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Dienstag, 15. Juli 2014

Reisebericht Kapverden - Sal 2014

Der Fischadler zog kreisend seine Bahnen über uns und den Strand hinweg und hielt Ausschau nach seinem Frühstück. Als er den Schwarm Fische sah, der sich ca 100m vor uns befand, wurden seine Kreise enger und irgendwann hielt er seinen Körper nur noch in den Nordostpassat, der ihn förmlich in der Luft stehen ließ. Kurz darauf setzte er zum Sturzflug an und griff sich zielsicher einen Fisch aus der brodelnden Suppe. Während ich das beobachtete, vernahm ich die Worte von Anne, mit der wir eine Rundfahrt über die kleine Insel machten. Aber dazu später mehr.



Sal ist eine von neun bewohnte Inseln der Kapverden. Sie ist wohl die touristisch am besten erschlossene, jedoch kein Vergleich mit europäischen Touristenzentren. Im Prinzip gibt es dort erst seit ca 15 Jahren Hotels und so etwas wie halbwegs organisierten Tourismus. Man hört so Vergleiche wie "die Kanaren in den 60ern" oder auch eine Aussage von Anne, die mir ziemlich treffend erscheint: "Ihr seid zwar auf den Kapverden, aber denkt nicht ihr hättet sie hiermit schon gesehen. Sal ist nur das Tor zu den Kapverden." Wer sich ein wenig näher mit diesem Reiseziel auseinandersetzt, wird schnell merken, dass allein von den klimatischen Bedingungen gravierende Unterschiede von Insel zu Insel herrschen. Während Sal eine reine Wüsteninsel ist, auf der kaum etwas wächst, sind Santiago und Fogo z.B. recht grün und Landwirtschaft ist dort gut möglich.


Wüste wohin das Auge reicht


Was kann man also auf Sal machen? Die Insel ist ein Mekka für Surfer und Kiter. Der konstante Wind aus Nordöstlicher Richtung schafft beste Bedingungen für diese Sportarten, fast das ganze Jahr über. Auch Tauchen und sonstiger Wassersport sind gut möglich. Desweiteren haben wir auch Anbieter für Quadtouren, Jeepsafaris oder Radtouren gesehen.




Wir haben uns bewusst gegen eine Bleibe in einem der ca 6/7 Hotels internationalen Standards entschieden und stattdessen eine Apartment in Santa Maria gemietet. Es lag mitten im Ort und zum Strand waren es keine 10 Minuten. Santa Maria ist das Touristenzentrum am südlichen Ende der Insel. Entsprechend hat sich der Ort entwickelt und bietet eine gute Auswahl an Restaurants und Bars, sowie einige Shops für Surfbedarf oder allerlei Nippes, der meist von Kontinetalafrikanern, wie Senegalesen oder Gunieesen, angeboten wird. Ohnehin haben wir festgestellt, dass es eine Zweiteilung der Bevölkerung gibt. Zum einen sind da die Kapverdianer und zum anderen Schwarzafrikaner, die den beschwerlichen, 500km langen Weg über das Meer gewagt haben. Jedoch klappt das Zusammenleben recht gut und weder haben wir Spannungen zwischen den Einheimischen bemerkt, noch musste man sich als Tourist irgendwie belästigt fühlen. Alles läuft unter dem Motto: "No stress" ab. Man wird zwar angesprochen, aber ein klares Nein versteht jeder und ein kurzer Plausch mit den Verkäufern ist kostenlos und immer willkommen.


Blick zum Fischersteg und Strand


Wie ich schon sagte, ist Santa Maria im Vergleich zu anderen Orten auf der Insel, gut erschlossen. Es herrscht ein stückweit Goldgräberstimmung und man hofft auf mehr Gäste, was auch Investoren anlockt. Im Zuge dessen kommen natürlich auch viele Menschen die hoffen ein Stück vom Kuchen abzubekommen und ein besseres Leben zu erreichen. Wir haben jedoch das Gefühl, dass das Glück nur wenigen hold ist und die einfache Bevölkerung bestenfalls vorübergehend profitiert. Das "big business" liegt in den Händen von Ausländern, vornehmlich Italienern, die insbesondere in der Gastronomie und Hotelerie, sowie dem Markt für Immobilien, den Ton angeben. Dabei sind Preise für Immobilien wahrlich keine Schnäppchen. 5-6stellige Beträge muss man schon für eine mittelgroße Wohnung zahlen.



Santa Maria


Unsere Hauptbetätigung war der alltägliche Gang an den Strand. Wir hatten schon seit einigen Monaten keinen Urlaub mehr gehabt und konnten uns dort prima entspannen. Die Qualität des Strandes ist hervorragend. Er ist sauber, das Wasser ist superklar und es gibt Platz für alle. Während ich einmal so vor mich hindöste, forderte mich Kathrin auf mal die Lauscher zu spitzen. Doch so sehr ich mich konzentrierte, ich konnte nichts als rauschen vernehmen... Genau! Nichts als rauschen war dort oftmals, und wir mussten schauen ob wir nicht auf einmal allein am Strand lagen. Herrlich! Keine nervigen Eisverkäufer, oder sonstiger stress... Interessanterweise kamen die Einheimischen erst am späten Nachmittag an den Strand. Tagsüber waren eher wenige zu sehen, aber dann kamen viele von ihnen und man merkte wie der Strand belebt wurde. Dazu muß man aber erwähnen, dass Juni/Juli Nebensaison ist und auch einige Ladenbesitzer Urlaub machen, bevor es im August richtig losgeht.


On the Beach


Abends waren wir immer essen und haben diverse Restaurants ausprobiert. Allesamt waren sie lecker und zu empfehlen. Wir haben bewusst darauf geachtet nicht immer in den gleichen Laden zu gehen, sondern vielen eine Chance zu geben. Hier gebe ich mal eine Übersicht von den Restaurants, die wir besucht haben und ausnahmslos empfehlen können. Pastis, Barracuda, D'Angela, Sal Beach Club . Frischer Fisch wird überall serviert und das schmeckt man auch. Ob es ein günstigeres oder teureres Restaurant ist, gut gegessen haben wir überall.

Das Barracuda


Die WM Spiele haben wir entweder im Beach Club oder im Tubarao Azul geschaut. Letzterer ist eine Bar, die auch Snacks serviert, wie frisch gegrillte Spiesse oder gelegentlich auch Fisch. Wir fanden es schön auch mal in die heimische Community eintauchen zu können. Es war mal was anderes nicht unter seinesgleichen zu sein und stattdessen einfach mal der Fremde zu sein. Jedenfalls wurden wir sehr freundlich empfangen und haben schnell Leute gefunden, die sich mit uns unterhalten haben.
Leider ist aber nicht alles Gold was glänzt und wir haben dort eine Unart festgestellt, die gerade für afrikanische Reiseziele bekannt ist: Touristinnen bändeln recht oft mit Einheimischen an (oder umgekehrt). Ohne über den Einzelfall urteilen zu wollen, aber meist ist doch ein gewisses Eigeninteresse bei einer der Parteien dabei und wir haben auch einen Fall einer Touristin erlebt, bei der der Vater ihres Kindes sich aus dem Staub gemacht hatte.
Aber es gibt auch viel positives zu berichten, nämlich z.B. das Engagement für Meeresschildkröten, die Sal oft als Brutplatz aufsuchen. Turtle SOS ist eine Hilfsorganisation, die Schildkrötennester entweder schützt oder an einen geschützten Ort verlegt. Dabei werden die Gelege überwacht, die Schildkrötenmütter markiert und auch erzieherische Aufgaben erfüllt um das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu schärfen. Wir haben uns die Aufzuchtstation angeschaut und uns ausführlich die Tätigkeiten der Organisation erklären lassen. Für alle, die den Laden besuchen wollen, er befindet sich etwas versteckt, hinter der Bude der Touristeninfo, die an der Fußgängerzone zum Strand und Fischersteg liegt. Die Aufzuchtstation liegt am Strand des Hotel Riu.

Schildkrötengelege


Am letzten Tag stand noch etwas Aktivprogramm an, nämlich eingangs erwähnte Inseltour. Zugegebenermaßen gibt es relativ wenig touristisch reizvolles, aber trotzdem haben wir die Insel und ihre Menschen sehr schätzen gelernt, auch gerade wegen ihrer Lebensfreude, trotz der alltäglichen Schwierigkeiten, die sie zu meistern haben.
Auf dem Programm stand die Fahrt entlang der Westküste, wo mir auch der Fischadler aufgefallen war. Wir besuchten das Städtchen Palmeira mit dem Überseehafen, der als Landestelle für alle Frachter und Tanker dient. Weiter besuchten wir das "Blaue Auge" bei Buracona, bei dem es sich um eine Höhle handelt, dessen Dach eingestürzt war und wodurch um die Mittagszeit die Sonne scheint und dadurch eine hellblauen Fleck erzeugt.



Das Blaue Auge und das Drumherum


Dann ging es durch die Wüste, die mich sehr an die Atacama erinnerte, in einen Slum nördlich von Espargos. Dort hat Anne ein Kinderhilfsprojekt, das sie gemeinsam mit einigen Frauen aus dem Slum ins Leben gerufen hat und mit viel Herzblut unterstützt. Es fängt bei so alltäglichen Dingen an wie Obst für die Kids, geht über Malstifte und Schulunterlagen, bis zu sauberem Trinkwasser, das über ein selbst finanziertes Sammelbecken den Bewohnern Zugang zu fließendem Wasser ermöglicht. Es waren rührende Begegnungen und man konnte sehen, dass sich hier Leute zusammengetan haben, die lieber geben als nehmen. Diesen Kindern wird eine Zukunft geboten oder zumindest ein Einstieg in eine bessere Zukunft. Bleibt zu hoffen, dass dieses Vorbild Schule macht und es mehr Engagement geben wird, damit viel mehr von der verheißungsvollen Zukunft der Insel profitieren können.


Kinderhilfsprojekt Terra Boa


Unser nächstes Ziel war Pedra do Lume wo die Salinen von Sal liegen. Daher leitet sich auch der Name der Insel ab, denn bekannt wurde Sal durch den Abbau von Salz. Diese befinden sich in einem Krater und vom Rand hat man einen guten Blick darüber. Man kann sie auch betreten, doch das stand nicht auf dem Programm dieser Tour. Inzwischen werden sie auch nicht mehr kommerziell ausgebeutet, sondern der neue Eigentümer verdient wohl sein Geld über Eintrittsgelder der Touris.

Saline von Pedra do Lume


Weiter ging es entlang der Ostküste an einen kleinen Küstenabschnitt wo man Riffhaie vom Strand aus beobachten kann. Während der Ebbe müssen sie in seichtem Wasser verharren, weil das vorgelagerte Riff den Zugang zum Meer, wodurch man sich ihnen gefahrlos nähern kann. Ein ortskundiger Guide brachte uns in gute Position, von wo aus man die Flossen sehen konnte.
Ein Picknick in einer selbstgebauten "Lodge" eines Freundes rundete das ganze Event noch sehr lecker ab. Wir bekamen allerlei Spezialitäten serviert und haben den ganzen Tag wirklich genossen.


An der Ostküste mit Lodge


Alles in allem haben wir eine Insel mit einigem Potential vorgefunden. Der Tourismus entwickelt sich erst, jedoch ist es wichtig Fehler anderer Nationen zu vermeiden und eine vernünftige Balance zwischen Ertrag und Beteiligung aller an den Gewinnen zu finden. Wir haben unheimlich freundliche Menschen erlebt, aber auch viel Armut, und soziale Ungleichgewichte. Wer die heile Welt der Hotelanlagen verläßt wird mit viel Exotik belohnt und kann, trotz der möglicherweise mangelnden Infrastruktur, ursprüngliches und unverdorbenes Land und Menschen erleben. Wenn das mal kein Grund ist dorthin zu fahren?

Sonntag, 6. April 2014

Reisebericht Berlin 2014

Ok, ich sag´s gleich: Diese Reise war eigentlich eine Geschäftsreise, bei der wir ein Wochenende in der deutschen Hauptstadt verbracht haben. Wir hatten also nicht die ganze Zeit zu unserer freien Verfügung, aber im Rahmen des Kongress' an dem ich teilgenommen habe, wurde auch das ein oder andere an kulturellem geboten und den Sonntag hatten wir dann doch wieder für uns.



Die Anreise erfolgte bereits am Freitag und um allen Teilnehmern etwas zu bieten wurde eine Stadtrundfahrt organisiert, die unter dem Motto: "Berlin, 25 Jahre nach dem Mauerfall", hatte. Bei dieser Fahrt durch die Vergangenheit und Gegenwart bekamen wir von unserem hervorragenden Guide auch vieles aus der Zeit der Mauer erzählt, und mit Anekdoten aus seinem Leben machte er die Geschichte der Stadt noch lebendiger als er sie so schon schilderte. So fuhren wir durch das Diplomatenviertel, mit all seinen Botschaften, und er erzählte uns warum es sich am Tiergarten befindet und wie wichtige Gespräche teilweise aus den Mauern der hochgesicherten Anwesen ins Freie verlegt wurden. Der Kalte Krieg kam einen in den Sinn wenn man sich vorstellte wie Diplomaten und sonstige Politiker durch den Park schlenderten und dabei wichtige Entscheidungen trafen.
Kurz darauf erlebten wir das "heute und hier" als Polizeiwagen den Weg sperrten um den chinesischen Präsidenten sicheres Geleit zu gewährleisten.
Der Ku'damm erinnerte ihn an seine Kindheit und die Schaufensterbummel am Wochenende, weil die Familie sich vieles nicht leisten konnte, und an gelegentliche Restaurantbesuche, die man sich gönnte.


Ku'damm und Verkehrskanzel am Joachimstaler Platz

Im Regierungsviertel wird noch immer viel gebaut und erweitert, wie eigentlich in der ganzen Stadt. Überall stehen Kräne und seit unserem letzten Besuch vor ein paar Jahren (s. auch unseren Bericht darüber) hat sich teilweise einiges verändert, während an anderen Stellen noch immer gegraben und verändert wird.
Der obligatorische Stopp am Pariser Platz durfte natürlich nicht fehlen. Das Brandenburger Tor, das Hotel Adlon, sowie die Akademie der Künste und die Botschaften Frankreichs und der USA liegen dort in Bestlage der Stadt.




Brandenburger Tor und Hotel Adlon

Die Fahrt führte natürlich auch in den Ostteil der Stadt und an einigen Stellen war der sozialistische Einheitsbau so offensichtlich, das wir uns anschauten und sagten, das sähe wie in St. Petersburg aus. Mit Sicherheit ließe sich das auch für diverse andere Metropolen des Warschauer Pakts sagen wenn man dort wäre.

 Eastside Gallery

Die Bernauer Straße sagt vielleicht nicht jedem etwas, aber das Bild des Ostdeutschen Soldaten, der in voller Montur über den Stacheldraht springt, dürfte den meisten geläufig sein. Dies geschah an der Bernauer Straße, wo direkt an die Hausfronten die Mauer hingestellt wurde. Wo man also "gestern" noch durch die Haustüre hinaustreten konnte, war es am folgenden Tag nicht mehr möglich, schlicht und einfach weil die Tür zugemauert worden war. Solche Szenen haben sich überall im Berlin der frühen 60er abgespielt.
Heute steht an der Bernauer Straße ein Mahnmal, bei dem ein Stück "Todesstreifen" inkl. Mauer erhalten wurde, das man von einem gegenüberliegenden Aussichtsturm ansehen kann.
Ein beklemmendes Gefühl, das sich einstellte, wenn man daran denkt wieviele Familien und Freundschaften dadurch getrennt wurden. Aber wie wir auch erfuhren, war das bis 1961, dem Jahr des Mauerbaus, auch nicht immer so gewesen. Lange Zeit wurden, auf Wunsch, Ausreisevisa ausgestellt und im Prinzip konnte fast jeder in den Westen, der wollte. Das Problem war nur, dass innerhalb weniger Jahre 2,5Mio. Menschen ausgereist waren und das einen erheblichen Teil der Bevölkerung ausmachte.

 Mahnmal Bernauer Str.

Weiter ging es dann im Feierabendverkehr zum Hotel, wobei wir noch an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbeikamen, auf die ich aber später noch zurückkomme.
Am Abend hatten wir eine Veranstaltung an einem ungewöhnlichen Ort, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Im U3-Tunnel, einer Eventlocation unter dem Potsdamer Platz, gab es ein großes Happening wo alle Teilnehmer zusammenkamen. Mir persönlich gefallen solche "rauen"Orte, die entweder alte Industrieanlagen sind, oder einfach unbearbeitet gelassen wurden. Ohne Schnörkel und sonstigem Brimborium beschränkt man sich auf das Wesentliche.

Nach der Konferenz hatten wir noch einen halben Tag bis der Flieger ging und den nutzen wir auch zu einem ausgedehnten Spaziergang. Von unserer Bleibe, dem empfehlenswerten Scandic am Potsdamer Platz, liefen wir zu selbigem, wo gerade die Teilnehmer der Halbmarathons unseren Weg kreuzten.

Die U2 führt durch das Scandic

 Potsdamer Platz

Vorbei an einigen Botschaften und Repräsentanzen der Bundesländer, liefen wir über die Voß- und Mohrenstrße zum Gendarmenmarkt. Im Gegensatz zum Vortag, war in Mitte fast gar nichts los, was uns natürlich sehr freute. Was uns schon bei der Rundfahrt aufgefallen war, ist die enorme Bautätigkeit in der Stadt. Seien es öffentliche Gebäude, exklusive Wohnanlagen oder Restaurationen... überall bekommt man vor Augen geführt, dass die Stadt nicht stillsteht.
Der Gendarmenmarkt ist wunderschön. An den Enden des Platzes finden sich zwei Dome, die die Konzerthalle in der Mitte flankieren. Dadurch, dass beide recht ähnlich aussehen, entsteht ein symmetrischer Eindruck, was dem Ganzen Ort etwas Erhabenes verleiht.


Steht ja da was ihr seht...

Die nahe gelegene Spree erreichten wir kurz darauf und auch hier wieder ein Blick auf rege Bautätigkeit. Vor allem die Rohrkonstruktionen fallen auf. Sie haben den Zweck das hohe Grundwasser Berlins aus den Baugruben abzutransportieren. Man findet sie praktisch an jeder Baustelle, denn das Grundwasser in der Stadt beginnt bei etwa 6m Tiefe.


Rege Bautätigkeit

Bei schönstem Wetter war nicht soviel los wie befürchtet und wie wir es am Vortag erlebt hatten. Aber um den Dom und den Alex, unseren nächsten Ziele, ist eigentlich immer rege Betriebsamkeit.

Der Dom

Zuerst einen Schlenker über den Dom und die Museumsinsel und dann wollten wir uns die Urania Weltzeituhr anschauen und mussten erstmal suchen, denn der Alex wird vom Bahnhof zweigeteilt und das muss man wissen. Mit einer langen Geschichte ist dieser Platz schon immer sehr bedeutsam für die Stadt gewesen. Vor der Wiedervereinigung im sowjetischen Sektor gelegen, wurden auf ihm Kundgebungen und Paraden abgehalten. Um ihn herum entstanden sozialistische Einheitsbauten und erst jetzt werden nach und nach bauliche Veränderungen durchgeführt.

Die Urania Weltzeituhr

Die Urania Uhr ist ein interessantes Werk. Von weitem recht gut zu erkennen, wegen stilisierten Darstellung unseres Sonnensystems. Darunter drehen sich die verschiedenen Zeitzonen, insgesamt 24, einmal am Tag um 360°.
Am Roten Rathaus vorbei machten wir uns schon auf dem Weg zum Hotel. Die letzten Langstreckenläufer torkelten noch an uns vorbei, auf ihrem letzten Kilometer und wir begegneten sogar dem Krümmelmonster aus der Sesamstraße, der in voller Montur angeschlichen kam.


Das Krümmelmonster auf den letzten Kilometern
 
Wir kamen am Axel Springer Haus vorbei, das direkt an der damaligen Zonengrenze stand. Dieser Ort war von Herrn Springer auch als symbolischer Akt zu Verstehen gegeben worden um ein Zeichen für ein gemeinsames Deutschland zu setzen. Auf dem Grundstück des Axel Springer Hauses stand vorher die Ruine der Jerusalemkirche, die im 2. WK zerstört worden war. Noch heute zeugt eine Hinweistafel mit einem Stück aus der Kirche auf den einstigen Standort.
Checkpoint Charlie war unser nächstes Ziel. So wichtig es damals für das politische Gleichgewicht der Ost- und Westmächte war, so wichtig ist es heute für den Tourismus. Leider ist es hauptsächlich ein Touristennepp wo man sich mit irgendwelchen Kostümierten ablichten lassen kann. Eher zu empfehlen ist das Museum in unmittelbarer Nähe.

Checkpoint C.

Einige Meter weiter, und das ist normalerweise eher nicht zwingend zu empfehlen, befindet sich ein kleines Restaurant/Bar, Johnny's Bar, das uns gleich ansprach. Die Karte ist klein, aber es findet sich für jeden etwas und ist sehr lecker. Auch preislich war es wirklich moderat.

Die Welt geht unter...

Direkt gegenüber befindet sich das Hi-Flyer, wo man in einem Fesselballon über Berlin Mitte den Blick auf die Stadt genießen kann. Etwas weiter, auf der Niederkirchner Straße, befindet sich die Ausstellung "Topografie des Terrors". Dies ist ein Ort an dem noch Reste der Mauer stehen, die direkt auf den Fundamenten des ehemaligen Gestapo Hauptquartiers errichtet wurde.

Topografie des Terrors mit den Grundmauern des Gestapo HQ

Mir persönlich jagte der Gedanke, das vor 70 Jahren dort eine der größten Quellen des Bösen stand, einen Schauer über den Rücken. Ich wollte mir nicht ausmalen was in den Kellern dieses Ortes alles passiert war. Es war ein bedrückendes Gefühl, sich Wohlstand und vermeintliche Freiheit mit dem Verzicht auf Meinungsfreiheit und Gehorsam gegenüber der Führungsriege erkauft zu haben. Die Angst vor Repressalien muss doch einen Schleier der Furcht über das Leben in der Stadt gelegt haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass alle total Verblendet waren. Diese düstere Vergangenheit wurde mit dem Mauerbau nochmal "wiederbelebt". Zwar war der politische Hintergrund dann sozialistischer Natur, aber was ist schon der große Unterschied, wenn im Grunde genommen alles auf Unterdrückung und Einschüchterung basiert? Somit finde ich den Namen der Ausstellung mehr als treffend gewählt und hoffe beim nächsten man mehr Zeit zu haben mir das en Detail anzuschauen.
Nach ca 4 Std. war unser Spaziergang zuende und wir mussten uns auf dem Weg zum Flughafen machen.
Wir haben, bei diesem zweiten Besuch auch sehr genossen, wenn auch nur sehr kurz. Aber der Einblick, den wir bekommen haben, hat wieder Lust auf mehr gemacht, und schon ein paar to-do´s für das nächste mal gebracht.

Sonntag, 23. Februar 2014

Reisebericht London - 2013

Unser letztes mal in der britischen Hauptstadt lag schon eine ganze Weile zurück, nämlich acht Jahre und so kam die Einladung zur Geburtstagsparty unserer Freunde Steffi und Axel sehr willkommen. Sie hatten beide einen runden Geburtstag und wollten gern in einem größeren Kreis feiern um auch mal viele der daheimgebliebenen Freunde wiederzusehen.


Dies war zunächst nur aus einer Bierlaune geboren, gewann aber eine Eigendynamik als alle Freunde zusagten und allein aus Deutschland etwa 40 Leute anreisen wollten. Somit waren die Vorbereitungen dafür doch etwas umfangreicher und beide haben sich wirklich ins Zeug gelegt, wie ihr gleich lesen werdet.
Einige von uns reisten schon am Freitag an, obwohl die Party erst am Samstag stattfand. Wir kamen schon morgens an und trafen uns mit einem Freund, der grad aus Thailand gekommen war und mehr oder weniger zeitgleich gelandet war. Wir hatten die Tube genommen, nachdem ein Taxi für 60GBP zu haben gewesen wäre, und haben damit ca 55GBP gespart. Dabei sollte man wissen, dass es zwei Arten von Taxis gibt. Einmal die normalen Taxis die man an allen Ecken findet und ziemlich teuer sind. Dann gibt es noch die sog. Black Cabs, was vergleichbar mit AST's ist. Diese sind zu empfehlen, wenn man Fahrten im voraus buchen möchte. Man bucht sie vorab und fährt für ca. 2/3 des herkömmlichen Taxipreis.



Das Hotel war in Richmond gelegen, einem netten, kleinen Vorort im Südwesten der Stadt. Wir waren im Shandon House untergebracht, das wir allerdings nicht empfehlen können. Teuer, was für London nicht verwunderlich ist, aber auch etwas heruntergekommen und mit sehr unterschiedlichen Heizleistungen in den jeweiligen Zimmern. In manchen waren es fast 25 Grad, in anderen konnte man zeitweise den eigenen Atem sehen und eine Reparatur war irgendwie nicht wirklich möglich.
London selbst empfing uns mit tollem Winterwetter. Es war zwar kalt, aber die Sonne schien von einem wunderbar blauen Himmel. Unter diesen Voraussetzungen galt es die Zeit zu nutzen und loszuziehen. Da ich mal eine Weile in London gelebt habe, hatte ich eine kleine Tour für einen Tag ausgedacht, damit alle auf ihre Kosten kommen.
Zuerst ging es nach Camden, im Norden Londons.


Camden Town


Ich muß ja sagen, dass mir damals schon die hervorragende Underground aufgefallen war. Es ist das größte Netz der Welt und auch das älteste. Auf über 400km geht es über- wie unterirdisch durch die Stadt. Dabei begibt man sich oftmals auf einen Reise in die Vergangenheit, denn einige der Stationen sind doch inzwischen recht antik und man fühlt sich locker 50 Jahre zurückversetzt und gerade wenn man in Vierteln wie Camden aussteigt, auch oben ein stückweit in den roaring 60's.
Noch heute ist London eine trendbildende Stadt. Was hier groß rauskommt, ist schon bald auf der ganzen Welt begehrt. Allerdings gibt es auch viel Nippes und Plunder, der Camden aber auch wieder sehr charmant macht. Wir jedenfalls hatten dort viel Spass, denn unsere Mädels sind von einem Laden in den nächsten gesprungen und für etwa 100m Weg brauchten wir eine Std. Allerdings muss man sich auch überlegen, das es dort soviel verrücktes Zeug zu sehen gibt, das man gern mal die Zeit vergisst.


Camden Lock Market


Mein Ziel lag aber erst noch vor uns, denn ich wollte den Leuten den Camden Lock Market zeigen. Dieser Ort ist schon was Besonderes. In früher Zeit, bis Anfang der 70er, war es ein Holzdepot, bevor sein ursprünglicher Zweck obsolet wurde und ein Kunst- und Handwerksmarkt eingerichtet wurde. In den 80ern kamen dann die ganzen Trendsetter und sorgten für den Durchbruch. Heutzutage findet man dort, neben Kunsthandwerk und Mode, auch viel Nippes. Allerdings findet man auch Antiquitäten oder einfach Garküchen mit weltweiten Köstlichkeiten, oder Cafés. Seit meinem letzten mal dort hatte sich auch einiges verändert. Der Markt wurde erweitert und einige Undergroundshops sind doch inzwischen eher mainstream. So war für mich der Cyber Dog Laden ein solches Zeichen gewesen. Seit dem ersten Besuch vor ca 10 Jahren, hat sich dieser Laden von einer kleinen Gruft in einen gigantischen, mehrstöckigen Neontempel gewandelt. Während sich früher nur hartgesottene reintrauten, laufen dort heute Kids mit ihren Handycams rum und bekommen kaum den Mund zu...

Cyberdog und Garküchen


Trotzdem ist dieser Ort für aufgeschlossene und junggebliebene Menschen ein Besuch wert um einen alternativen Touch zu erleben. Das Essen dort ist durchaus lecker, wenn auch nicht hochklassig und wir nutzten die Gelegenheit für eine kleine kulinarische Reise.
Um die Wege kurz zu halten, musste ich im Vorfeld überlegen wie wir, ohne groß umzusteigen, am schnellsten zu den gewünschten Orten kommen konnten. Mit den ganzen Verbindungen allerdings ist es ein leichtes den schnellsten Weg ans Ziel zu finden. Somit waren wir schon bald am Leicester Square, wo einige Premierenkinos stehen und auch Chinatown und der Picadilly Circus nicht weit sind.

Picadilly Circus


Zu dieser Zeit, im November, war die Stadt, zumindest die Einkaufsstraßen, schon im vorweihnachtlichen Glanz erstrahlt. Ich bin ja der Überzeugung, dass diese ganzen Lichtinstallationen nur dazu dienen den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese ganze Weihnachtsstimmung soll doch nur suggerieren, dass man doch mal fünfe grade lassen sein soll und man am besten dem totalen Kaufrausch erliegen soll. Aber gut, schön anzusehen ist es ja schon und es bleibt ja auch jedem selbst überlassen was man daraus macht.
Über Piccadilly Circus gingen wir die Regent's Street entlang an den ganzen Flagshipstores aller bekannten Designer usw. Man muß den Briten ja lassen, dass sie wirklich wissen wie man dick auffährt. Was da alles in den Schaufenstern stand ist schon beachtlich. Aber da es weder unser Interesse weckte, noch in unserer Preisklasse lag, bogen wir ab um die Carnaby Street zu besuchen. Hier wurden in den 60ern viele Trends geboren und die ganzen Läden sind noch heute wirklich sehr charmant.


Carnaby Street


Oxford Street (zumindest der östliche Teil) ist doch inzwischen eher eine Aneinaderreihung von Ramschläden und irgendwelchen Internet-, Handyhops, weswegen wir bald abbogen und die Wardour St. runterliefen. Hier findet man wiederum etliche schöne Cafés, Restaurants und Pubs, die alle sehr einladend wirken. Leider existiert dort nicht mehr eines meiner Lieblingsrestaurants von damals. Das Satsuma hätte ich den anderen gern mal gezeigt.
Der Abend war schon angebrochen und ich wollte noch einen letzten Punkt abhaken, nämlich Covent Garden. Dort liefen wir hin und kamen wieder an sehr schönen kleinen Einkaufsstraßen vorbei. An C.G. wieder das gleiche Bild wie im Rest der Stadt: Überall spürte man den unterschwelligen Wunsch sein Geld abzuliefern. Es blinkte und leuchtete. Alle hatten einen verklärten, zufriedenen Blick drauf und dicke Tüten in der Hand. Wenn man das aber ausblendet, kann man wirklich eine heimelige Stimmung aufschnappen und ein wohliges Gefühl mit heimnehmen...

Covent Garden


Für uns war´s an der Zeit zurückzukehren, da unsere Freunde uns in ein Pub eingeladen hatten. Schlau wie ich war, hatte ich mich natürlich vorab bei unseren Gastgebern erkundigt ob man hinlaufen kann oder besser die Bahn nimmt. "Ja, nimm den Zug nach xy und steig an der 2. Station aus"... Ich erkundigte mich am Bahnhof auf welchem Gleis er abfährt und 10 Min später stiegen wir zu. Als wir Vollgas an der ersten Station vorbeifuhren dachte ich mir noch "komisch". Als es in unverändertem Tempo an der zweiten vorbeiging sagte ich: "Das war unsere Haltestelle", woraufhin ich mir Spott und Häme einhandelte ob ich nichtmal den richtigen Zug wählen könnte. Was wir nicht beachtet hatten war die Tatsache, dass es einen Bummelzug gibt und einen Express, der eben nur an den größeren Bahnhöfen hält. Somit ging es dann wieder zurück im Bummelzug und an der richtigen Haltestelle angekommen hörten wir doch zwei vertraute Stimmen. Jan und Irene hatten im gleichen Zug gesessen und waren auch unterwegs zum Hare & Hounds in East Sheen.
Das Event hatte doch eine beachtliche Dimension angenommen, wenn am Vorabend der eigentlichen Party schon ein Abend zur Einstimmung diente. Aber die Tatsache, dass so viele Leute zugesagt hatten und teilweise von wirklich weit herkamen, führte dazu, dass schon viele am Freitag angereist waren und somit veranstalteten unsere Gastgeber kurzerhand schon ein "Warm-up".
Wer englische Pubs nicht kennt, könnte geneigt sein darunter heruntergekommene Spelunken zu vermuten oder irgendwelche Wasserhäuschen wie wir sie in größeren Städten kennen. Aber echte englische Pubs sind meist in alten Gebäuden untergebracht, recht dunkel eingerichtet aber oft mit viel Charme. Sie vermitteln mitunter einen Blick in die Vergangenheit, wie es vor 50 oder 100 Jahren ausgesehen haben mag. Nur die Fernseher, die es öfter gibt, passen nicht ganz. Das Essen ist immer Geschmackssache und das steht und fällt meist mit dem Koch. Gerät man an einen talentierten, erlebt man durchaus eine positive Überraschung, wenn nicht, ist die downside auch nicht allzu groß, denn sind wir mal ehrlich: von der englischen Küche erwarten wir uns alle keine Wunder. Unser Essen war ok, aber auch nicht mehr. Dafür habe ich, als bekennender Ginger Ale Fan, ein köstliches Gebräu probiert, nämlich Ginger Beer. Das ist ein alkoholfreies Getränk, das bestenfalls entfernt an Ginger Ale erinnert, aber dafür umso mehr an Ingwer. Bundaberg Ginger Beer aus Australien ist mal eine große Überraschung gewesen.
Zurück fuhren wir mit dem Nachtbus, der im Endeffekt viel sinnvoller für uns gewesen wäre als die Bahn. Unser Zimmer empfing uns mit saunaähnlichen Temperaturen und ich nahm an, dass die anderen im "Richmond Ice Hotel" untergebracht waren.
Unsere Nacht war trotzdem ok und wir hatten einen vollen Terminplan. Alle Gäste, die Lust hatten, waren zum Tontaubenschiessen eingeladen worden. Unsere Damen hatten keine Lust darauf und wollten stattdessen shoppen. Dafür waren sie früh aufgestanden und hatten sich das kümmerliche Frühstück reingefahren. Wie ich vermutet hatten Petra und Jörg in der Eishöhle geschlafen. Um es etwas erträglicher zu gestalten, hatte Petra die Wanne mit heißem Wasser vollaufen lassen, was dazu führte, dass alles kondensierte und man sich eher in einer Tropfsteinhöhle vermutete.
Jörg und ich gingen, da Treffpunkt erst später war, gemütlich am Bahnhof in einem Bagle-Shop frühstücken und haben wirklich leckere von diesen Hefekringeln gegessen. Anschließend noch in ein Café für die morgentliche Koffeindosis und dann waren wir gerüstet für den Tag. Der Stadtkern von Richmond ist wirklich sehr hübsch und mit seinen vielen kleinen Geschäften auch sehr ansprechend.
Mittags am Treffpunkt sahen wir uns alle wieder und mit dem Bus ging es raus nach Bisley auf das Schießgelände. Ich war ja nur ein paarmal auf einem Schießstand unseres örtlichen Vereins, aber damit hat Bisley nichts zu tun. Hier wird in anderen Dimensionen gedacht und praktiziert. An Bisley grenzt wohl auch ein Stützpunkt der Armee, aber selbst der öffentlich zugängige Bereich ist... enorm.


Bisley Shooting Ground


Man bewegt sich in der freien Natur und sicherlich ist Tontaubenschießen was anderes als auf eine Zielscheibe, aber dort gibt es diverse Bereiche um sich auszutoben. Dazu natürlich auch ein Clubhaus usw. Eben richtig englisch und immer mit einer Portion Stil.
Was soll ich zum schießen sagen? Nunja, es gibt Leute die können's, andere die können's nicht so. Meine Fähigkeiten an der Waffe stellten sich als eher "hoffnungslos" heraus und ich hatte das Gefühl, das meine Treffer mehr Glück als Können waren. Trotzdem war es eine sehr witzige Angelegenheit und alle hatten ihren Spaß. Vor allem unser Gastgeber hat sich gefreut und seine Klasse an der Doppelläufigen gezeigt.
Im Anschluß ging es in einen weiteren Pub zur Stärkung. Das Royal Oak in Pirbright ist ein typisches Landhaus, das innen noch viel einladender ist als schon von außen. Mehrere Kamine verströmen ein Gefühl von Gemütlichkeit und Gastfreundlichkeit. Und in der Tat waren wir 30 Leute trotz einer gewissen Lautstärke sehr willkommen und bekamen sogar sehr ordentliches Essen. Von Fish'n Chips bis Tandoori Chicken gab es so einiges und alles war lecker.

Royal Oak


Die Party stand an und es wurde ein langer Abend. Getreu dem Motto: "Was in Richmond passiert ist, bleibt auch in Richmond", werde ich hier nicht auf die Details eingehen und behalte den Abend in meinem Gedächtnis.
Sonntag war der Tag der Abreise, aber zuerst gab es ein gemeinsames Brunch bevor sich die Wege aller trennten.

Earls Court


Gerade in den Underground Stationen in den Außenbezirken könnte man meinen, die Zeit wäre stehengeblieben. Teilweise noch mit Holzdächern und rechlich verzierten Trägern usw fühlt man sich wie Mitte des letzten Jahrhunderts, aber das habe ich ja bereits erzählt. Wir nutzten die paar Stunden bis zum Abflug noch für eine weitere Runde in der Stadt. Das Gepäck ließen wir in Paddington Station und machten uns auf dem Weg für eine kleine Sightseeingtour. Von Trafalger Square liefen wir Richtung Westminster Abbey. Auf dem Weg kamen wir an Horseguards Parade vorbei und an Downing Street.

Trafalger Square


Horseguards Parade




Palace of Westminster


Ich wollte in der kurzen Zeit noch ein paar wichtige Punkte der Stadt zeigen, damit Petra und Jörg noch ein paar Eindrücke mitnehmen konnten. Über die Brücke ging es auf die Southbank. Unter dem London Eye gab es einen Weihnachtsmarkt und wir mußten feststellen, dass es irgendwie auch ein bisschen wie daheim war.


Weihnachtsmarkt meets London


Ein weiteres Muß ist natürlich der Tower und die Towerbridge. Von dort sieht man nun auch ein Bauwerk, das es zu meiner Zeit ind London noch nicht gab, nämlich The Shard! Ich hatte gar nicht auf dem Radar, dass er so mächtig ist.


The Shard und Tower Bridge

Ja und dann war die Zeit auch schon rum und wir mußten wieder zum Flughafen. So schnell sind wieder drei Tage vergangen, aber es ist immer schön festzustellen, dass die Zeit verfolgen ist, denn dann hat man intensiv erlebt.