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Mittwoch, 19. Dezember 2018

Reisebericht Raja Ampat - Indonesien 2018


Die vier Könige, welch klangvoller Name für eine Region. Raja Ampat, wie es auf Bahasa heisst, steht für die vier Hauptinseln der Region Waigeo, Salawati, Batanta und Misool. Es liegt im fernen Osten des Landes, und gehört zur Provinz Papua Barat. Das Gebiet liegt inmitten des Korallendreiecks, das sich zwischen den Philippinen, Indonesien und Papua-Neuguinea befindet. Es ist bekannt dafür eine der artenreichsten Zonen zu sein und deutlich vielseitiger als z.B. die Karibik. Das es noch nicht dem Massentourismus zum Opfer gefallen ist, liegt an der Abgelegenheit und den relativ guten Schutzmaßnahmen, die dort ergriffen wurden. Aber dazu später mehr. Seit längerem  auf unserer Wunschliste stehend, war es nun das Ziel in diesem Jahr.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen

Der Tag war endlich gekommen und es konnte losgehen. Der Flug am Samstagabend war ideal getimed und wir hatten einen ziemlich entspannten Tag. Ohne Zeitdruck konnten wir daheim noch alles erledigen.
Die Fahrt zum Flughafen verlief problemlos. Kathrin hatte zwar wieder Lauthals gemeckert warum ich mich nicht beeilt hätte um die Bahn zu bekommen, aber es war eh nicht die richtige. Solange nicht ein netter Kerl sie aufgeklärt hatte, glaubte sie es mir auch nicht, dass erst der folgende Zug zum Airport fahren sollte. Dafür durfte sie sich auch die ganze Fahrt seine Lebensgeschichte anhören.
Der Check-In passte zum entspannten Tag: er war komplett leer und wir die einzigen. Wir waren verwundert und wurden aufgeklärt, dass wir die letzten Passagiere wären. Na, dann muss man sich für das nächste mal merken.

Boarding dauerte, weil zig Leute ausgerufen wurden, die nicht kamen. Aber irgendwann war es soweit und wir konnten den Bomber besteigen. Eine 777 bei der unsere Notausgangsplätze so doof angeordnet waren, dass ich die Befürchtung hatte, dass jeder über meine Füße fallen würde.
Dafür waren unser Vegan- bzw Indian Veggie Menüs klasse. Endlich hatten wir mal dran gedacht und es gemacht. War ne gute Wahl.

Die Nacht war ok. 6 Std Schlaf sind ordentlich. Gemütlich ist zwar anders, aber mit einer Melatonin ging es. Veggie hat im Flieger der Vorteil, dass man zuerst das Essen bekommt und somit auch zuerst fertig ist. Das kann man dann wiederum zum Toilettenbesuch nutzen und wenn man zurück kommt, ist bereits alles abgeräumt und man kann umgehend versuchen zu schlafen.
Aber der eigentliche Grund weshalb ich Veggie ordere, ist ja, dass soviel von den Inflight Menues ungegessen , oder nur halb, zurückgehen. Soviele Tiere die ihr Leben lassen müssen, um später auf dem Müll zu landen. Diese Welt ist total bekloppt und respektlos. Unser Überfluss und die mangelnde Weitsicht wird uns irgendwann nochmal zum Verhängnis werden.
Wie hatte Portugal bloß gespielt?

News des Tages: Airport Jakarta hat nun auch einen Skytrain. Es entfällt also der Transport per Bus. Angefahren werden alle drei Terminals. Dazu muss man aber aus dem jeweiligen Terminal raus und die Ringstr überqueren, da die Bahn innen zirkuliert. Die Mär von den erlassenen Übergepäckkosten wenn man sich auf Tauchgepäck beruft, kann ich allerdings als Unsinn abtun. Wir haben jedes einzelne Kilo bezahlt und zwar mit 65k IDR.
Ansonsten muss ich sagen, dass es alles inzwischen viel geordneter zugeht als vor einigen Jahren. Die Kofferboys sind alle registriert und tragen einheitliche Uniformen. Auch sonst kann man alles recht unkompliziert finden.

Nach ziemlich genau 30 Std hatten wir Sorong, unseren Ankunftsairport, erreicht. Die Flüge waren alle gut verlaufen und wir waren ziemlich guter Dinge nach der Landung. Dort hieß es, als wir empfangen wurden, dass wir noch in ein Hotel gebracht würden und es um 14h zum Resort ginge... Es war 7.30h...
Na dufte. Es wollte uns nicht einleuchten, dass wir, obwohl keine weiteren Gäste mehr eintreffen sollten, wir die ganze Zeit warten sollten. Wenn wir aber wenigstens ein Tageszimmer bekämen, sollte es sich einrichten lassen. Wie sich aber herausstellte bekamen wir lediglich Verpflegung und konnten uns wahlweise auf der Dachterrasse bei über 30°C oder aber in der Lobby in den Sesseln lümmeln. Gemütlich war keine der Varianten und ziemlich ernüchternd dazu.
Zwischen Dahindämmern und Wachphasen war dann ein fließender Übergang, so dass einige der Träume durchaus realistisch erschienen und es immer ein paar Sekunden dauerte um festzustellen, das die Realität nicht Traum und der Traum nicht Realität war... Ein seltsames Gefühl, das in mir die Vorstellung gewisser Foltermethoden wachrief.


Ankunft am Jetty

Nach geschlagenen 6 Std ging es los und nach etwa 1.5 Std kamen wir dann endgültig im Papua Paradise Eco Resort an. Uns empfing ein Papua Orchester mit Rythmus und Gesang, das ich gern mehr genossen hätte, aber die Foltermethoden waren noch zu präsent. Der Empfang war von allen wirklich sehr herzlich und Peter, der Manager, nahm sich viel Zeit um uns zunächst alles zu erklären.
Unser Bungi war in lokalem Stil auf Pfählen am Strand erbaut. Die Dächer und Wände bestehen aus unterschiedlichen Arten von Palmblättern, aber das passte alles gut. Einfach aber sehr gemütlich und er kam fast die ganze Zeit unseres Aufenthalts auch gut ohne kühlende Hilfsmittel aus.
In der Lagune schwamm der "Murky" Shark und andere Jungtiere, die wir im Anschluss schonmal beim Schnorcheln gefunden hatten.



 Die Bungis

Die Insel, Birie ist der Name, ist wirklich schön und die Anlage sehr gut durchdacht. Der Gästebereich liegt auf der Westseite, die Versorgungsbereiche wie Schreinerei, Bootshafen oder Mitarbeiterunterkünfte auf der Ostseite, so dass man nicht gestört wird.
Auf beiden Seiten gibt es sehr gute Hausriffe und es gibt für alle Bewohner der Insel, inklusive der Angestellten, ausreichend Platz. Das warm nach unseren Erfahrungen in Triton Bay eine durchaus positive Erkenntnis.


 Unser täglicher Weg

Das Personal ist traumhaft. Alle unglaublich nett und man wird, ab dem ersten Tag, von allen im Frontbereich mit Namen angesprochen. Jeder ist für einen Plausch zu haben und erzählt gerne über Land und Leute. Wir nutzten diese Offenheit um unser Bahasa etwas voranzubringen. Neben den bereits verinnerlichten "Danke" und diversen Grußformeln, kamen noch ein paar weitere Grundausdrücke dazu, an denen wir jeden Tag etwas feilen konnten.




Die Ostseite

Während ich den ersten Tag ganz gemütlich anging, und weder tauchte noch sonstigen anstrengenden Aktivitäten nachging, nutzen wir die Gelegenheit um uns etwas einzuleben. Wir hörten uns an was man alles unternehmen kann, nahmen den ein oder anderen Drink in der Lounge und kamen erstmal richtig an. Das änderte sich am drauffolgenden Tag, als der "Tauchstress" begann. Zunächst waren zwei einfache TG angesagt, die sich auch als solche entpuppten. Gute Gelegenheit um sich wieder an alles zu gewöhnen und ein paar Dinge zu probieren. Ich hängte gleich noch einen dritten Nachmittagstauchgang dran. Hinterher bin ich ziemlich flott auf der Liege eingepennt und irgendwann wieder etwas verwirrt aufgewacht. Wo bin ich, was mache ich hier und wie komme ich hier hin? Hat wieder ein paar Sekunden gedauert bis ich Traum und Realität auseinander klabüsert hatte. Irgendwie werde ich alt...
Dafür gab es einen unglaublichen Sonnenuntergang. Blutroter Himmel und wirklich beeindruckend.

 unglaublich!

Die ganze Geräuschkulisse, gepaart mit meinen Wachträumen der ersten Tage, weitete sich zu einer psychedelischen Reise in mein Inneres aus...
In einer der ersten Nächte hörte ich ein fieses Lachen ganz in der Nähe, das sich in meinem Kopf zu Pennywise im Zimmer steigerte. Wieder ganz schlaftrunken und nach kurzem Vergewissern, dass es nicht Kathrin war, war ich mir sicher da sei etwas im Zimmer. Dann fiel mir wieder ein, dass es ziemlich hellhörig war. Und zwischendrin immer die fiesen Lacher. Dann zwei, drei Schritte und... stille. Es war wohl am Ende ein Vogel, aber wenn man davon ungefiltert geweckt wird, kann das schon unbehaglich sein.
Ohnehin bekommt man dort die Natur recht ungefiltert. Im seichten Wasser schwimmen Babyhaie und an einem Tag fiel mit lautem kawumm eine Kokosnuss etwa 3-4m vor uns auf den Weg nieder. Auch Vögel aller Couleur gibt es dort und die angesprochene Geräuschkulisse ist eine Wohltat zu hören, gerade im Vergleich zur inzwischen recht weit verbreiteten Stille in unserer heimischen Natur.

ein Baby(murky)shark

Die folgenden Tage bestanden hauptsächlich aus Taucherei, Essen, Massagen und Entspannung. Der Tagesablauf sieht auf der Insel in etwa folgendermaßen aus: Morgens ab 6.30h gibt es Frühstück und man findet sich im Restaurant ein. Je nachdem wie der Tag geplant ist, also ob man einen Tagesausflug mit drei TG macht, oder in der Nähe bleibt, fährt man dann um 7.30h oder um 8h raus. Die lokalen Tauchgänger sind dann meist zwischen 11 und 12h wieder im Resort, während die Tagesausflügler zwischen 15h und 17h wiederkommen. Ab 12.30h gibt es Mittagessen und wenn man nachmittags nochmal tauchen möchte, ist um ca 14.15h die Gelegenheit dazu. Zusätzlich kann man um 16.30h noch einen Sonnenuntergangstauchgang, und ab 18h noch einen Nachttauchgang absolvieren. Abendessen wird ab 18.30h serviert und um 22h sind fast alle schon wieder im Bett.
Es gibt neben der Taucherei auch ein paar weitere Aktivitäten, die auf der Webseite erklärt sind. Dazu gehören überwiegend Vogelbeobachtungen. Insbesondere sind die beiden Touren zu den Paradiesvögeln zu erwähnen. Zum einen kann man den Roten Paradiesvogel beobachten, zum anderen den Nacktkopf-Paradiesvogel. Beide Touren gehen um 4.30h los und sind nicht ganz unbeschwerlich. Dazu begibt man sich in den Urwald und sollte sich auf unbefestigtem Terrain sicher fortbewegen können. Wir hatten vor eine dieser Touren zu machen, jedoch sahen wir, in Anbetracht von Kathrins alter Verletzung, davon ab.





Zwar eher weitwinkel, aber beeindruckend...

Im Laufe der Tage machten wir uns auch auf eigene Faust mit der Umgebung des Resorts vertraut. Schön war dabei, dass man sich praktisch die ganze Zeit Barfuß bewegen kann. Es gibt auf beiden Seiten der Landzunge ein Hausriff. Auf der Seite der Bungalows ist der Zugang nur über den Jetty gestattet, weil vor den Bungalows Seegraswiesen liegen, die von Dugongs besucht werden. Das Hausriff auf der Rückseite ist noch deutlich schöner, weil man dort eine steil abfallende Riffkante hat, die sich prima beim Schnorcheln entdecken lässt.

Urwald halt... da wachsen die Orchideen wie Unkraut

Ansonsten wurde wert darauf gelegt viel der ursprünglichen Vegetation zu erhalten. Das ist aktueller den je, denn die Überlegungen für die Zukunft gehen in Richtung von mehr Nachhaltigkeit und grünerer Versorgung. So kann man deshalb auch einen "Dschungeltrail" ablaufen, der ein wenig mehr "Ursprünglichkeit" vermitteln soll. Auf einem meiner Fotostreifzüge fand ich einen der Zugänge und da ich schon im Entdeckungsmodus war, und mir dachte: "Wenn Rob Bredl überall Barfuß läuft, kann ich das auch", lief ich los. Nun hängt mein Bild in der Absolventengalerie direkt zwischen denen von Chuck Norris und Jackie Chan...







Ein paar Eindrücke vom Resort und Dschungel

Neben "Local Dives", die im Umkreis von etwa 15min Fahrzeit stattfinden, gibt es auch die Daytrips, die etwas weiter wegführen. Durch die Lage des Resorts an der Südseite der Dampier Strait, und die Lage der bekanntesten Spots eher im Norden, werden natürlich auch diese angefahren, jedoch in Verbindung mit einem dritten TG um die längere Anfahrt zu kompensieren. Die Oberflächenpausen finden meist an schönen Stränden, oder den umliegenden Dörfern statt.


Egal ob einsamer Strand oder Dorf. Es war einfach schön

Diese Trips führen an so namhafte Orte wie Kri, Mansuar oder Fam, sowie die Passage. Die lokalen Spots haben mich stellenweise nicht überzeugt. Klar, es kann sich täglich ändern was man findet, aber neben des meist schönen Korallenbewuchses, und vielen Bewohnern, gab es auch teilweise recht langweilige Spots. Anders war es aber mit den bekannteren Spots im Norden, die zwar auch nicht alle top waren, aber in einigen Fällen durchaus anspruchsvoll. So waren wir an einem Tag, es war der Vollmondtag, um Kri herum tauchen. Tage um Vollmond und Neumond werden begleitet von starken Tidenhüben und auch die Fischwelt gerät normalerweise in Wallung. Der Spot Blue Magic glänzte mit beachtlicher Strömung, aber auch mit Fischschwärmen, großen Barschen usw. Auf der Bat Insel haben wir dann während der Oberflächenpause weniger Bats, dafür mehr Cats gesehen. Ein paar von ihnen wurden wohl vor einiger Zeit zurückgelassen und freuen sich inzwischen jeden Tag auf die Besucher.

Cat... äh, Bat-Island

Cape Kri war dann eine andere Hausnr. Der Ort, der Raja Ampat erst den legendären Ruf bescherte, weil Dr Allen hier mal über 200 Arten bei einem TG gezählt haben soll, sollte an jenem Tag andere Superlative aufweisen. Wir wollten entlang der Riffkante um die Ecke tauchen, doch es kam nicht dazu. Uns erfasste eine Strömung, die uns gleich über das Riffdach schob und nicht mehr losließ. Erst als wir die Riffkante auf der anderen Seite erreichten, konnten wir uns fallen lassen und im Schatten des Plateaus weitertauchen. Wenige Minuten später nahm ich im Augenwinkel Bewegungen wahr und als ich mich umdrehte purzelten ganze Korallenäste und Blöcke umher und verursachten eine ziemliche Staubwolke. Ich dachte noch was das für ein Idiot sei, doch hinter mir war keiner. Und schon packte mich etwas und zog mich mit einer Urgewalt nach oben dass ich mit Händen und Füßen dagegen ankämpfen musste um nicht nach oben zu schiessen. Eine mächtige Aufwärtsströmung hatte mich erfasst und wollte mich nicht loslassen. Die anderen Taucher waren nur vielleicht 10m vor mir, blieben aber verschont. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die in Wahrheit nur wenige Sekunden war, konnte ich dann doch abtauchen und den TG unbeschadet beenden.





Massen an Fischen und tolle Korallen

Das Reisen beschert einem meist Begegnungen mit interessanten Leuten. So auch diesmal, da wir das Glück hatten ein älteres Ehepaar kennenzulernen, die auch schon gut rumgekommen sind. In den 70ern waren sie Kinderärzte in Togo und haben damals auch mit einem VW Bus die Sahara durchquert. Daneben waren sie hobbymäßig Vulkanbergsteiger und haben so einige bezwungen. Heute lassen sie es etwas ruhiger angehen, nicht ohne jedoch auch zum Schnorcheln um die halbe Welt zu reisen.
Daneben haben wir ein weiteres älteres, britisches Ehepaar kennenlernen dürfen, die im Resort bekannt waren wie bunte Hunde. Nach über 10x dort gehören sie schon fast zum Inventar und werden von allen Angestellten überaus geschätzt. Das liegt nicht nur daran, dass sie nett zu allen sind, sondern sich auch kümmern. Sie kennen fast jeden einzelnen Mitarbeiter, die Geschichte und sie sprechen inzwischen auch passables Bahasa. Außerdem sind sie unheimlich unterhaltsam und weitsichtig.

Kathrin in Gefahr...
Unseren Besuch auf Fam werden wir so bald auch nicht vergessen. Wieder eine Tagestour zu den wundervollen Karstinseln, die wie graugrüne Farbkleckse im Türkis und Azur des Meeres liegen. Sie sind weitestgehend unbewohnt, werden aber von vielen Menschen besucht. So auch von uns, und eine Attraktion ist der Aussichtspunkt, den man von einem Bootssteg über diverse Holztreppen und -wege erreicht. Wir waren schon beim Abstieg und Kathrin lief etwa 20m vor mir während ich noch knipste. Da hörte ich schon ein lautes knacken und krachen, wie man es aus Regenwalddokus kennt wenn Bäume gefällt werden. Das Geräusch kam aus Kathrins Richtung und ich rief schon laut: "Baum fällt", als kurz darauf schon die Baumkrone eines Urwaldriesen krachend und etwa 3-4m neben Kathrin einschlug. Wie durch ein Wunder blieb sie unverletzt jedoch saß der Schreck tief und erst später kam uns in den Sinn was hätte passieren können wenn es nicht nur die Baumkrone gewesen wäre.



 Fam Inseln, genauer: Piaynemo

Was macht Raja Ampat also so besonders? Ich hatte ja bereits die Artenvielfalt erwähnt. Ihre Entdeckung ist auf eine Expedition im Jahr 2002 zurückzuführen, bei der alle Erwartungen übertroffen wurden. Seitdem wurden über 1300 Fischarten und über 500 verschiedene Korallenarten nachgewiesen, und es kommen immer wieder neue dazu. Auch die Biomasse ist beachtlich, genauso wie der Zustand der Riffe. Aber alles kann nur soweit erhalten bleiben wie die Schutzmaßnahmen greifen. Für Indonesien wird hier relativ streng darauf geachtet, dass es zu keinen Umweltvergehen kommt. So darf beispielsweise pro Insel nur ein Resort entstehen, was aber manchmal dadurch umgangen wird, das einfach ein weiteres, als Homestay deklariertes Hotel gebaut wird. Inzwischen jedoch muss ich sagen, dass recht viel gebaut wird. So haben wir in der Nähe des PPR mindestens 3 im Bau befindliche Anlagen gesehen, ganz zu schweigen von der Flotte an Liveaboards, die wir im Hafen von Sorong gesehen haben, wo ich über 20 Boote gezählt habe. Dennoch, und verglichen mit anderen Regionen des Landes, wird hier recht viel getan, auch weil die Investoren und Eigentümer der Anlagen eine gewichtige Meinung haben und ein reges Interesse, dass alles gut erhalten bleibt. So verpflichten sich viele Resorts beispielsweise Leute aus den umliegenden Dörfern einzustellen und bekommen im Gegenzug Erleichterungen bei den Baugenehmigungen. Oder aber auch die Reinigung von Stränden wird von Resorts organisiert.
Aber da anderswo die Standards nicht so hoch sind, hat man hier trotzdem mit den allgemeinen Problemen, insbesondere Müll im Meer, zu kämpfen. Während unseres Aufenthalts haben wir recht wenig davon mitbekommen, aber durch den Monsunwechsel und das der Wind nun aus Nordwest weht, wird viel mehr Müll angespült und vorbeigetrieben. Einen kleinen Vorgeschmack konnten wir schon erleben.










Was macht RA so besonders? Schaut euch die Bilder an! 
Es gibt von allem etwas.

Ein großer Wunsch war es Mantas zu erleben. Ich selbst hatte das Glück ja bereits mehrfach, aber es war mir ein Anliegen mit Kathrin ein solches Erlebnis zu teilen. In der Nähe des Resorts befinden sich ein paar Spots, die eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Sichtungen bieten. Je nach Saison kann man auswählen zwischen Riffmantas, die das ganze Jahr über gesehen werden, und ozeanischen Mantas, die ab Dezember für etwa drei Monate vorbeikommen. Wegen der Schnorchelei war für uns der Spot für Riffmantas angesagt. In ca 7-8m legten wir uns auf die Lauer, während die Schnorchler über uns waren. Es dauerte nicht lange und der erste "flog" vorbei. Freude überall wegen der sanften Meeresriesen und so ließ sich die Warterei von fast einer halben Std bis zur nächsten Begegnung gut überstehen. Nach einer Oberflächenpause auf einer unbewohnten Insel, die bei uns Erinnerungen an Triton Bay weckte, ging es nochmal zu den Mantas. Den zweiten TG hatten wir dann die ganze Zeit Mantas um uns herum und es war für uns alle ein tolles Erlebnis. Vor allem aber freute es mich, dass meine bessere Hälfte auch in den Genuss kam.


 Da war er!

Die Abendessen waren immer Gelegenheit sich mit anderen Gästen oder Mitarbeitern auszutauschen. Die Zeit des Tages an der alle anwesend sind und über die Erlebnisse des Tages sprechen können. Was wir festgestellt haben und scheinbar immer beliebter wird, sind Gemeinschaftstische. Lange Tische an denen Gruppen, oder einfach Leute die sich gerne mit anderen austauschen, Platz finden. Sowas gibt es auch im PPR, neben Tischen an denen man auch als Paar oder kleine Gruppe sitzen kann. Wir haben es jedenfalls genossen meist an den großen "Communal Tables" zu sitzen und uns mit neugewonnen Bekannten oder den Guides etc zu unterhalten.
Das Essen gibt es in Buffetform, jedoch meist abwechslungsreich und immer lecker. Neben lokalen Spezialitäten gibt es auch, sofern die Vorräte es zulassen, internationale Gerichte, die aber meist auf Nudeln basieren. Aber es gibt auch Salate oder Antipasti, und ich muss sagen, dass auch wenn man am Ende der Welt ist, die Auswahl und Qualität doch sehr gut war.

 Das Resto

Das der Urlaub sich dem Ende zuneigte merkte ich daran, dass ich alle möglichen Tagesausflüge gemacht hatte. Für die restliche Zeit beschloss ich nur noch lokale Spots zu betauchen. Vorgesehen waren noch zwei Tage zum tauchen und ich bat Yulens, unseren Guide während des Aufenthalts, um TG an vielversprechenden Orten. Also brachte er uns z.b. an Pulau Dua Express. Wie der Name schon vermuten lässt, könnte Strömung auftreten und das ganze recht flott werden. Nach dem Strömungscheck kam er schon grinsend wieder an Bord und meinte das leichte Strömung aus der richtigen Richtung sei und es ein guter TG werden könnte. Ok, alle Mann rein und nachdem wir unten waren ging es schon los. Wir wurden von einer Schule Stachelmakrelen empfangen, liessen uns treiben und wurden von einem Schwarm Füssilieren eingeholt und in der Ferne beobachtete uns ein gigantischer Zackenbarsch argwöhnig. Es gesellten sich noch Fledermausfische dazu und alles zog an uns vorbei während wir in der Strömung trieben. Später entdeckte ich noch eine große Schule Büffelköpfe, die uns recht nah an sich ranließ... Ein mächtiger TG ging zu Ende und alle waren begeistert. Mit diesen Eindrücken ging die Taucherei zu Ende und RA hat nochmal alle Register für uns gezogen.
Was bleibt über die Taucherei zu sagen? Gemischt! Alles in allem ziemlich gut, aber gerade bei den Local Dives hatte ich eine recht hohe Durchfallquote. Vielleicht lag es an meiner Vorliebe für Muckdives? Dennoch gibt es tolle Spots mit enormer Vielfalt und generell ist die Flora und Fauna deutlich üppiger als woanders. Hier macht es halt die Mischung. Es gibt von allem etwas, aber allzu Spezielles sollte man nicht erwarten, dann wird man eher enttäuscht. Die Exoten sind zwar vorhanden, aber auch hier ziemlich rar.





Um Pulau Dua

Nach der Taucherei fing der Urlaub an! Kein unnötig frühes Aufstehen und hetzen um pünktlich am Boot zu sein. Wir konnten in Ruhe frühstücken, uns die Zeit nehmen die das Netz brauchte um uns die Seiten aufzubauen bzw Mails durchzustellen, und vor allem: einfach in den Tag hineinleben. Schnorcheln am Hausriff, in der Hängematte lesen oder Massagen waren angesagt. Wie lange doch so ein Tag ist, wenn man nicht durchgetaktet ist. Herrlich! Im Spa wurde uns ein Tipp gegeben wann und wo der Dugong "Emma" am besten zu sehen sei, und noch am gleichen Abend konnten wir sie erstmalig sehen. Sogar der Epaulettenhai zeigte sich am letzten Abend.
Wir hatten somit auch Zeit für ein paar Gespräche mit diversen Leuten, wie Sophie und Marco den Basisleitern, oder auch Peter dem Resortmanager. Sie erzählten uns über ihren Werdegang, aber auch ein paar persönliche Dinge, oder auch wie man es schafft in diesem Teil der Welt Normalität für sich und Gäste, sowie einen gewissen Komfort zu ermöglichen. Alles gar nicht so einfach, wenn man über die Unwägbarkeiten hört, mit denen dort manchmal gekämpft wird. Trotzdem hat das PPR es geschafft eine Oase im Paradies zu werden. Wenn einem das Paradies, das RA nunmal ist, zuviel wird, findet man im Resort eine Homebase die einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich macht. Dazu gehören, neben einer soliden Leitung, vor allem die Menschen, die dem Ganzen ein Gesicht geben. Von den Guides Yulens, Denn, Alex und Donal, über die Bartender Rio und Chris oder die Restaurantcrew mit Maya, Aggra, Maura, bis zu den Ladies im Spa Juliette, Made, Ayu usw Allesamt waren sie uns wundervolle Gastgeber, in deren Gegenwart wir uns sehr wohl gefühlt haben.



Das Spa

Salamat jalan. Sampai jumpa lagi!

1 Kommentar:

  1. Hat großen Spaß gemacht zu lesen .... Fernweh wächst dann immer!!! Seit wann taucht Kathrin?

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