Dieses mal waren wir nicht in der üblichen "Besetzung" unterwegs, denn es stand ein Männerwochenende mit meinem Neffen zum bestandenen Abi an. Die Wahl war schnell getroffen, denn Prag stellte für beide von uns Neuland dar, und so zogen wir los um ein wenig von der Atmosphäre der tschechischen Kapitale, der "Goldenen Stadt" zu erleben.
Unsere Unterkunft war das Innside Prag
In der Innenstadt waren wir beeindruckt von den herausgeputzten Häusern im barocken und gotischen Stil. Die ganze Altstadt präsentiert sich von der allerbesten Seite und wer noch den Staub des Sozialismus erwartet, wird hier komplett überrascht. Toll restauriert und liebevoll in Szene gesetzt. Eine historische Perle.
Aber auch Jugendstil kam nicht zu kurz
Zeitgenössische Kunst gab es auch
Ups... und das ebenfalls. Auch die TR hat legalisiert
Das Rathaus und seine astronomische Uhr. Die ältesten Teile stammen aus dem Jahr 1410 und sie wurde mehrfach um verschiedene Funktionen erweitert. Jedenfalls ist sie ein Zuschauermagnet und tagsüber stehen dutzende Schaulustige davor.
Das wahrscheinlich schönste Motiv ist die Karlsbrücke, die im 14Jh erbaut wurde, aber erst seit 1870 den heutigen Namen trägt. Wer sie ohne/mit wenigen Menschen sehen möchte, sollte früh aufstehen. Die Bilder entstanden vor 7h morgens. Der Name "goldene Stadt" leitet sich wohl auch davon ab, dass viele der Sandsteingebäude zu Sonnenauf/untergang "golden" schimmern.
Eine der bekanntesten Persönlichkeiten Prags, Franz Kafka, hat hier ein etwas anderes Denkmal erhalten. Es besteht aus 42 Edelstahlplatten, die sich unterschiedlich schnell um die eigene Achse drehen. Man kann einer Choreographie beiwohnen, die ca 15 Min dauert.
Unweit von Kafkas Kopf steht dieser hässliche Klotz,
der aber durch die Kunst an den Wänden, eine Aufwertung erfährt.
Essen spielte bei uns auch eine Rolle. Böhmische Knödel sind durchus bekannt, aber hier haben wir ein paar moderne Interpretationen von Knödeln. Es gibt sie in verschiednen Geschmacksrichtungen, süß oder herzhaft. Eines ist sicher: Sie machen satt... naja, nicht jeden. Neffe konnte schon kurz darauf wieder etwas essen.
Abends war es dann etwas gediegener. Im Eatery hatten wir dann moderne Küche, mit tschechischen Einflüssen. Das letzte Bild zeigt den Käsegang mal etwas anderes. Als Fondue.
Generell kann man sagen, dass es essenstechnisch überwiegend gehaltvoll zugeht. Magerkost ist nicht wirklich angesagt, obwohl es auch "gesundes" gibt. Hier im "Venue", einem Brunchlokal, das aber sehr lecker war.
Um beim Essen zu bleiben (sind aber die letzten Bilder darüber), hier noch etwas bodenständiges aus dem Pepr a Sul. Sehr lecker und ordentlich portioniert, so dass auch der Neffe mal satt wurde.
Der Bauernmarkt Naplavka am Ufer der Moldau findet jeden Samstag statt. Es gibt hier neben Kunsthandwerk natürlich auch wieder viel Essbares.
Bleiben wir doch gleich an der Moldau. Oben ist eine Nutria am Ufer zu sehen. Natürlich beim essen.
Die unteren Bilder haben wir beim tretbootfahren aufgenommen. War sehr lustig und bei der
Hitze ideal. Alkohol durfte man nicht mit aufs Boot nehmen, aber der Betreiber des rosa Kahns
auf der Moldau hatte die Marktlücke erkannt. Oder gehörte er doch zum Bootsverleih?
Man weiss es nicht...

Auf der Prager Burg waren wir auch. Sie ist die größte geschlossene Burganlage der Welt und nachdem wir dort waren, glauben wir das auch gerne. Die Ursprünge gehen auf das 9. Jh. zurück, aber seitdem hat sich viel getan und sie wurde mehrfach erweitert. Neben dem Alten und Neuen Königspalast beherbergt sie nun auch den Sitz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Die U-Bahn in Prag empfanden wir als relativ leer. Jedoch erinnerte mich die Haltestelle an die Metro von St. Petersburg. Ein Mittelgang für die Fahrgäste und links und rechts die Bahngleise, die von der Passagierröhre mit der gewölbten Decke, getrennt waren. Ob es ein sozialistisches Stilelement ist, oder die Fertigbahnhofvariante?
Ja, und dann bleibt noch Prag bei Nacht. Nicht diese alberen schwarzen Postkarten von früher, sondern für uns der wahre Grund, weshalb Prag den Namen "Goldene Stadt" trägt.
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