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Sonntag, 7. Juli 2019

Reisebericht Australien 2019 Teil1

How long you will keep saying: One day I´ll go to Australia... So, oder so ähnlich, lautete mal ein Werbespruch, der soviel Wahrheit enthält... Wer hat nicht schonmal von Urlaub in Down Under geträumt? Für uns jedenfalls war es ein lang gehegter Wunsch, und in diesem Jahr haben wir Nägel mit Köpfen gemacht.
Oft aufgeschoben oder durch andere Destinationen in den Hintergrund geschoben, wollten wir mal etwas Neues erleben und haben überlegt wohin es gehen könnte. Schnell wurde uns klar, dass wir nicht der Masse folgen wollten und somit kam Western Australia ins Spiel. Nach langem Hin und Her wie lange die Reise gehen sollte und was wir sehen wollten, war klar, dass wir einen Roadtrip über knapp vier Wochen machen würden. Start sollte in Perth sein und in nördliche Richtung führen. Mit dem Reisemonat Juni sollte vieles klappen, aber auch mit dem australischen Winter mussten wir rechnen.

Die Reise ging über Singapur nach Perth und nach knapp 18 Std Flugzeit erreichten wir die Hauptstadt des Bundesstaats Western Australia mitten in der Nacht.
Was einem bei der Fahrt in die Stadt sofort auffällt ist, dass hier, anders als z.b. in NYC, Ffm, Ldn oder HK, die hohen Türme nicht unbedingt Bankenlogos tragen, denn Perth ist nicht als Finanzmetropole bekannt. Nein, es sind Bergbauunternehmen wie BHP oder Rio Tinto, die hier die Big Player sind. Der Reichtum der Gegend liegt hier nämlich überwiegend unter der Erde (mal von ein paar glücklichen Ausnahmen abgesehen, auf die ich später noch zu sprechen kommen werde.)
Am nächsten Morgen war der Regen, der uns in die Stadt begleitet hatte, verschwunden und Sonnenschein gewichen. Mit nur einem Tag vor Ort blieb uns nicht viel Zeit und wir nutzten sie umgehend. Zuerst frühstückten wir in einem Café gegenüber unseres Hotels Parmelia Hilton.

 
Alles im grünen Bereich

Es ist schon komisch: Da liegt eine Reise wochen- und monatelang vor einem und ist irgendwie weit entfernt, und auf einmal sitzt man am anderen Ende der Welt und es ist irgendwie so wie daheim. Nicht falsch verstehen, klar gibt es hier andere Gepflogenheiten, aber "Zivilisation" bleibt was es ist: ein Ort, eine Gesellschaft, die ähnliche Lebensweisen pflegt und es Vieles von dem gibt, was man von daheim kennt. Das Frühstück im Panaché war lecker, hätte aber auch irgendwo anders auf der Welt stattfinden können. Versteht ihr was ich meine?

Die Liebesschlösser kennen sie auch...

Streetart: check...  

Tierlieb sind sie auch... (der örtliche Beagleverein)

Natürlich wollten wir nicht die Gemeinsamkeiten finden, sondern waren gespannt wie anders es noch werden würde und bauten auch stark drauf, noch vieles davon zu erleben. Einen kleinen Vorgeschmack bekamen wir im tollen Botanischen Garten, der kostenfrei ist, und eine große Auswahl an Pflanzen hat, die es in WA gibt. Dabei bekam man schon einen kleinen Vorgeschmack von der Größe des Bundesstaates, der mit 2.5Mio km², wenn es denn ein eigenständiges Land wäre, Platz 10 belegen würde und etwa siebenmal so groß wie Deutschland ist, aber eine Bevölkerungsdichte von einem Bewohner pro km² hat. Deutschland hat etwa 240.
Mit der Größe einher geht auch die Tatsache, dass es hier verschiedene Klimazonen gibt, die allesamt im Botanischen Garten vertreten sind.







Der Botanische Garten

Ansonsten haben wir uns ein wenig im Innenstadtbereich bewegt. Die Stadt ist nicht sonderlich alt (noch keine 200 Jahre) und sowas wie eine Altstadt im europäischen Sinne gibt es nicht. Es stehen zwar ein paar Gebäude aus dem 19Jh dort, aber vieles ist relativ neu und spiegelt den Reichtum wieder, den die Stadt in den letzten Jahrzehnten erreicht hat. Zeugen dessen sind die genannten Glastürme, aber auch sowas wie Elizabeth Quay, eine schön gelegene Uferpromenade die, neben Bootsanlegern, auch über eine interessante Brücke verfügt, sowie Platz um am Ufer des Swan River spazieren zu gehen. Dieser ist auch prägend für das Stadtbild, was beim Blick vom Kings Garden besonders deutlich wird.




Erz am Spieß. Alle unterschiedlichen Erze die es in WA gibt

Elizabeth Quay, Bell Tower und ein paar andere Eindrücke aus der Stadt.

Ein Beispiel für ein "altes" Gebäude ist die St Georges Cathedral, die aus dem späten 19.Jh stammt. In typisch englischer Bauweise aus Backsteinen errichtet, sind besonders ihre bunten Fenster und die Orgel sehenswert.



St Georges Cathedral

Doch halt... War da nicht noch etwas? Wir drehen die Uhr nochmal ein paar Stunden zurück und befinden uns wieder am Flughafen:
Abgehangen, oder wie man fast drei Tage in den gleichen Klamotten übersteht.
Als das Gepäckband stoppte, war mein Koffer noch immer nicht da. Erstmalig, das mir sowas passierte, aber irgendwann ist immer das erste mal. Also zum Lost and Found Schalter und dort alles nötige geklärt, 200AUD abgestaubt und dann in die Stadt.
Da wir uns nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten wollten, habe ich die Unterwäsche einfach abgehangen. Der Koffer sollte noch am selben Tag geliefert werden und wir hatten ja, wie gesagt, auch nur einen Tag vor Ort. Also am morgen in die dry aged Unnerbux und T-shirt geschlüpft und alles war gut. Zum Glück war es nicht sonderlich warm, so dass der Effekt noch etwas anhielt bevor es unangenehm wurde. Das wir im Laufe des Tages eine SMS bekamen in der es hiess, dass der Koffer abgegeben worden sei, war ein zusätzlicher Ansporn.
Am späten Nachmittag kamen wir im Hotel an um uns für das Abendessen in einem schicken Resto fertig zu machen, aber der Koffer war nicht da... Die gespielte Lässigkeit wich purem Entsetzen, denn vor meinem inneren Auge saß ich schon in Jeans und Kaputzenpulli in einem Gourmettempel. Ich war schon soweit, dass ich Sirenengeheul in den Straßen als die Eilzustellung meines Koffers vermutete...😉 Und wie es so kommen musste, wurde es kurz darauf Realität, denn inmitten lauter schicker Leute saß ich, locker-lässig im Schlabberlook, und genoß mein Abendessen...
Und was ist die Moral von der Geschicht? Klamotten hat man, oder nicht. In Zukunft werden wir unsere Klamotten aufteilen um für soche Fälle gewappnet zu sein.

Blick auf Perth und den Swan River

Pleiten Pech und Pannen...
Am drauffolgenden Tag sollte es losgehen mit unserem Roadtrip... Nach meinem wiedergewonnenen Selbstwertgefühl als vollwertiger und gutgekleideter Mann, wollte ich natürlich den Morgen bis zur Übergabe des Mietwagens etwas genießen. Was tat ich also? Genau: ich zog die bequem eingetragenen Jeans grad wieder an... Ok, auf die abgehangenen Boxer verzichtete ich.
So kam es, dass wir zum Frühstück, das übrigens sackteuer war (18 AUD für ein besseres Butterbrot), etwas laufen mussten weil Perth toter ist als Stuttgart nach Ladenschluß. Samstag morgens ist die Stadt so leer, dass man auf St Georges Terrace, eine Hauptverkehrsader im Innenstadtbereich, locker joggen könnte ohne ein Auto zu stören.




Noch ein paar weniger offensichtliche Details aus Perth

In Australien besagt eine Regel bei den Autovermietern, dass man das Mietfahrzeug um die gleiche Uhrzeit abgibt zu der man es zuvor gemietet hat, ansonsten zahlt man Aufpreis. Da das für unseren Rückflug viel Wartezeit bedeutet hätte, wollte ich, schlauerweise, die Abholung etwas nach hinten hinauszögern. Gesagt, getan und so machten wir uns um 10h statt 9h los, in der Annahme, das Auto gegen 10.30h oder 11h zu bekommen, um es bei Abgabe auch erst um ca 11h abgeben zu müssen.
Alles klappte ganz vorzüglich und wir waren die zweiten vor Ort. Die Formalitäten waren schnell erledigt und so konnten wir den Wagen um 10.30h in Empfang nehmen, während nach uns auf einmal 4 oder 5 weitere Kunden eingetroffen waren.
Nach einer kurzen Unterweisung von einer Dame, die den gleichen Wagen fährt und die elektrische Heckklappe als die Erfindung des Jahrzehnts angepriesen hat, ging es los. Jedoch stellte sich schon bald heraus, das Kathrin unzufrieden war. Ich fuhr und sie blätterte in den Wagenpapieren rum um zu checken was wir genau für einen Wagen hätten. Vor dem ganzen hatte ich noch zu ihr gesagt, dass wir darauf achten müssten, einen vollwertigen Allrader zu bekommen und nicht einen verkappten Hausfrauenpanzer. Nunja, ich lenkte einen Toyota Highlander (oder Kluger, wie er in Australien heisst) über die Autobahn und begann auch etwas zu zweifeln. Nach etwas Zankerei und Sucherei stellte sich heraus, dass wir eine abgespeckte Variante des 4WD hatten und vermutlich nur einen 2WD... Also wieder 40km zurück und das Ganze beim Autovermieter geklärt. Die Dame hat auch schnell unseren Standpunkt verstanden und sich bemüht einen vollwertigen Allrader zu organisieren, was ihr, nach ein paar Telefonaten auch gelang.
Dazu mussten wir direkt zum Airport um den richigen Wagen in Empfang zu nehmen. Klappte auch problemlos und wir machten uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Etwa drei Std später erreichten wir den Ort wo wir zuvor umgekehrt waren und uns wurde klar, dass an jenem Tag wohl ein abgespecktes Programm anstünde. Lancelin und Yongchep mussten wir sausen lassen um wenigstens das Highlight des Tages erleben zu können: The Pinnacles im Nambung NP. Auf dem Weg sahen wir leider schon die ersten beiden toten Känguruhs am Wegesrand und als wir endlich dort ankamen, hatte der ständige Regen sich zu einem Wolkenbruch entwickelt... Kackmist! Wir haben noch eine viertel Std gewartet, aber keine Chance... Also zur Unterkunft in Cervantes und dort in das Pinnacles Motel, oder soll ich besser sagen: Bates' Motel, eingecheckt. Das Wetter tat zwar sein übriges zu dem was wir dort vorfanden, nämlich ein recht trostloses Motel in einem ebenso trostlosen Ort. Wir waren dort zwar komplett außerhalb der Saison, aber so richtig Ferienstimmung kam bei uns nicht auf. Im Sommer ist es dort aber bestimmt schön.

Lässiger Typ, der uns morgens in Cervantes begegnete. Man beachte das Kennzeichen.
Er war, trotz Gehbehinderung, ein gut gelaunter und unterhaltsamer Aussie

Zum Resto wollten wir die 500m laufen, wurden dann aber erst fast fortgeweht und dann nochmal geduscht bevor wir ankamen. Wenigstens das Abendessen konnte positiv beeindrucken. Ein Nasi Goreng bzw lokaler Fisch waren überraschend gut zubereitet. Nach den ganzen PPP haben wir schon gar nicht mehr damit gerechnet.
Aber es sollte noch nicht alles sein, denn Kathrin hatte ihre Brille im Resto vergessen und ich lief nochmal durch den Sturm um sie zu holen.
Dafür knallte es kurz darauf heftig, um sich bei genauerem Hinsehen als Feuerwerk zu entpuppen.... Man stelle sich vor: Es stürmt und regnet immer wieder, aber trotzdem gibt es ein stattliches Feuerwerk. Also so einen bizarren Tag hatten wir schon lange nicht mehr....

Am nächsten Morgen wach geworden als es dämmerte. So dachte ich... Ich hatte mein Handy aus und schaute auf einen verstellten Wecker von Bates Motel, der beim zu Bett gehen 7h angezeigt hatte, und der zeigte 10h an... Wtf???
Also doch das Handy angemacht, gewartet, und festgestellt, dass es 1h morgens war... Von draussen leuchtete nur die Funzel vor dem Zimmer herein. Wieder versucht einzuschlafen, aber bei dem Wind, der vom Meer herblies und dem Regen, der immernoch/-wieder prasselte, ein schwieriges Unterfangen. Es gelang mir dann doch und als ich wieder aufwachte lächelte mich Kathrin an. Ich fragte erschrocken wie spät es sei: "7.45h..." Erleichterung...
Dann schaute ich mal raus und.... Überraschung! Die Sonne schien und auch Cervantes wirkte ganz freundlich. Wir machten uns flott fertig und holten das Versäumte nach. Ab zu den Pinnacles, bevor es sich das Wetter anders überlegte. Was soll ich sagen? Es war wundervoll. Keine Menschenseele, schönes Licht und ein Spiel zwischen Wolken und Sonne... Die Pinnacles sind Kalksteinsäulen, die aus abgestorbenen Pflanzen und durch Erosion in mehreren zehntausend Jahren entstanden sind.
Zufrieden ging es dann auf den Weg und schon bald der nächste freudige Anblick. Diesmal sahen uns zwei Känguruhs am Straßenrand zu, wie wir vorbeifuhren und waren so weise nicht vor den Wagen zu hoppeln.



The Pinnacles

Nächstes Ziel was Lake Thetis mit seinen Stromatoliten. Stromatoliten sind die ältesten Lebensformen auf Erden, die es seit mehr als 3Mrd Jahren gibt. Auf dem Rückweg kreuzte noch ein Skink, genauer gesagt eine Tannenzapfenechse, unseren Weg, was auch nicht oft passiert.


Lake Thetis und ein Skink

Unseren ersten Tankstop machten wir in Jurien Bay, was wir auch gleich zum Auffüllen der Vorräte nutzten. Die Einkäufe waren kein Schnäppchen, weshalb wir nur Wasser in 10/15l Kanistern und Obst, sowie Studentenfutter kauften.

Weite und Rote Erde... (nein, nicht Dortmund)

Dann ging es weiter zum Lesueur NP, den wir praktisch alleine auf einer Scenic Route durchquerten. Das Wetter war dabei wundervoll. Sonne und Wolken im Wechsel, so dass es eine wirkliche Wohltat war dort zu cruisen. Eine Besonderheit bei den ganzen NP ist der Zugang. Nicht überall steht ein Parkwächter und wartet auf zahlende Kundschaft. Es hat sich scheinbar bewährt, dass man auch selbst alle Formalitäten erledigen kann. Man nehme dazu ein Kuvert, das in einer Box liegt, beschrifte es mit dem Kennzeichen des Wagens und lege das Geld für den Eintritt hinein. Vielerorts wird es wahrscheinlich schamlos ausgenutzt, aber offensichtlich funktioniert es in WA gut und so gab es an fast jedem NP diese Registrierungsstationen.


Eine Banksia...

...und ihr Baum.


Lesueur NP und immer wieder die Bezüge zur Aboriginal Kultur

In Dongara machten wir einen kurzen Stopp um mal ans Meer zu gehen, doch hier war es ziemlich wild und auch der Wind war kräftiger als ein paar km weiter landeinwärts.
Auf dem Weg zu unserem Ziel Geraldton ließen sich zwei Emus am Straßenrand kaum von uns stören und gingen in Ruhe weiter der Nahrungssuche nach.

Emu am Straßenrand

Der Weg führte uns vorbei an riesigen Weiden mit Kühen, Schafen und auch Emus. Traumhafte Landschaften, die aber auch erahnen lassen wie beschwerlich das Leben in dieser Gegend sein muss. Die Bäume um Greenough sind so krumm und schief vom Wind, der kaum von den Dünen abgehalten wird, dass sie fast am Boden entlangwachsen. Sie sind in der Gegend auch als Leaning Trees bekannt und beliebtes Fotomotiv.



Leaning Trees

Nach diesem, verglichen mit dem Vortag, total gegensätzlich Tag, der uns das Herz aufgehen ließ, checkten wir wieder in einem Motel ein, das gleich etwas angenehmer war als das vom Vortag.
In Geraldton machten wir jedoch schon erste Erfahrungen mit dem, was wir noch häufiger erleben sollten. Die Essenszeiten in Australien sind tendenziell eher früh. Was morgens, wenn man früh weg muß, durchaus willkommen ist, kann abends schonmal zu Problemen führen, wenn man erst spät irgendwohin kommt. In den kleineren Städten kann man gerne schon ab 17h essen gehen (manchmal nur bis 20h).  Ob das damit zusammen hängt, dass die Sonne zwischen 17 und 18h bereits unterging, ist rein spekulativ.

Wen die Story hierzu interessiert, der googelt mal: HMAS Sydney

Von Geraldton ging es nach Kalbarri... Abends hatten wir noch bei einem leckeren Inder gegessen und wieder festgestellt, dass Essen unheimlich teuer ist. Für ein Abendessen zahlten wir im Schnitt um die 100Aud, für Vorspeise, Hauptspeise und Getränke. Das Essen ist auch nicht high end, sondern gutbürgerlich... Das einzig günstige auf unserer Reise war der Sprit. Erstens ist Benzin günstiger als Diesel und zweitens kostet beides unter einem Euro pro Liter, sofern man nicht irgendwo in der Wildnis tanken muss/möchte.
An die Fahrerei auf der linken Seite hatten wir uns beide recht schnell gewöhnt. Lediglich Blinker und Scheibenwischer war nicht jedem klar, gell Kathrin?


Am Ende erfuhren wir, dass es der regenreichste Juni seit vielen Jahren in der Gegend war

Das Wetter war wieder durchwachsen und wir hatten viel Regen. Es wurde jedoch besser je weiter nördlich wir kamen, dennoch hatten wir immer wieder mit Schauern zu kämpfen. Besonders hart erwischte es uns als wir das Oakabella Homestead besuchten. Warum taten wir das? Nunja, es sollte dort die besten Scones weit und breit geben. Scones, so erklärte mir Kathrin, sind eine Art Windbeutel. Die esse ich ganz gerne, und so machten wir den kleinen Umweg auf die Station. Da bekamen wir erstmals ein Gefühl für die Größe dieser Hofgüter. Bis wir das Haupthaus erreichten, waren wir bestimmt 10km auf dem Gelände unterwegs gewesen. Es regnete wie aus Eimern. Allein der Weg vom Auto zum Café, etwa 20m, war wie eine Dusche. Die Scones selbst sind eher süße Brötchen, vergleichbar mit unseren Rosinenbrötchen und werden mit Marmelade und Sahne serviert. Ich fand sie nicht so dolle, aber das behält man besser für sich. Die Aussies lieben sie jedenfalls.


Scones im Oakabella

Ein Highlight entlang der Coral Coast ist sicherlich der Pink Lake, oder Hutt Lagoon wie er eigentlich heisst. Er liegt bei Port Gregory und seine rosa Farbe ist real, auch wenn sicherlich gerne an der Farbsättigung der vielen Bilder davon gedreht wurde. Je nach Tages- und Jahreszeit erscheint er aber in unterschiedlichen Rosatönen. Am besten man kommt am späten Vormittag und im Sommer und hat Glück mit blauem Himmel. Sommer fiel flach, aber wenigstens waren wir am späten vormittag da und die Sonne kam raus. Aber seht selbst:

Pink Lake/Hutt Lagoon

Weiter nördlich im Kalbarri NP hatten wir dann Glück und das Wetter legte eine Regenpause ein, während wir zwischen den Spots wanderten. Dazwischen regnete es immer wieder und immer wieder waren Regenbogen zu sehen.




Sonne und Regen in kurzen Abständen am Natures Window

Wir hatten uns am Eingang (am Vortag in Nambung hatten wir es vergessen) einen sogenannte NP Holiday Pass zugelegt. Dieser ist eine sehr sinnvolle Investition wenn man 4 oder mehr NP besuchen möchte, denn ab dann ist er günstiger als die Einzeleintritte, die jeweils bei 13AUD pro Wagen liegen. Damit bekommt man freien Zutritt zu allen NP in WA.
Hier erlebten wir die ersten Schluchten auf unserer Reise. Es waren atemberaubende Anblicke wie der Murchison River durch die steil abfallenden Klippen mäanderte und Sonne und Wolken die Landschaft in unterschiedliches Licht tauchten.



Z-Bend Kalbarri NP

Das Kalbarri Palm Resort war das bis dahin beste Motel mit großem Zimmer und auch relativ gemütlich. Es war aber wieder nur für eine Nacht, weshalb wir einfach nur die Koffer öffneten und rausholten was wir gerade brauchten.

Gantheaume Bay bei Kalbarri

Abendessen war dann wieder ein Krampf weil wir erst nix fanden. Die Alternative Dirt Dust and Diesels war dann aber wirklich ordentlich, auch wenn der Laden selbst ein seltsamer Country Schuppen gewesen ist. Ein Tipp sei genannt: Vertraut den Leuten was die vorgeschlagene Zubereitung angeht, wenn ich euch unsicher seid. Das Kangaroo Filet bestellte ich, entgegen der Empfehlung medium rare, in medium. Hätte ich mal auf die Dame gehört. Aber sie freute sich, als ich ihre Fachkenntnis später lobend erwähnte.
Ohnehin empfanden wir die Aussies wirklich als angenehme Zeitgenossen. Freundlich, hilfsbereit und immer für nen Schwatz zu haben. Irgendwie die Holländer der Südhalbkugel... In Gregory z.b. trafen wir einen, der sein Haus für 2 Jahre vermietet hat und mit seiner Frau durch das Land reist. Mit Womo, Boot und was man so braucht einfach der Nase nach... Top.
Kalbarri hat ein paar prominete Einwohner. Es ist eine kleine Population Pelikane, die seit vielen Jahren regelmäßig am Ufer von einer Gruppe Freiwilliger gefüttert werden, seit sie mal die Fischabfälle der Boote verspeisten. Inzwischen eine Touristenattraktion, sind sie pünktlich wie die Feuerwehr ab 8.30h da, und wir alle auch...


Rettung naht!

Am Vortag konnten wir nur einen Teil des NP besuchen, also wollten wir morgens den Rest ansehen. Hawks Head Lookout und Ross Graham Lookout haben wir noch besucht. Ersteren bei tollem Sonnenschein erlebt und bei Ross Graham einen Regenschauer erwischt, der uns mal wieder komplett durchnässt hat. Witzig war der Rückweg zum Auto, während dem wir die paar anderen Touristen unter Büschen und Felsvorsprüngen haben hocken sehen.




Die beiden oberen Bilder sind Hawks Head, unten Ross Graham.

Das war der erste Teil... Der zweite folgt demnächst.

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