechen, denn hier ist vieles sehr hochwertig. Unser Bungalow, bzw Zimmer war ordentlich groß und bot Platz für alle, ohne dass wir uns auf die Füße traten. Die ganze Anlage war sehr gepflegt und der Rasen war praktisch ein englischer Rasen, so dicht und schön war er. Ich feuerte meine Schuhe in die Ecke und war die folgenden zwei Wochen nur noch barfuss unterwegs. Eine Wohltat.

Unser Zimmer

Wie immer begann ich mit einem Fotostreifzug, während die Ladies zu sich kamen. Die Anlage fällt sanft vom Eingangtor zum Meer hin ab. Der Rasen fällt sofort auf und am Rand des Grundstücks befinden sich die Bungalows verschiedener Kategorien. In der Mitte des Geländes liegt das Spa etwas versteckt, und im unteren Teil das Haupthaus mit Restaurant und Tauchbasis, sowie Pools und Bar.
Wir machten uns ans Frühstück und waren erstmal angenehm über die Auswahl und Qualität überrascht.


Die Anlage

Später checkte ich noch in der Basis ein und traf erstmals Daniel Geary, den Haus und Hof Biologen, mit dem ich im Vorfeld schon kurz Kontakt hatte. Er gab mir eine kurze Einweisung und wir kamen auf das Tauchgebiet zu sprechen. Es unterteilt sich in zwei Zonen, nämlich die Küste und Apo Island. Entlang der Hauptinsel ist es tendenziell weniger bewachsen und viele TG sind Muckdives. Es gibt ein paar Spots an denen auch Korallenbewuchs existiert, aber die sind oft künstlich angelegt. In der Mehrheit sind es eher sandige und von einzelnen Pflanzen oder Seegras bewachsene Tauchplätze.
Apo Island ist das Gegenteil mit tollen Korallen, aber darauf komme ich noch zu sprechen.



Um Apo Island

Am ersten Tag liessen wir es alle ruhig angehen. Kein Programm, nur an einem der Pools entspannen und Sonne tanken. Wir machten schnell Bekanntschaft mit den ganzen Leckereien die es dort gibt, sei es im Restaurant oder der Bäckerei. Schnell waren mal ein paar Cookies geordert, oder ein Salat und Satay Spiesse. Dazu sei gesagt, dass im Atmosphere idR nur Frühstück mitgebucht wird. Wir wollten zwar AI oder zumindest VP, aber das hätte sich nicht wirklich gerechnet. So zahlt man alles separat und wundert sich am Ende was so alles zusammenkommt. Billig ist das Atmosphere nämlich nicht. Ohnehin fiel uns auf, dass man auf den Philippinen zwar recht günstig leben kann, und es auch eine entsprechend große Auswahl an Unterkünften gibt. Wenn man jedoch etwas höherwertiges wünscht, steigt der Preis gleich exponentiell. So ist es auch mit dem Atmosphere. Die Qualität ist zwar überwiegend sehr gut, aber eben nicht in allen Bereichen. Das kulinarische Angebot beispielsweise war immer lecker und ordentlich, aber auch nicht unbedingt fine dining, wie es beworben wird. Preislich lagen wir bei den Gerichten schon eher auf heimischem Niveau, und weniger dem Niveau der Philippinen, was allerdings klar sein dürfte. Aber das nur am Rande...


Kekse... 

Die Taucherei ging am folgenden Tag los. Normalerweise werden vier TG plus ein Nachttg durchgeführt. Zusätzlich finden Ausfahrten nach Apo Island statt, wofür aber das große Boot genommen wird, was eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich macht. Normalerweise aber geht alle 2-3 Tage eine Fahrt rüber. Die Dives an der Küste werden mit einem Motorboot durchgeführt und man ist in 5-20Min am Spot. Das Equipment wird aufs Boot gebracht und man muss sich eigentlich um nichts kümmern, wenn man nicht will. Man sollte sich für den ersten TG nicht allzuviel vornehmen, wenn man, so wie ich, nur im Urlaub taucht. Ich wollte lediglich meine Kamera testen und das war auch gut so, denn natürlich hatte ich eine Einstellung vergessen und konnte praktisch keine Bilder machen. Dennoch war es schön mal wieder im Wasser gewesen zu sein und für den nächsten TG wusste ich ja was schief gelaufen war.


Cuernos de Negros

Das Resort liegt im südlichen Teil Negros´ und ist Teil der Inneren Visayas, die außerdem noch aus den Hauptinseln Cebu, Bohol und Siquijor bestehen. Die Vegetation ist tropisch und die Ufer sind mit Palmen gesäumt. Im Hintergrund überragt der Cuernos de Negros, ein "potentiell aktiver" Vulkan die Szenerie, der für geothermale Quellen und Seen sorgt, die sich in ehemaligen Kratern gebildet haben. Außerdem gibt es noch Wasserfälle in der näheren Umgebung. Das Klima ist tropisch und wir waren offiziell in der Regenzeit dort. Geregnet hat es auch, jedoch hat es nicht gestört, denn die Regenfälle gingen idR nachts nieder. Tagsüber hatten wir zwar immer mal Wolken, aber geregnet hat es selten.
Die Mädels erholten sich im Resort aufs beste und verbrachten fast die ganze Zeit am Pool oder am Strand. Der Strand ist leider nicht sonderlich schön. Dunkel, aufgrund des vulkanischen Ursprungs, aber vor allem sehr steinig. Ohne Badeschuhe ist es ein eher ambitioniertes Unterfangen ins Wasser zu gelangen, aber das Wasser ist dafür sauber und schön.

Der Strand

Die Taucherei verlief anfänglich etwas holprig. Ich bekam einen Buddy zugeteilt, der zwar eine riesen Krake an Kamerausrüstung dabei hatte, aber sich nicht an die Etiquette unter Wasser hielt. Meist drängelte er sich vor um zu fotografieren und nahm keine Rücksicht auf die restlichen Taucher. Auch die Tarierung war nicht sonderlich, dafür aber war seine Flasche so schnell leergesaugt, während meine noch halb voll war. Somit wurden die TG auch für die Guides nicht entspannt und ich sah mich nach dem dritten TG mit ihm gezwungen, mit der Basisleitung zu sprechen um klar zu machen, dass ich nicht mehr mit ihm tauchen wollte. Das wurde auch anstandslos umgesetzt und ab da lief es rund. Der neue Guide, Saimon, war top und auch die Spots entsprachen mehr meinen Wünschen, nämlich Muck. Ich hatte gesagt, dass ich hauptsächlich Critter fotografieren wollte und das wurde, auch aufgrund der wenigen Taucher, gut berücksichtigt. Ohnehin hatte ich fast eine Woche die Guides völlig für mich allein. Somit konnte ich nicht nur die Spots auswählen, sondern auch die Zeiten aktiv mitbestimmen. Daniel kam auch einige male mit und gab mir, neben einigen Tipps zu Fotoeinstellungen, auch seinen Diopter um die kleinen Viecher ordentlich ins Bild zu bringen. Wie überall sonst, gibt es auch dort verschiedene Saisons. Wir befanden uns in der Zeit mit generell etwas geringerer Vielfalt. Schnecken waren weniger vertreten und auch bestimmte Critter, dafür gab es vermehrt Frogfische, die Daniels besonderes Steckenpferd sind. Wir haben auch etliche Jungtiere verschiedener Frogfische erleben dürfen. Daniel gehört sicherlich zu den fähigsten und besten Feldforschern, was Frogfische angeht. Sein Studium befasste sich in vielen Teilen mit ihnen und er meint, dass diese Gegend zu denen mit höchster Dichte und Vielfalt gehört.




Auf den ersten beiden Bildern sieht man Frogfische, davon ein
Jungtier, das auf einer 2€ Münze bequem Platz hätte

Seine Begeisterung für die Unterwasserwelt teilt er auch gerne mit den Gästen, die er ein- bis zweimal wöchentlich zu kleinen Vorträgen über verschiedene Themen einlädt. Einer dieser Vorträge befasst sich mit den Frogfischen, ein weiterer mit Apo Island. Er erzählt über die Geschichte der Insel und deren Bewohner, die überwiegend Fischer sind, und alles leerräumten was es in der Gegend gab. Die Fangquoten gingen daraufhin ständig zurück und die Fischer verzweifelten. Ein Wissenschaftler trat an die Bewohner heran und erklärte Ihnen wie man das Problem angehen kann. Somit entstand das Schutzgebiet um die Insel mit verschiedenen Zonen, von denen in einigen ein komplettes Fangverbot herrscht. Die Zeit gab dem Wissenschaftler recht und die Biomasse nahm wieder zu; die Fischer hatten verstanden. Heute ist die Insel das blühende Leben, jedoch gibt es jetzt recht viel Bootstouristen, die auch eine gewisse Belastung darstellen. Wir hatten bei unserer Fahrt dorthin jedenfalls das Gefühl, das zwar kontrolliert wird, aber auch gerne eine hohe Auslastung gefahren wird. Die Korallengärten sind intakt und blühen in verschiedenen Farben. Es gibt teilweise gigantische Schildkröten verschiedener Arten, die kaum Scheu vor Menschen haben. Die Insel ist aber sicher ein gutes Beispiel für viele andere Regionen und zeigt, dass Fischfang und Naturschutz sich nicht ausschließen müssen.




Apo Island

Das Resort bietet auch Yoga an. Für uns war es als leidgeplagte Rückenpatienten, eine gute Option uns mal zu recken uns zu strecken. Dafür vorgesehen ist ein Baumhaus mit Blick aufs Meer. Dort oben weht immer eine Brise und die ganze Atmosphäre trägt zur Entspannung bei. Wir hatten ein paar Sessions und haben uns in die Welt des Yogas begeben, was gar nicht mal schlecht war. Wenn man keine Ahnung hat, neigt man dazu sowas total falsch einzuschätzen, aber ich kann nun sagen, dass es teilweise echt anstrengend ist. Man glaubt gar nicht wo man überall Muskeln hat, die eigentlich total verkümmern weil wir uns zu einseitig belasten. Auch das Spa haben wir ein paarmal besucht. In einem eingewachsenen Garten gibt es einige Pavillons in denen die Behandlungen durchgeführt werden. Auch hier können wir eine tolle Qualität bescheinigen und, obwohl recht teuer, ist es ein schönes und entspannendes Erlebnis.


Baumhaus und Spa

In den zwei Wochen vor Ort war ich, wie gesagt, etwa eine Woche lang der einzige Taucher. Die Privilegien, die so etwas mit sich bringt, liegten auf der Hand. Die Zeit der Ausfahrten waren sehr flexibel, obwohl ich doch meist zum 10h TG anwesend war. Auch die Auswahl der Spots, bzw anhand der Vorlieben des Gastes, war einfach. Ein weitere Punkt war, die Dauer der TG. Normalerweise sind die TG relativ straff getaktet, wenn das Atmosphere gut besucht ist. Das erlaubt eine maximale Zeit von 60 Min. Die Umstände erlaubten es aber, dass ich auch 70-80 Min tauchen durfte. Wirklich sehr angenehm.

Die Tauchbasis

In der Nähe des Resorts gibt es einen Spot, an dem zur Dämmerung Mandarin Fische auftauchen. Bislang hatte ich erst einmal das Vergnügen welche zu sehen und deshalb machte ich einen solchen DämmerungsTG mit. Nach einer kurzen Bootsfahrt stiegen wir ins Wasser und, obwohl es noch relativ hell war, war es Unterwasser doch schon recht duster. Wir konnten uns noch recht problemlos ohne Lampen orientieren, aber um etwas zu erkennen, brauchte es schon Licht. Da aber die Mandarinfische eher lichtscheu sind, behilft man sich mit roter Folie über den Lampen, um die Fische weniger zu stören. Der Ort mit den Mandarinfischen ist eigentlich eher ein Korallenfriedhof. Es liegt viel Geröll herum, der den Fischen tagsüber allerdings Schutz vor Räubern bietet. Zur Dämmerung kommen sie hervor und die Männchen versuchen die Weibchen mit ihren farbenfrohen Mustern und Balztänzen zu beeindrucken. Saimon entdeckte schon bald die ersten, doch die waren noch zurückhaltend und versteckten sich schnell zwischen den abgestorbenen Korallen. Aber mit zunehmender Zeit wurden sie auch etwas zutraulicher und so gelangen mir ein paar passable Schnappschüsse.

Mandarinfisch

Wer uns kennt, weiss, dass wir recht entdeckungsfreudig sind. Im Laufe der Tage vor Ort regte ich immer wieder an, das wir doch mal die Umgebung erkunden und den einen oder anderen Ausflug machen sollten. Leider liess der Tatendrang doch etwas zu wünschen übrig, und so wurde ich ständig vertröstet. So lange bis der Tag der Abreise kam und wir am Ende doch nicht draußen waren. Zur Verteidigung muss ich jedoch sagen, dass in der Umgebung überwiegend Wasserfälle und Urwald zu sehen sind. Nichts, was wir nicht schon mehrfach gesehen haben. Ich wäre gerne nach Siquijor gefahren, jedoch ist das eine recht zeitintensive Tour, die an einem Tag nur sehr komprimiert möglich ist.
Somit verbrachten wir auch die letzten drei Tage, an denen ich nicht mehr tauchte, im Resort, in und um den Pool. Wir lümmelten uns auf den gemütlichen Liegen, ließen uns an der Poolbar mit leckeren Kleinigkeiten verwöhnen, lasen Bücher und beobachteten die Gruppe, die einige Tage zuvor ihren Tauchlehrerkurs begonnen hatte. Die Basis ist nämlich auch ein CDC (Creer Development Centre) in dem man sich auf einen professionellen Werdegang hin ausbilden lassen kann. Die Schüler absolvierten Dutzende Übungen im Pool, im Meer und auch an Land. Vieles von dem was man auch in der Tauchausbildung generell kennenlernt, nur eben aus der Sicht eines Ausbilders.


Am Pool

Was bleibt also rückblickend? Das Resort lässt kaum Wünsche offen. Die Menschen die dort arbeiten sind herzlich und immer hilfsbereit. Auch wenn man sich über Effizienz streiten kann: Wir waren in Urlaub und auch unsere Uhren liefen langsamer. Es tut auch mal gut einen Gang zurückzuschalten und sich zu erholen. Man bezahlt die Annehmlichkeiten, die die Anlage bietet mit. Es ist teurer als so ziemlich alles in der Umgebung, aber dafür muß man sich auch keine Gedanken machen. Die Taucherei entsprach nicht ganz meinen (hohen) Erwartungen. Die Basis ist toll organisiert und auch die Guides etc sind klasse. Jedoch war das Tauchgebiet Lembeh oder Triton Bay nicht ebenbürtig. Dazu sei aber gesagt, dass ich mein Augenmerk überwiegend auf Critters gerichtet habe. Wer aber Korallen und Vielfalt erwartet, sollte definitiv woanders hinfahren, denn Apo Island wird nicht jeden Tag angefahren und kostet, ab dem zweiten mal, extra.