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Sonntag, 14. Juli 2019

Reisebericht Australien 2019 Teil 2



Nachdem wir das schöne Städtchen Kalbarri, in dem wir gern noch einen weiterenTag geblieben wären, verlassen hatten, wurde auch das Wetter besser. Die Wolken ließen wir nach und nach hinter uns und im Auto wurde es kuschelig warm in unseren Fleecejacken mit der Sonne, die schön reinstrahlte.

Das blieb nun hinter uns...

Je weiter wir nach Norden kamen, desto mehr zeigte sich das rote Herz Australiens. Die Erde erschien in den verschiedensten Rottönen und unterstrich noch die steigenden Temperaturen. Auf der N1, das ist die Straße, die Australien komplett umrundet und die wir meist befuhren, gibt es Streckenabschnitte die sind über dutzende Kilometer einfach nur kerzengrade sind. Man könnte den Tempomat anschalten, Lenkrad festbinden und es sich hinten gemütlich machen für eine Weile. Die längste Strecke, die wir mal gemessen haben waren 46km ohne Kurve, Knick oder sonst irgendwas ungerades. Es gibt aber noch längere.

Geradeaus, immer der Nase nach

Was das Tanken angeht so ist die Versorgung gut. In den Ortschaften gibt es überall mindestens eine Tanke und wenn man auf dem Highway unterwegs ist, auch alle 200-300km. Diese Überlandtanken nennen sich dann Roadhouses. Neben Sprit gibt es auch immer etwas zu essen oder sogar Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Stellplätzen für Womos oder sogar Homesteads. Allerdings ist der Sprit an diesen Rasthöfen meist deutlich teurer. Dennoch  waren sie für uns oft willkommene Möglichkeiten mal die Beine zu vertreten oder eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen.


Kam doch glatt ein Heli angefahren

Wir erreichten Shark Bay am Nachmittag. Es handelt sich dabei um ein Naturschutzgebiet, das um eine Halbinsel liegt. Erste Attraktion, wenn man den Highway verlässt, ist Hamelin Pool. Auch hier gibt es einige Stromatoliten und dem geneigten Besucher wird auch alles anhand von Tafeln usw erklärt. Selbst wenn die Zahl der Stromatoliten hier deutlich höher ist, fanden wir Lake Thetis irgendwie schöner.

Hamelin Pool

Nachdem wir Hamelin Pool verlassen hatten fuhren wir weiter und die Vegetation änderte sich etwas. Das Buschland war üppig grün von den Regenfällen und auch die Blüte setzte an einigen Stellen schon ein. Auf dem Weg zu unserem Ziel lag noch Shell Beach. Wie der Name vermuten lässt, gibt es hier viele Muscheln. Um genau zu sein, besteht der Strand fast komplett aus strahlend weißen Muscheln.

Shell Beach

Auf dem Weg fanden wir die übliche Beschilderung von Wildwechsel in Form der gelben Schilder mit Känguruh Logos, aber auch uns weniger bekannte Tiere waren abgebildet. Eines davon hat Kathrin mit ihren Adleraugen erkannt und mit ihrer Reaktion vor dem sicheren Tod bewahrt. Einige Meter vor uns wackelte ein Echidna über die Straße. Ich bin sofort hin, allerdings hatte es sich schon in den Büschen verkrochen. Ein paar Kilometer weiter, wieder eins auf der Straße, und diesmal war ich schnell genug um es zu fotografieren und sicher zu stellen, dass es auch heil auf der anderen Straßenseite ankam.

Echidna

Weiter ging es nach Denham, dem einzigen Ort auf der Halbinsel. Es war schon später Nachmittag und deshalb hatten wir in der Touribroschüre nach einem Resto gesucht. Wir entschieden uns für das Old Pearler, das komplett aus Muscheln gebaut wurde. Eine gute Entscheidung! Aber auch hier: Vorspeise um die 20Aud, Hauptspeise um die 40Aud...


Unsere Bude und die Kaffeebar

Es war schon etwas dunkler als wir unser Ziel erreichten: Monkey Mia. Es ist ein Resort, das bekannt für eine standorttreue Delfinpopulation ist. Auch sie werden regelmäßig, aber unter Einhaltung wissenschaftlicher Erkenntnisse, zweimal am Tag gefüttert. Als das noch nicht so stark beaufsichtigt wurde und die Fütterungen unkontrollierter stattfanden, hatte das zur Folge, dass das Jagdverhalten litt und so mehr als die Hälfte der Neugeborenen nicht durchkam. Inzwischen ist man stolz darauf, dass in den letzten 10 Jahren, 15 von 17 Jungtieren überlebt haben.

Ihr wisst ja selbst...

Wie auch die Tage zuvor waren wir früh wach und konnten sowohl den Sonnenaufgang gegen 7h, als auch der ersten Fütterung um 7.45h beiwohnen. Es war zwar alles recht respektvoll und es wurde auch peinlichst darauf geachtet, dass den Tieren kein Stress entsteht. Dennoch empfand ich es wie einen Zirkus mit all den Menschen, die aufgereiht am Strand stehend, diese schönen und intelligenten Tiere begafften. Aber die Delphine kommen trotzdem immer wieder und es sind auch nicht immer die gleichen. Wahrscheinlich amüsieren sie sich auch über diese seltsamen Zweibeiner.



 Dolphins of Monkey Mia

Dafür gibt es ein paar Besucher, die nicht nach Plan aufkreuzen. Immer wieder kreuzen Emus auf und es gibt noch mehr nichtzahlende (neugierige) Gäste.




Der Kamerad hier, hatte es auf mein Eis abgesehen...

Es war unser erster Aufenthalt, bei dem wir zwei Nächte vor Ort hatten. Somit hatten wir einen Tag zur freien Verfügung, den wir mit einem Besuch des Francois Peron NP nutzten. Diesen Park "erfuhren" wir selbst. Er ist sehr sandig und auch nur für Allrad KfZ zugelassen. Allerdings soll man den Luftdruck reduzieren um sich im weichen Untergrund nicht fest zu fahren. Dazu gibt es am Eingang eine Station mit Luftdruckmesser, was sehr hilfreich ist. Ohnehin haben wir in all den NP beste Infrastruktur vorgefunden. Klos, Unterstände und Parkplätze gab es immer. Oft gab es auch Grills und prima hergerichtete Wege. Egal wie weit weg von der Zivilisation wir waren, auf die Toilette konnten wir immer überdacht und mussten nicht "wildpinkeln".


 Luftstation am Francois Peron NP

Mit bestens präparierten Auto konnten wir uns als Neulinge auf Offroad Terrain begeben und machten gleich mal Bekanntschaft mit dem Sand. Wir fuhren uns zwar fest, aber mit dem Allrad konnten wir uns aus jeder Situation befreien. Wir surften irgendwann förmlich auf dem Sand und genossen die Fahrt. Wir machten noch Späße darüber wie wir mit dem famosen Kluger (siehe Teil 1 umserer Reise) durchgekommen wären...
Big Lagoon erreichten wir nach etwa einer halben Std und 12km. Man muss sich vorstellen, dass wir durch roten Sand gefahren waren und an eine Bucht kamen, die in unterschiedlichsten Grün- und Blautönen schimmerte. Der blaue Himmel und die Sonne taten ihr übriges, um uns sprachlos zu machen.




Noch Fragen?

Nachdem wir bestimmt zwei Stunden dort verbracht hatten, entschieden wir uns schweren Herzens gegen die 40km lange Fahrt zum nördlichsten Punkt der Halbinsel, dem Cape Peron. Wir wollten nicht in die Verlegenheit geraten bei Dunkelheit durch den Sand fahren zu müssen.

Nach ersten zögerlichen Versuchen, war die Rückfahrt echt spaßig

Sattdessen nutzten wir die Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang am Strand von Monkey Mia, wo wir auch wieder auf Pelikane trafen und später die Sonne untergehen sahen.




Another sundown...

Die zwei Tage vergingen viel zu schnell, denn die schöne Anlage und die relaxte Stimmung ließ Ferienstimmung aufkommen. Doch bevor es losging sind wir über unseren Schatten gesprungen und haben uns selbst dafür gegeißelt, das wir bisher immer die Leute für bescheuert erklärt haben, die einen Hut mit Netz zum herunterrollen trugen. Wir haben uns separate Netze gekauft, die man entweder über dem Kopf trägt oder über einer Kappe bzw Hut. Sieht zwar weiterhin bescheuert aus, aber ihr habt wahrscheinlich noch nicht die Fliegenplage dort erlebt. Man könnte meinen man würde verfaulen, so viele Fliegen hängen immer an einem dran. Bevor man ins Auto steigt muss man die hartnäckigen Biester erstmal abstreifen und selbst dann ist das Auto noch gut "gefüllt"... Das unangenehme an ihnen ist, dass sie gern in die Körperöffnungen krabbeln. Nase oder Ohr sind Wohlfühloasen... Aber wir sind schlau und ziehen nun immer die Netze über, und haben somit unsere Ruhe.

Das bleibt das einzige Bild von mir... Versprochen!

So verließen wir die wohlriechenden Grasplantagen von Monkey Mia. Ok, ob dort Dope angebaut wird, wage ich zu bezweifeln, aber es wehte oft ein gewisser Duft bei unserer Überlandfahrt herein, der daran erinnerte.
Erster Tag Summerfeeling... Endlich mal Sonne satt und mit 23/24 Grad auch sowas wie Sommer.
Die Fahrt führte uns nach Carnarvon. Ja, ihr werdet jetzt wahrscheinlich "Karnarwon" lesen, so wie wir anfänglich auch. Stimmt aber nicht, denn es heisst Kaanaawen. Die Aussprache mancher Orte hat recht wenig mit dem geschriebenen Wort zu tun. Das sollten wir noch öfter erleben.

Hier gab es überall Erinnerungsstücke von Reisenden aus aller Welt

Die Landschaft wechselte etwas von niederigen Bäumen zu Büschen. Ich würde es als Steppe bezeichnen. Weiterhin war die rote Erde charakteristisch und als Beifahrer konnte ich die Augen nicht davon lassen. Dafür war die Straße mega eintönig. Geraden bestimmten die Fahrt. Kurven waren Mangelware und bei Kathrin entwickelte sich eine merkwürdige Korrelation zwischen Schwätzen und rechtem Fuß. Sobald sie sprach, wurden wir schneller, als sie ruhiger wurde, hielt sie sich auch mehr an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Jedoch redet(e) sie sehr gern und viel.



Carnarvon ist bekannt für Obst- und Gemüseanbau. In der Saison gibt es von dort Ananas, Bananen, Tomaten, Kohl usw. Es ist auch verboten Obst von woanders mitzubringen wegen der Fruchtfliegen, die man weit weg wissen möchte. Ich weiss zwar nicht wie man das kontrollieren will, aber das ist auch nicht meine Aufgabe.

The Fascine in Carnarvon

Weil die Fahrt von Monkey Mia nicht so lange gewesen war, hatten wir Zeit uns etwas umzuschauen, und so haben wir den sog. Fruitloop, eine Schleife mit vielen Landwirten und Obstplantagen, abgefahren. Normalerweise gibt es dort überall Hofverkauf, aber im Winter wächst wenig, weshalb wir nur die bekannten Carnarvon Bananen gekauft haben. Auch war der Bedarf an Aushilfskräften praktisch nicht vorhanden. Was in den Sommermonaten wahrscheinlich ein toller Ort für Work and Travel ist, wirkte ein wenig wie in einen Dornröschenschlaf gefallen.


Da lag dann auch ein Walskelett rum...

Das Flußbett ist 50-100m breit, aber unten rechts ist alles was an Wasser übrig ist.

Nach ein paar weiteren Sehenswürdigkeiten, wie der Satellitenbeobachtungsstation oder dem "One Mile Jetty" haben wir dann wieder Einkehr in einem weiteren Motel gehalten. Dafür war das Resto im Motel, das Sails, eine klasse Wahl gewesen.


Mangroven und im Hintergrund der (gesperrte) One-Mile Jetty

Die lange Fahrt führte uns von Carnarvon nach Exmouth. Auf der Strecke gab es wieder nichts als Gegend zu sehen, aber sie wechselte von rot zu mehr grün. Scheinbar hatten die Regenfälle der vorangegangenen Tage schon gewirkt. Nach dem Verlassen des NWCH (Northwestcoastal Highway) entdeckten wir links und rechts der Bahn immer wieder seltsame Haufen von teilweise über 2m Höhe. Es handelte sich dabei um enorme Termitenburgen, die zu hunderten in der Wildnis stehen. Leider konnten wir bei denen, die wir uns angesehen haben, nicht erkennen ob sie bewohnt waren, aber eindrucksvoll waren sie schon.

Wir erreichten Coral Bay. Ein kleines verschlafenes Städtchen, das wie das Mekka der Camper wirkte. Die Campingplätze waren voll und mich hätte nicht gewundert wenn jemand behauptet hätte es wären mehr mobile Behausungen im Ort als Immobilien.
Als wir zum Ende der Straße kamen, sahen wir auch was viele der Besucher dorthin zieht. Der große Strand, Bill's Beach, verschlägt einem die Sprache. Eine geschwungene Bucht, mit seichtem, türkisfarbenen Wasser und einem sehr schönen Sandstrand war der perfekte Ort für eine Pause. Wie so oft hier, sind solche Orte auch geschützt und man versucht ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Natur zu ermöglichen. Das scheint auch alles gut zu funktionieren, denn mir ist nirgends aufgefallen, dass es zu Verstößen kam.




Coral Bay

Nach einer ausgedehnten Pause ging es nochmal 150km nach Exmouth. Der Ort wirkt nicht ganz so gechillt wie Coral Bay, eher wie big business, aber dennoch typisch australisch.
Unser Hotel, das Potshots, fanden wir auch recht schnell und freuten uns auf eine Dusche usw. Jedoch schon beim check-in mussten wir erfahren, dass weder Wifi inklusive ist, noch das es einen Schrank im Zimmer gibt und im Bad billigste Plastikarmaturen montiert sind. Dazu eine Anlage, die mit "abgewohnt" eher schmeichelhaft umschrieben ist. Das Ganze gab es zum Sonderpreis von 225AUD pro Nacht...
Kurzum: ich hatte einen Hals wegen derartiger Abzocke. Als mir Kathrin jedoch zeigte, dass wir die höhere Zimmerkategorie hatten, fiel mir auch nichts mehr ein. Eines war aber sicher. In diesem Laden wollten wir keinen Cent mehr als nötig lassen. Schon gar nicht 25Aud für einen popeligen Tag Wifi an der Rezeption.
Im Visitors Centre, dem größten und besten das wir erlebt haben, gibt es jeden Tag die Möglichkeit für eine Std kostenfrei zu surfen. Wenn man die weitere Reise planen will, macht das durchaus Sinn. Auch sonst ist man dort mit allem behilflich, was Kohle in die Stadtkasse bzw die Region spült. Von Essensgelegenheiten über Unterkünfte bis zu Touren zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Alles geht, ist eben nur eine Frage des Geldbeutels.
Zum Abendessen entschieden wir uns für das Whalers, das wir bedenkenlos empfehlen können. Leckeres Essen, tolle Location, zu Exmouth angepassten Preisen bzw Portionen. Denn die Preise bewegten sich weiterhin in einem recht engen Band, nur die Portionen variierten.
Als Kathrin dann noch an der Casheer zahlen wollte, war unser dritter, unsichtbarer Begleiter, Sanjay Casheer, geboren.

The Social Society

Nach einem ausgiebigen Frühstück im tollen Social Society fuhren wir am späten Vormittag los, um in den Cape Range NP zu fahren, denn wir hatten in Exmouth sage und schreibe drei Nächte. Vorbei an der APC Abhörstation der Amis und dem alten Leuchtturm ging es weiter gen Süden. Entlang traumhafter und nahezu menschenleerer Strände, von denen wir den ein oder anderen besuchten, kamen wir unserem Ziel näher. Der Tag war wunderbar. Keine Wolke trübte den Himmel, es war warm und vom Meer her wehte eine Brise. Ideale Voraussetzungen also, um zu genießen.





Cape Range NP

Die Westküste der Halbinsel, auf der Exmouth liegt, wird von einem Bergrücken, einer Range, durchzogen. Sie sorgt dafür, dass der Wind vom Meer etwas abgemildert wird, aber offenbar auch die Feuchtigkeit eher im NP bleibt. Das hat zur Folge, dass hier mehr Bäume und andere Pflanzen wachsen als auf der Rückseite, und somit auch mehr Tiere leben. Den ersten Geschmack davon bekamen wir im Milyering Discovery Centre, wo hunderte Kakadus und Graupapagaien ihrem Mittagessen fröhnten. Ein beeindruckender Anblick.






 Kakadus und Graupapagaien am Discovery Centre

Auf dem Weg zum Yardie Creek, ganz im Süden, begegneten wir etlichen Kängurus am Straßenrand. Es war eine Mischung aus Begeisterung und Angst, die uns begleitete. Natürlich ein toller Anblick, aber auch immer das Risiko, dass einer vor das Auto hoppelte. Aber es ging alles gut.
Yardee Creek ist eine tolle Schlucht und die einzige im CRNP, die das ganze Jahr über Wasser führt.
Wir absolvierten den längeren der Walks und wurden mit tollen Ausblicken belohnt. Jedoch waren auch hier hunderte Fliegen unsere Begleiter. Es war unfassbar und auch irgendwie eklig. Allerdings war der Trail auch nicht ganz ohne, weshalb wir mehr mit uns als den Fliegen beschäftigt waren.






Lecker Mädsche...

Auf der Rückfahrt ging die Sonne schon langsam unter und wir sahen immer mehr Roos. Dazu kamen auch noch Dingos, die langsam auf die Jagd gingen, sowie eine Schlange, die auf der Straße gefährlich lebte. Pünktlich um 17.45h erreichten wir den Leuchtturm und erlebten einen goldenen Sonnenuntergang, den noch einige andere mit einem Bier begossen.



Abends waren wir im Adrift Cafe. In einem stilechten Resturant in typisch australischer (Outback)Architektur mit Wellblechwänden und -dach bekamen wir Muscheln und indische Gerichte. Man glaubt es kaum was es hier draußen so alles gibt...

An unserem zweiten vollen Tag, ging es ins Wasser. Für Kathrin gab es die Walhai Tour, für mich zwei TG. Die Gegend um Exmouth ist bekannt für eine große Aggregation von Walhaien in der Zeit von März bis August. Die Veranstalter geben einem praktisch eine Garantie auf eine Sichtung, und wenn es nicht klappt, kann man am nächsten Tag wieder aufs Boot.
Abgeholt wurden wir frühmorgens, wobei Kathrin noch eine Std früher los musste.
Die Ausfahrt für mich erfolgte mit einer hochseetüchtigen Yacht und wir waren auch nur 9 Leute. Der erste TG war ein Driftdive, der aber wie ein Mickeymaus TG abgehalten wurde. Sehr ami-like, wurde penibelst auf die Einhaltung aller! Regeln gepocht. Ich wunderte mich noch warum nur ein Zeichen für 100bar vereinbart wurde (normalerweise gibt es auch eins für 50bar), aber das sollte ich später noch erfahren. Es begann recht nett, mit einer angenehmen Strömung, die genau richtig war. Der Spot hatte zwar nicht viel zu bieten, aber der Drift war gut. Nach einer halben Std wurde der Tg dann etwas hektisch als ich auf Nachfrage 100bar signalisierte... Ich müsse höher gehen... Also ging ich etwas höher. Dann wurden die anderen nacheinander befragt... Ähnliches Resultat... Zur Erklärung sei gesagt, dass man nicht zwingend ein ansteigendes Profil tauchen muss. Dort war es flach und wir waren konstant um die 20m tief. Anstatt bei 100bar irgendwo ins blaue aufzusteigen, hätte man auch noch eine Weile unten bleiben können und bei 60/70 bar aufsteigen können, vor allem weil wir alle Nitrox hatten. Zu allem Überfluss wollte mich Madame Divemaster dann auch noch kontrollieren was mein Compi beim Sicherheitsstop angezeigt hat, weil sie meinem Zeichen nicht glaubte.
Naja, ich war bedient wegen der lächerlichen Reglementierung.

Auf dem Tauchboot

Zweiter TG, dann wirklich easy gewesen und nur noch MickeyMaus... Zum Glück musste ich nicht nochmal raus. Bitte nicht falsch verstehen, es wurde sich strikt ans Protokoll gehalten und die Organisation war auch gut, sowie die Leute nett. Jedoch wurde einem dadurch die Möglichkeit genommen selbständig zu tauchen und etwas zu erleben.
Leider war es bei Kathrin noch schlechter, weil die Walhaitour das Gefühl von Massenabfertigung aufkommen ließ. Zwanzig Mann auf dem Boot und in zwei Gruppen aufgeteilt, hopp-hopp rein, Walhai anschauen bis er einem davonschwimmt und wieder raus. Dann die nächsten. Danach wieder von vorn. Alles wohl recht eng und immer nasse Klamotten an... Man muß es wohl mögen, denn so läuft es bei jedem der zig Anbieter ab. Es war also nicht ein "schlechter" Tag, sondern Standard dort. Glücklicherweise hatten wir zuvor schonmal die Gelegenheit gehabt, in entspannter Atmosphäre, mit Walhaien zu interagieren.

 Rudelschnorcheln

Ne, für uns war das nix, und das für schlappe 400Aud. Nach dem vorangegangenen, tollen Tag, war unser Tag im Wasser eher enttäuschend. Wie eingangs schon erwähnt, zählt scheinbar das Geschäft mehr als das Erlebnis an sich.
Aber drei Nächte an einem Ort waren gut um mal aus dem Fahrtrott rauszukommen und entspannt etwas unternehmen zu können, ohne von einer Stadt zur nächsten zu hetzen.
Das war der zweite Teil. Bald geht es weiter...

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